Inhalt: Ein Kurzfilm von Ula Stöckl, mit Grischa Huber und Texten aus "Hyperion" von Hölderlin: "Ich möcht ein freier Land, ein Land voll Schönheit und voll Seele dir zeigen und sagen: dahin rette dich!"
Ula Stöckl: "Als die Mauer aufging, Währungsunion und Einigungsvertrag zustande gekommen waren, hielt es die Schauspielerin Grischa Huber für an der Zeit, etwas zum Trost der Deutschen zu tun, die sie, wie Hölderlin, als ein sehr zerrissenes Volk empfand. Immer schon eine Liebhaberin von J.C.F. Hölderlin, traf sie eine Auswahl unter ihren Lieblingstexten im Roman Hyperion.
Diese Texte richtete sie im Malersaal des Hamburger Schauspielhauses, zu dessen Ensemble sie bis 1991 gehörte, szenisch ein. Eine Stunde dauerte ihr Abend. Überrascht von der sehr positiven Resonanz sowohl der Hamburger Kritik als auch ihres zum Teil recht jungen Publikums, wiederholte sie den Hölderlin-Abend noch mehrere Male.
Als ich einen dieser Abende miterlebt hatte, stand für mich fest, dass ich eine Verbindung schaffen musste zwischen der Sängerin Ilse in meinem Film 'Das alte Lied' und diesem Abend der Schauspielerin Grischa Huber, die seit langem einverstanden war, für den Film das Lied der Ilse zu singen, das Deutschlandlied neu zu interpretieren und die rätselhafte schöne Frau zu spielen, die vielleicht Ilse ist.
Grischa Huber und ich waren uns aber auch einig darüber, dass Teile aus ihrem Abend nicht einfach in den Film zu übertragen sind. Wir fanden die Lösung. Ein Prolog war denkbar. Nun wählte ich neun Textstellen aus den Texten aus, für die Grischa Huber sich entschieden hatte. Wir inszenierten diese Texte in die Landschaft des Todesstreifens, in den Platz, auf dem die abgerissene Mauer zu Schotter verarbeitet wird. Es entstand ein eigenständiger Kurzfilm. Dieser gehört in der vorliegenden Form unverzichtbar vor "Das alte Lied".
Auswahl der im Film verwendeten Texte aus "Hyperion" von Hölderlin:
Es ist auf Erden alles unvollkommen, ist das alte Lied der Deutschen.
Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ich's, weil es Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrissener wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen. Ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinanderliegen, indessen das vergossne Lebensblut im Sande zerrinnt?
Deine Deutschen aber bleiben gerne beim Notwendigsten, und darum ist bei ihnen auch so viele Stümperarbeit und so wenig Freies, Echterfreuliches. Doch das wäre zu verschmerzen, müssten solche Menschen nur nicht fühllos sein für alles schöne Leben, ruhte nur nicht überall der Fluch der gottverlassnen Unnatur auf solchem Volke.
Ich möcht ein freier Land, ein Land voll Schönheit und voll Seele dir zeigen und sagen: dahin rette dich! (Quelle: www.ula-stoeckl.com)
Ula Stöckl ist eine Ikone der Frauenbewegung und eine der bemerkenswertesten Filmemacherinnen der Bundesrepublik Deutschland. Sie realisierte mehr als 20 Filme, zu denen sie meist selbst die Drehbücher schrieb und und die überwiegend als Eigenproduktionen entstanden. Ihr Film NEUN LEBEN HAT DIE KATZE (BRD 1968) gilt als erster feministischer Film. Für ihren Film DER SCHLAF DER VERNUNFT (BRD 1984) erhielt sie den Deutschen Filmpreis und den Preis der Deutschen Filmkritik. Mit dem Film DAS ALTE LIED (1992) lieferte sie den ersten Spielfilm nach dem Mauerfall, der sich mit der deutsch-deutschen Realität beschäftigt. Heute ist sie Professorin für Regie und "Frauen im Film" an der University of Central Florida. Viele ihrer Filme reflektieren Erfahrungswelten von Frauen, die sich gesellschaftlichen Zwängen zu entziehen versuchen. (LESPRESS)
Inhalt: »I have a dream« ? Martin Luther Kings epochemachende Rede ist nur ein Beispiel für die Macht, mit der das gesprochene Wort in die Geschichte der Menschheit eingegriffen hat. Aussichtslosen Situationen haben solche Reden ebenso Ausdruck gegeben wie großen Hoffnungen und Visionen. Sie haben Leidenschaften ? im Guten wie im Bösen ? entfesselt, aber auch zur Besinnung aufgerufen, haben Wendepunkte der Geschichte markiert, Epochen beendet und Entwicklungen losgetreten. Das Wort von »Blut, Schweiß und Tränen«, mit dem Winston Churchill seine Nation auf den Widerstand gegen Hitler einstimmte, ist dafür ebenso ein Beispiel wie Abraham Lincolns Gettysburg Address, Nelson Mandelas Rede nach dem Wahlsieg des ANC, Richard von Weizsäckers Rede zum 40. Jahrestag des Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1985 oder in neuerer Zeit Ansprachen von Papst Franziskus,Wladimir Putin oder Malala YousafzaiDieser Band enthält 64 der berühmtesten Reden aller Zeiten, mit Biografien der Redner und einer Einführung zum Kontext und zur historischen Bedeutung der jeweiligen Rede.Mit einer Einführung des britischen Historikers und Bestsellerautors Simon Sebag Montefiore (Jerusalem. Die Biographie; Der junge Stalin). Umfang: 333 S. ISBN: 978-3-458-76407-6
Inhalt: In der westdeutschen Provinz kämpfen osteuropäische Leiharbeiter*innen des größten deutschen Schweineschlachtbetriebs ums Überleben und Aktivist*innen, die sich für deren Rechte einsetzen, mit den Behörden.
Zur gleichen Zeit proben Münchener Gymnasiast*innen das Bertolt-Brecht-Stück "Die Heilige Johanna der Schlachthöfe", das sich schon 1931 mit Marktmacht und Monopolbildung und der Ausbeutung und Aussperrung von Arbeiter*innen beschäftigte. Die jungen Leute reflektieren über wirtschaftliche Strukturen - und was dieses wirtschaftliche Betriebssystem der Gesellschaft für sie ganz persönlich bedeutet.
Verwoben mit den Gedankengängen der Jugendlichen und ihrer Auseinandersetzung mit dem Text in den Proben erzählt der Film von den Bedingungen und Facetten von Leiharbeit und Arbeitsmigration in Deutschland am Beispiel der Fleischverarbeitung.
Ein Film über den Zustand der Arbeit und Fragen der Moral, wo offene Landes- und Marktgrenzen für die einen Gefahr und für die anderen Kapital bedeuten.
"Ein kunstvoll montiertes, tiefschwarzes Mosaik der Gleichgültigkeit und einem trotz allem engagierten Drang, sich nicht unterkriegen zu lassen. Sehenswert" (Lexikon des internationalen Films)
Kamera: Zeno Legner, Lilli Pongratz; Produktion: Marius Ehlayil, Isabelle Bertolone; Montage: Yulia Lokshina, Urte Alfs; Regie: Yulia Lokshina; Sound Design: Andrew Mottl; Drehbuch: Yulia Lokshina Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Thomas de Maizière erzählt verständlich und präzise, wie Politik funktioniert." (Süddeutsche Zeitung, Detlef Esslinger, 11. Februar 2019)Jeder weiß, wie die Arbeit eines Lehrers oder eines Arztes aussieht ? was genau aber macht ein Politiker, zumal ein Minister? Thomas de Maizière, der 28 Jahre lang Regierungsverantwortung in unterschiedlichsten Positionen übernommen hat, bietet dem Leser Innenansichten der Macht und erklärt anhand zahlreicher Beispiele aus seiner Amtszeit, wie wir regiert werden. Das Buch ist ein wichtiger Beitrag in einer Zeit zunehmender Entfremdung zwischen Teilen der Gesellschaft und ihren gewählten Repräsentanten.Thomas de Maizière liefert einen Werkstattbericht. Er folgt den Fragen, wie ein politisches Ergebnis durch gutes Regieren entsteht, welche Abläufe es dafür braucht, was ist der Normalfall und wie wird in Krisen gehandelt und entschieden? Ein Insiderblick auf Grundlage der Erfahrung aus fast drei Jahrzehnten Regierungsarbeit. Thomas de Maizière war Bundesminister in zwei Großen Koalitionen mit der SPD sowie in einer Koalition der Union mit der FDP, und das in drei Ministerien. In zwei Bundesländern ? in Mecklenburg-Vorpommern und in Sachsen ? arbeitete er als Staatssekretär und Minister in insgesamt sechs Ressorts, sowohl in Regierungen mit absoluter Mehrheit als auch in Koalitionen mit FDP und SPD. Der Schwerpunkt dieses Buches liegt aber bei der Arbeit in der Bundesregierung.Der Vollblutpolitiker verfolgt den Ansatz, die eigenen Erfahrungen zu verallgemeinern und an konkreten Beispielen zu beschreiben, wie Deutschland regiert wird. Er möchte politisch interessierte Bürgerinnen und Bürger erreichen und informieren, indem er den Vorhang öffnet und den Blick hinter die Kulissen des Regierens zulässt. Trotz aller Objektivität möchte er dabei für die Arbeit des Regierens in Deutschland werben. Denn er weiß, "dass viel Abfälliges über die Regierungen im Speziellen und den Politikbetrieb im Allgemeinen zu hören ist, sei es aus Unkenntnis, aus Hochmut, aus Abneigung gegen Machtausübung schlechthin oder aus Unzufriedenheit über die Ergebnisse". Dort wo es aus seiner Sicht strukturelle oder tiefgreifende Mängel im praktischen Regieren gibt, bewertet er sie und macht Vorschläge, wie sie behoben werden könnten.Am Ende hat auch der ehemalige Minister kein Patentrezept für "gutes Regieren". Und doch formuliert er Regeln, Prinzipien und Maßstäbe, die ihm wichtig sind und die auch für andere Personen mit Führungsverantwortung gelten, die für das Zusammenwirken und die Arbeitsmethoden in großen Institutionen aller Art wichtig sind, um zu guten Ergebnissen zu kommen."Als Minister gilt es, über die ,Blase Politik' hinaus zu wirken. Man muss die Mechanismen im ,Berliner S-Bahn-Ring', also im Berliner Politikbetrieb, kennen. Gleichzeitig ist es wichtig, seine Termine so zu machen, dass man die soziale Wirklichkeit unterschiedlicher Gruppen und der verschiedenen Regionen in Deutschland so gut wie möglich kennenlernt. Dazu gehören Interesse, Neugier, Offenheit und Zuneigung zu den Menschen. Wer die Menschen nicht achtet und schätzt, sollte lieber nicht Minister werden." (Thomas de Maizière)"Tolles Buch! [?] Ein Stück Zeitgeschichte"(ZDF "Markus Lanz", Markus Lanz, 13. Februar 2019)"Eine strukturierte Übersicht über das Regieren an sich, gespeist aus Jahrzehnten persönlicher Erfahrung."(t-online, Jonas Schaible, 14. Februar 2019) Umfang: 256 S. ISBN: 978-3-451-81487-7
Inhalt: Ein Mann steht im Reisebüro und sagt, er wolle etwas Besonderes erleben. Das Angebot Berlin schlägt er zunächst aus. "Sie haben doch nicht etwa Angst?" Doch als er den neuen Katalog anschaut, bucht er eine Reise nach Berlin. Und er ist begeistert von der Stadt, vom "pulsierenden Leben im Rhythmus des Berliner Tempos". Im Cabrio wird er zu Sehenswürdigkeiten, Schlössern und Museen chauffiert. "In Berlin erlebt der Gast ein echtes Spiegelbild der trotz aller Nöte ungebrochenen Lebensfreude der Stadt unter der Devise: Berlin bleibt Berlin" Dieser Kurzfilm wurde 1952 gedreht, als West-Berlin noch Insel im Feindesland war und die Blockade erst drei Jahre zurücklag. Der zwölfminütige Streifen wurde vom Senat in Auftrag gegeben, um damals die Bundesbürger aus dem Westen zu einer Berlin-Reise zu ermuntern. Er gilt als der erste offizielle Berlinwerbefilm.
Regie: J. L. Skerde; Kamera: A. v. Rauthenfeld Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Wer Kinder hat, kennt die Bücher von Remo Largo. «Babyjahre» «Kinderjahre», «Schülerjahre», «Jugendjahre» stehen bei allen im Regal, die vor der Herausforderung stehen, Kinder groß zu ziehen. Wer aber ist Remo Largo? Was hat ihn zu einem der wichtigsten Erziehungsexperten im deutschsprachigen Raum gemacht? Warum ist sein Blick auf Kinder so anders?
Der Film stellt den Autor, Arzt, Forscher und Familienmenschen vor, der sein Leben der Frage gewidmet hat: Wieso ist die menschliche Entwicklung so vielfältig und was folgt daraus für unser Leben?
Regie: Aldo Gugolz, Monika Czernin; Produktion: Simon Hesse; Protagonist: Remo Largo Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Mit fast 50 Jahren verblasst das Nackentattoo "FUCK OF PEOPLE". René, ein asozialer Rückfalltäter mit hellem Verstand, will nicht mehr hinter Gittern sein. Er will leben - und vielleicht sogar lieben.
René wurde 2008 durch das gleichnamige Filmporträt von Helena Trestíková bekannt. Was geschah mit René nach diesem Film?
Helena Trestíková, die bedeutende Vertreterin des tschechischen Zeitraffer-Dokumentarfilms, bringt die Antwort in der Fortsetzung "René - Der Gefangene der Freiheit", in der sie ihren Protagonisten von der Premiere des ersten Films bis in die unmittelbare Gegenwart beobachtet.
Regie: Helena Trestíková; Montage: Jakub Hejna; Produktion: Pavel Strnad, Katerina Cerná; Kamera: David Cysar; Drehbuch: Helena Trestíková; Musik: Tadeás Vercák; Sound Design: Richard Müller Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Für Harry ist der Moment gekommen, endlich seine Geschichte zu erzählenEs war eines der berührendsten Bilder des 20. Jahrhunderts: Zwei Jungen, zwei Prinzen, die hinter dem Sarg ihrer Mutter gehen, während die Welt voller Trauer und Entsetzen zusieht. Beim Begräbnis von Prinzessin Diana fragten sich Milliarden von Menschen, was die Prinzen in diesem Moment dachten und fühlten ? und welchen Verlauf ihr Leben von diesem Augenblick an wohl nehmen würde. Für Harry ist jetzt der Moment gekommen, endlich seine Geschichte zu erzählen. In seiner unverstellten, unerschrockenen Offenheit ist »Reserve« ein einzigartiges Buch voller Einblicke, Eingeständnisse, Selbstreflexion und der hart erkämpften Überzeugung, dass die Liebe die Trauer für immer besiegen kann. Umfang: 512 S. ISBN: 978-3-641-30762-2
Inhalt: Jährlich sterben 700.000 Menschen an Infektionen durch multi-resistente Keime. Laut Studien kann diese Zahl bis 2050 auf zehn Millionen jährlich steigen. Wir stehen vor der "post-antibiotischen Ära" - einer Zeit, in der uns Medikamente nicht mehr gegen Infektionen schützen können.
Der Film erzählt wie fahrlässiges Handeln, Profitgier und Kurzsichtigkeit die Wirkung lebensrettender Antibiotika nahezu ausgehebelt haben. Ein Wissenschaftsthriller über verzweifelt kämpfende Ärzte, aufbegehrende Wissenschaftler, mit dem Tod ringende Patienten und Diplomaten die nach einer globalen Lösung suchen. Sie alle sind die Resistance Fighters.
Drehbuch: Michael Wech; Kamera: Johannes Imdahl, Sven Kiesche; Produktion: Peter Wolf, Leopold Hoesch; Regie: Michael Wech Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Régis Sauder kehrt zurück an die Orte seiner Kindheit im lothringischen Forbach. Im Westteil des Saar-Kohle-Beckens gelegen, profitierte die Stadt mit heute rund 20.000 Einwohnern in der industriellen Revolution vom Kohle- und Stahl-Boom. Doch der 1970 geborene Régis Sauder erlebte schon als Kind eine Stadt im Niedergang. Kaum erwachsen, zog er weg - wie viele andere auch. Ab etwa 1990 verlor Forbach innerhalb von 20 Jahren rund 20% seiner Einwohner.
Wie leben die Zurückgebliebenen zwischen den Dämonen des Extremismus und dem Gefühl der Ohnmacht? Mit dieser Frage im Gepäck kehrt der Filmemacher in seine Heimat zurück zu Gesprächen mit seinem Vater, Schulkamerad*innen und anderen Forbacher*innen von heute. Atmosphärisch dicht verwebt er ihre individuellen und kollektiven Erfahrungen zu einem Stimmungsbild, in dem die Angst vor der Zukunft eine starke Rolle spielt.
Inhalt: Die Europäische Union will ein historisch einzigartiges und vorbildliches System der Regierungsherrschaft darstellen. Doch mit ihrer Geld-, Steuer- und Subventionspolitik entsteht eine gigantische staatliche Planwirtschaft, die sämtliche Lebensbereiche des Bürgers kleinteiligst erfasst und sich bei alledem auch noch zunehmend außerhalb des Rechts bewegt. Der edelste Gedanke Europas, die Würde des einzelnen Menschen unverbrüchlich zu respektieren, droht in Vergessenheit zu geraten.Nach einer langen Periode intellektueller, wirtschaftlicher und politischer Freiheitsgewinne scheint auch die Bereitschaft der Bürger erlahmt, sich weiter effektiv für ihre Rechte zu engagieren. Carlos A. Gebauer entzaubert das politische und bürokratische Monster aus Brüssel und plädiert für eine zügige Rückbesinnung auf dezentrale, subsidiäre Selbstverantwortung und ? vor allem ? auf das Recht. Umfang: 272 S. ISBN: 978-3-86248-372-3
Inhalt: Das musikalische Road-Movie Return to Gorée erzählt die Geschichte des afrikanischen Sängers Youssou N'Dour auf den Spuren der Sklaven und der von ihnen erfundenen Jazzmusik. Seine Aufgabe ist es, ein Jazz-Repertoire nach Afrika zu bringen und auf Goree zu singen, der Insel, die heute ein Symbol für den Sklavenhandel ist, um die Opfer der Sklaverei zu ehren. Begleitet von dem Pianisten Moncef Genoud reist Youssou N'Dour durch die Vereinigten Staaten und Europa. Begleitet von außergewöhnlichen Musikern treffen sie viele Persönlichkeiten und schaffen bei den Begegnungen, Konzerten und Diskussionen über die Sklaverei eine Musik, die die Kulturen überwindet.
Von Atlanta bis New Orleans, von New York über Luxemburg bis Dakar verwandeln sich die Lieder, tauchen in Jazz und Gospel ein. Aber der Tag ihrer Rückkehr nach Afrika rückt näher und es bleibt noch viel zu tun, um für das Abschlusskonzert bereit zu sein...
Inhalt: Jeden Tag werden Tausende von Männern in die Eingeweide des Cerro Rico verschlungen, eine der ältesten Silberminen Boliviens, die von den ersten indianischen und afrikanischen Sklaven "der Menschenfresser" genannt wurde. Die Männer wühlen sich jeden Tag durch die höllischen Minen und lassen die majestätische Landschaft der Anden für die dunkle Enge der Mine und die drohende Präsenz des Todes hinter sich.
PANCHO, HILARION, CLAUDIO und MARCO arbeiten gemeinsam in Reveka, einer kleinen Bergbaukonzession, die sich im riesigen Cerro Rico verliert. Die Gefährlichkeit ihrer Arbeit wird durch die jüngsten Befürchtungen, dass der Berg bald einstürzen könnte, noch verschlimmert. Als diese Gefahr immer näher rückt, müssen die vier Männer dringend Wege finden, damit umzugehen. Und sie werden viele Dinge in Frage stellen. Jeder von ihnen wird auf seine Weise reagieren: Entweder er akzeptiert die Gefahren seiner Arbeit voll und ganz und lässt sich auf die Rituale seiner Vorfahren ein, oder er verlässt den Cerro Rico und verrät damit das heilige Erbe, das ihm übertragen wurde.
Kamera: Benjamin Colaux, Christopher Yates; Drehbuch: Christopher Yates, Benjamin Colaux; Regie: Benjamin Colaux, Christopher Yates; Produktion: Matthieu Frances; Musik: Lionel Vancauwenberge; Sound Design: Leny Andrieux; Montage: Mathieu Haessler Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Was, wenn der König des Rock & Roll in Wirklichkeit eine Königin ist?
Schon in den 1950er-Jahren rockten Frauen diverse Bühnen. Was ist geschehen, dass uns heute vorwiegend Männer einfallen, wenn wir die Geschichte des Rock & Roll erinnern? Was ist passiert, dass Rockerinnen im kollektiven Gedächtnis kaum eine Rolle spielen - obwohl es sie gab?
Nur wer genau hinhört, erkennt bei Chuck Berry und Eric Clapton den Sound der begnadeten Gitarristin Memphis Minnies und den ungezügelten Geist von Sister Rosetta bei Jerry Lee Lewis. Oder den knurrenden Gesang von Big Mama Thorntons bei Elvis Presley.
Höchste Zeit also, endlich die fehlenden Teile der Geschichte zu erzählen.
Die Frauen, denen wir auf unserer Reise begegnen, haben ihr Leben der Rockmusik verschrieben. Sie sind so inspirierend wie unterschiedlich.
"Du musst wie ein Mann sein. Aber ich kann das, ich bin eine Frau mit Eiern", lautet das Credo von Linda Gail Lewis, während Kathy Valentine von den Go-Go's sich als "seltenen Vogel" bezeichnet.
Suzi Quatro besteht darauf, ihr gehe es um alles mögliche, aber nicht um Geschlechterfragen. Dagegen betont Rosie Flores ihre weiblichen Qualitäten beim Gitarrenspiel. Als afroamerikanische Punkrockerin muss Honeychild Coleman gleich auf mehreren Ebenen gegen Vorurteile anspielen.
Kristin Hersh von den Throwing Muses, eine Legende des alternative Rock, kehrte den großen Plattenlabels den Rücken, weil sie die Nase voll hatte, dazu gedrängt zu werden, die immer gleichen sexistischen Klischees zu bedienen: "Was würden meine Kinder denken, wenn ich in jede Kamera gucke, als ob ich sie ficken will? So wie sie es von Dir verlangen?"
ROCK CHICKS - I AM NOT FEMALE TO YOU ist ein Film über Musik als inneres Bedürfnis, über den Kampf für die eigenem Träume und den Mut, ganz bei sich anzukommen.
Protagonist: Daphne A. Brooks, Rosie Flores, Nwaka Onwusa, Amy Lavere, Gayle Wald, Kathy Valentine, Kay Wheeler, Linda Gail Lewis, Nancy Apple, Kristin Hersh, Suzi Quatro; Kamera: Mitja Hagelüken; Regie: Marita Stocker; Drehbuch: Marita Stocker; Produktion: Oliver Rieger; Montage: Ana Rocha Fernandes; Sound Design: Tim Elzer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Bevor er Romanès genannt wurde, trug Alexandre den Namen Bouglione. Eines Tages schlug er die Tür des Familienzirkus zu: "Zu groß, zu viele Zelte, zu viele Lastwagen, es war nicht mehr menschlich". 20 Jahre später traf er "die schreckliche" Délia, eine Romni aus Rumänien, die Romanes spricht und singt.
Mit ihr hatte er fünf Kinder, darunter vier Mädchen, denen er Akrobatik, Kontorsion oder Jonglieren beibrachte, und er gründete einen kleinen Zirkus, den er Romanès, Zigeunerzirkus, nannte. Diese von einem Dichter angeführte Familie, dieser Clan akrobatischer Wanderer und Musiker will um jeden Preis bewahren, was ihnen am wichtigsten ist: Das Recht, nomadisch und frei zu sein. Ein harter Kampf heutzutage.
Kamera: Jacques Deschamps; Produktion: Dominique Barneaud, Marc Bordure; Regie: Jacques Deschamps; Drehbuch: Jacques Deschamps; Protagonist: Alexandre Romanès, Delia Bouglione-Romanès; Montage: Agnès Bruckert Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Nach dem Tod von Albans Brüdern bei einem Brand in ihrem Haus leidet die gesamte Familie unter einem Schock, psychischen Störungen und extremer Armut. Von allen Familienmitgliedern ist Alban am stärksten von dieser Tragödie betroffen.
Inhalt: Der Film begibt sich in das Innenleben der neuen russischen Machtelite und ist ein faszinierendes und erschreckendes gesellschaftliches Porträt von Putins Russland.
Die Gegend um die 30 km lange Rubljovka-Chaussee, die von Moskau in die russische Provinz führt, zog in allen Zeiten wie ein Magnet die Mächtigen und Reichen an: Zaren, Diktatoren, Präsidenten und neuerdings die Oligarchen und Stars des Show-Business. Es ist ein bizarrer Mikrokosmos von Macht und Geschichte, Intelligenz und Dekadenz, den es sonst nirgendwo in Russland gibt. Der Film begibt sich auf eine Zeitreise, um das Phänomen dieser in sich geschlossenen Welt zu erforschen. Zutage kommt unter anderem die Gentrifizierung auf neu-russische Art: Wer arm ist, aber ein Grundstück an der Rubljowka hat, gehorcht besser, wer er gebeten wird umzusiedlen. Es könnte sonst sein, dass eines Tages das Haus brennt.
Die in Sibirien geborene Irene Langemann bringt alle Voraussetzungen mit, diesen verschlossenen Kosmos sichtbar zu machen.
Protagonist: Shanna Bullock, Marusja Agiewa, Oleg Stupenkow, Mstislav Rostropovich, Galina Shostakovich, Nikas Safronov, Helen Yarmak; Stimme: Patrick Mölleken; Drehbuch: Irene Langemann; Produktion: Wolfgang Bergmann; Kamera: Maxim Tarasjugin; Regie: Irene Langemann; Montage: Kawe Vakil Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Dokumentarfilm des in Luzern und Berlin lebenden Regisseurs Aldo Gugolz handelt von der Baselstraße in Luzern, einer engen, lauten Straßenschlucht, die mit unterschiedlichen Herausforderungen zu kämpfen hat.
Hippe Ausgehlokale, exotische Läden, Bars und Restaurants prägen die Baselstraße, die ein Schmelztiegel für dutzende Nationen und Sprachen ist. Mit dem Film nähert sich Aldo Gugolz auf sehr feinfühlige Weise den Bewohnerinnen und Bewohnern Luzerns an.
Kamera: Stéphane Kuthy, Aldo Gugolz, Adrian Stähli, Susanne Schüle; Montage: Andreas Zitzmann; Drehbuch: Aldo Gugolz, Christina Caruso, Susanne Schüle; Regie: Aldo Gugolz; Produktion: Thomas Thümena Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ist Erwachsenwerden einfach - und ist Erwachsensein schwer? Die Berlinerin Charlie findet es verdammt schwer, die Erwartungen ihres Umfelds und ihre eigenen auseinanderzuhalten. Ihr Freund Marco möchte ein Kind, und ihr Kollege Gerry mutmaßt ganz ungefragt: "Fünf Jahre zusammen? Na, da seid ihr doch bestimmt bald zu dritt...?"
Doch Charlie ist sich überhaupt nicht sicher: Ist das schön, ein Kind zu haben, oder verschwindet sie selbst dabei mit ihren Bedürfnissen? Charlie wird in ihrem Beruf als Lehrerin gefordert, und so richtig gut läuft es mit Marco gerade nicht. Dabei war am Anfang alles so wunderbar leicht und spontan. Sie hätte gern wieder etwas von der Aufregung von früher, als sie bis in den Morgen tanzen ging.
Anderen fällt das leichter: Gerry kauft sich einen Wohnwagen und will sich Richtung Balkan treiben lassen, ihre beste Freundin bricht mit dem Rucksack nach Asien auf. Und dann wird auch noch Charlies geliebte, lebenslustige Oma krank. Ist es so, das Erwachsensein?
"Rückenwind von vorn" ist ein einfühlsamer und unterhaltsamer Spielfilm des Hildesheimer Regisseurs und Drehbuchautors Philipp Eichholtz, der 2008 mit der Dokumentation "Meine Daten und ich" sein Debüt gab. Deutschlandweite Bekanntheit erlangte er mit der Tragikomödie "Luca tanzt leise" (2016). "Rückenwind von vorn" eröffnete 2018 die Sektion "Perspektive Deutsches Kino" bei der Berlinale.
"Im Film finden sich viele (...) Szenen aus der Lebenswirklichkeit der Generation Y, bei denen stets das Gefühl einer gewaltigen Spontaneität mitschwingt. Kein Wunder, wurden doch große Teile der Dialoge improvisiert, was 'Rückenwind von vorn' ungemein gut tut. Besonders eindringlich und herzerwärmend sind auch die Szenen zwischen Charlie und Gerry geraten. (...) Alles Dinge, die nicht nur Charlie, sondern auch den Zuschauer ein Leben lang begleiten werden: das Hin- und Hergerissen sein zwischen Entscheidungen, Dingen und Personen. Und die Unsicherheit, sich möglicherweise für den falschen Lebensweg entschieden zu haben. Doch diese Ungewissheit macht das Leben letztlich doch auch so spannend." (spielfilm.de)
"Seine besondere Stärke entwickelt 'Rückenwind von vorn' aber in der zweiten Hälfte, wenn Charlies Beziehung zu ihrer Oma mehr in den Vordergrund rückt und sich zwischen ihr und ihrem Kollegen Gerry etwas Wunderbares entspinnt, das sich nicht so leicht einordnen lässt. So ist die schlichte Geschichte voller naher, emotionaler, aufrichtiger Momente und erzählt auf sehr glaubwürdige Weise vom Erwachsenwerden." (Kirsten Loose, auf: Kino Film Welt)
Schauspieler: Aleksandar Radenkovic, Karin Hanczewski, Martina Schöne-Radunski, Angelika Waller, Amelie Kiefer, Ruth Bickelhaupt, Victoria Schulz, Daniel Zillmann, Claudius von Stolzmann; Sound Design: Luke Euan Reed; Montage: Markus Morkötter, Daniel Stephan; Produktion: Oliver Jerke, Philipp Eichholtz; Kamera: Fee Scherer; Musik: Tina Pepper; Regie: Philipp Eichholtz; Drehbuch: Philipp Eichholtz Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Was passiert, wenn eine Bank pleite geht und einen riesigen Büroturm hinterlässt? Zum Beispiel kann dieser Turm von rund 3000 Menschen besetzt und zu einem Wohnprojekt umfunktioniert werden. Selbst wenn es in diesem Turm weder Strom noch Wasser gibt und die steilen Treppenhäuser roh und ohne Geländer blieben.
Zu einer solchen Besetzung kam es ab 2007 im Zentrum der venezolanischen Hauptstadt Caracas. Schon seit 1994 ragt hier eine 45stöckige, 200 Meter hohe Bauruine in den karibischen Himmel. Nach und nach wurde sie besetzt. Erst mit einem Zeltlager, dann durch allmählichen Umbau des Gebäuderohlings zu mehr oder minder provisorischen Wohnungen durch die Hausbesetzer*innen. Wie viele Menschen hier über die Jahre Zuflucht fanden, kann niemand genau sagen. Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten waren es wohl über 2500. Auf jeden Fall sind alle Altersgruppen vertreten. Viele Familien kamen, und mit ihnen Kinder, Jugendliche - aber auch Senioren. Aus dem Centro Financiero Confinanzas wurde ein vertikales "barrio": ein Stadtviertel, eine Heimat auf Zeit.
Jedweden Komfort mussten sich die Bewohner selbst organisieren - hatten dafür aber keine ausbeuterischen Vermieter im Nacken. Der Rohbau birgt viele Gefahren - ist aber sicherer als manch andere Slum-Behausung. Und Slums gibt es in Caracas reichlich. Rund die Hälfte der Hauptstadtbewohner lebt in Armutsvierteln.
Stück für Stück haben sich die Hausbesetzer eingebaut, was sie zum Leben brauchen oder für wünschenswert halten: eine provisorische Wasserversorgung, Elektroleitungen, Satellitenschüsseln. Hinzugebaute Mauern sorgen für mehr Sicherheit der Kinder gegen Absturzgefahr. "Das einzige, was uns fehlt, ist ein Aufzug," berichtet eine Bewohnerin. Einkäufe oder gar Möbel über zehn, zwanzig oder mehr Stockwerke nach oben zu befödern - das bleibt eine mühselige Angelegenheit.
Vielen Mitgliedern der sonstigen Stadtgesellschaft von Caracas ist der "vertikale Slum" allerdings ein Dorn im Auge. Weil die Abwasseranlagen nicht regelmäßig von den Stadtwerken gesäubert werden, treten zwangsläufig auch üble Gerüche auf.
Die Außenwelt betrachtete die Bewohner des Torre Confinanzas bald mit einer Mischung aus Angst und Verachtung. Der Turm sei ein Hort der Kriminalität, sagen Anwohner aus der Umgebung in die Kamera. Demgegenüber stehen Bilder, die eine bemerkenswerte Selbstverwaltung im Innern des vertikalen Viertels zeigen, die so gut es geht für Ordnung sorgt, mit einer Art Hausgeld Gemeinschaftsaufgaben finanziert und Fehlverhalten sanktioniert.
Während die städtische Verwaltung das vertikale Viertel jahrelang ignorierte, zog es die Aufmerksamkeit von Stadtplanern und Architekten auf sich. Ein venezolanisches Architekturbüro dokumentierte die Besiedlung des Torre über einen längeren Zeitraum. Sie sahen in der Gemeinschaft eine gelebte Utopie und äußerten die Ansicht, dass die Umnutzung verlassener Gebäude gerade in Schwellenändern ein Wohnmodell der Zukunft sein könnte. Auf der Biennale di Venezia wurde ihre Beobachtung über den Turm 2012 mit einem "Goldenen Löwen" in der Sparte Architektur ausgezeichnet.
Auch der venezolanische Fotograf Alejandro Cegarra (Jg 1989) widmete sich dem Leben im Turm; seine Fotos fanden international Beachtung.
Markus Lenz hat mit RUINA den Menschen im Turm auch ein filmisches Denkmal gesetzt. Sein Film erzählt von Schwierigkeiten und Erfolgen beim Aufbau einer Sozialgemeinschaft, von Not, Stolz und Erfindungsreichtum.
Aktualisierung: Der Torre Confinanzas wurde 2014 geräumt, seine Bewohner umgesiedelt. 2018 wurde das Gebäude bei einem Erdbeben beschädigt.
Drehbuch: Gesa Marten; Kamera: Markus Lenz, Leonardo Acevedo; Sound Design: Judith Nordbrock, Leonardo Acevedo; Produktion: Markus Lenz; Regie: Markus Lenz; Stimme: Yasmin Angel Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Elf Jahre nach dem Völkermord begleitet der Film Überlebende und Henker vor und nach den ersten Gacaca-Volksgerichtsprozessen, bei denen sie sich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen. Da ist Obede, der beschuldigt wird, Kinder getötet zu haben, und dessen Bitte um Vergebung nur eine zynische Strategie ist, um freigelassen zu werden. Da ist Gahutu, der "keine Reue" zeigt und vor seinen Richtern immer noch von einer "Schlange" spricht, wenn er von den Menschen spricht, die vernichtet wurden. Schließlich gibt es noch François, der seinen eigenen Bruder töten musste, um überleben zu können, und der heute versucht, sich mit seiner Schwägerin zu versöhnen. Anhand dieser drei Geschichten webt der Film ein Porträt einer Gesellschaft, die sich im Krieg gegen die immer noch präsente Ideologie des Völkermords befindet.
Sound Design: Loïc Collignon; Montage: Yannick Leroy; Kamera: Gil Decamp, Bernard Bellefroid; Drehbuch: Bernard Bellefroid; Produktion: Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne; Regie: Bernard Bellefroid Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Während seines Jurastudiums in Paris lernte Wolfgang Ramsbott den Tänzer und bildenden Künstler Harry Kramer kennen, mit dem er mehrere Experimentalfilme drehte. Als "Hauptdarsteller" dienten ihnen in "Die Stadt", "Défense 58-24" und "Die Schleuse" die kinetischen Kunstwerke Kramers, "automobile Skulpturen" und Marionetten, gebaut aus gefundenen Dingen, gefilmt in realen Umgebungen: "Himmel und Mauern, ein Lianengeflecht von Wasserrohren, verfallene Hinterhöfe, Mauerrisse, zersprungene Wände voll verschollener, rätselhafter Kinderzeichen, verrostetes Bahnhofsgelände, Wüsten, darin die Figuren, nicht der Umwelt angeglichen in ihrer Blicklosigkeit und besessenen Verformung an sich selbst, geklammert an sinnlos gewordene und mit ihnen verwachsene Gesetzlichkeiten von Mechanismen, die ihnen vielleicht einst gedient hatten, wie in einem Traum verdichteter Leere schwebten, ohne von der Stelle zu kommen, sie stolperten und rollten mit den Maschinen durch sonnenharte, niedergebrannte Landschaften, nur von Gegenständen umgelenkt, von erstarrten Meteoriten." So beschreibt Georg Jappe den besonderen Geist dieser Filme in "La Marionette Artistique" (1961).
In "Sackgasse" tritt Kramer als Tänzer in einer Industrielandschaft auf, ebenso fulminant gefilmt und montiert wie die Großstadtimpressionen in "Aufzeichnungen" - beide unterlegt mit fetzigen Jazzrhythmen. (Quelle: Deutsches Historisches Museum/fl)
Musik: Louis Prima, Benny Goodman; Drehbuch: Harry Kramer; Regie: Harry Kramer, Wolfgang Ramsbott; Produktion: Wolfgang Ramsbott Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Silke wird von einem Fremden von einer Brücke in die Havel gestoßen und leicht verletzt. Ihre Schwester Monika kommt aus Spanien ihrer jüngeren Schwester zu Hilfe. Silke findet den Täter: René, der selbst nicht weiß, warum er das getan hat. Die Schicksale der drei lösen sich auf in einen dramaturgischen Tanz über Opfer, Täter und die Wahrheit zwischen den Lügen.
"Regisseur Nathansky (gesteht) der unerschütterlichen Berliner Sprachmelodie und ihrer Freude am Weglassen und Breittreten einen gewichtigen Anteil am Geschehen zu. Sprachfluss und Tiefgang scheinen aus dem Feuchtgebiet zu stammen, das diese Gegend ursprünglich einmal war. So sehr, dass 'Sag du es mir' als Berliner Wasser-Film sich vor 'Undine' von Christian Petzold nicht verstecken muss - und in manchen Aspekten vielleicht sogar der komplexere und poetischere Film ist.
(...) darüber hinaus ist 'Sag du es mir' vor allem auch ein sprachliches Kunstwerk. In prägnanten Dialogen wird Dahergesagtes in Variationen so lange breitgetreten, bis es eine ungeahnte philosophische Größe oder Absurdität preisgibt. Bild und Wort verbinden sich zu einem auf allen Ebenen überraschenden und doch stringenten filmischen Textgewebe." (Cosima Lutz, in: filmdienst)
"Die Havel, eine Bucht mit Neubauten und eine Brücke. Darauf zwei kleine Punkte, die sich aufeinander zubewegen. Die erste Einstellung von 'Sag du es mir' ist aus großer Höhe gefilmt, ohne dass sich die Kamera rührt - über eine Minute lang. Der eine Punkt nähert sich der Brüstung, bis der andere Punkt vorübergeht, scheinbar unbeteiligt, und ihm plötzlich einen Stoß verpasst. Platsch. Punkt eins landet im Wasser, Punkt zwei entfernt sich. Das ist schon der entscheidende Moment in Michael Fetter Nathanskys Abschlussfilm an der Filmuniversität Babelsberg. In drei Kapiteln erzählt der 27-Jährige (...) was dieser Augenblick mit den Leben der Beteiligten macht. (...) Gleichzeitig spricht aus jeder Minute von 'Sag du es mir' eine tiefe Zuneigung zu den Figuren. Eine Wärme, die den Film auch über die erzählerischen Untiefen hinüberwuchtet." (Tagesspiegel)
Schauspieler: Christina Große, Marc Benjamin Puch, Gisa Flake, Patrick Heinrich, Dennis Kamitz; Regie: Michael Fetter Nathansky; Mitwirkende: Julia Kneusels, Julika Leiendecker, Jonathan Saal; Kamera: Leander Ott; Montage: Camila Mercadal; Produktion: Michael Fetter Nathansky, Karoline Henkel; Musik: Marcus Sander; Drehbuch: Michael Fetter Nathansky; Sound Design: Robert Niemeyer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Zwischen zwei Hausarbeiten erzählt ein altes Ehepaar seiner Enkelin von ihrem Leben in Vietnam und in Frankreich während des Krieges. Von ihrer ersten Begegnung im Alter von 20 Jahren bis heute beschreiben sie alle wichtigen Etappen ihrer Beziehung. Sie sprechen über das Exil, die Einwanderung, mal auf eine leichte und humorvolle, manchmal auch auf eine ernstere Art und Weise.
In einer Absichtserklärung erzählt Aude Ha Leplège: "Die vietnamesische Kultur nimmt in meiner Familie einen wichtigen Platz ein, und doch war das Bild, das ich von Vietnam hatte, bevor ich mit den Vorbereitungen für dieses Projekt begann und selbst nach Vietnam reiste, letztlich sehr ungenau.
Meine Großeltern waren nämlich nie sehr gesprächig, wenn es um das Thema ging. Sie erzählten oft nur anekdotische Dinge und hatten keinen chronologischen Bezugspunkt. Es war nicht einfach, sie zu befragen, aber sie haben sich schließlich bereit erklärt, mitzumachen.
Ich verwendete ihre Aussagen, um den Soundtrack des Films zu erstellen; ich montierte ihre Stimmen, als würden sie miteinander sprechen und einander antworten, und ließ auch Raum für Unausgesprochenes, um die Erzählung zu konstruieren. Natürlich habe ich mir auch Freiheiten genommen, und die Figuren haben schließlich ihre eigene Autonomie erlangt."
Mitwirkende: Aude Ha Leplège, Louison Chambon, Violette Delvoye; Drehbuch: Aude Ha Leplège; Regie: Aude Ha Leplège; Sound Design: David Nelissen; Montage: Aude Ha Leplège Standort: Filmfriend Streamingdienst
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