Inhalt: Im Frühjahr 1980 besetzen Atomkraftgegner einen Bohrplatz bei Gorleben und errichten dort ein "Dorf des Friedens" aus selbstgebauten Holzhäusern und Zelten. Flankiert wurde die 33-tägige Besetzung von Diskussionen, Konzerten und Theatervorstellungen - und von der Wendländischen Filmkooperative, die die Anti-Atomkraft-Bewegung von Beginn an filmisch begleitete. Die "Freie Republik Wendland" war ein Traum, der für kurze Zeit wahr wurde, bevor einige tausend Polizisten den Platz räumten. Der Film zeigt neben Aufbau und Räumung auch das, was in Gefahr ist: die unberührte Landschaft und die Menschen, die dort leben. (Quelle: Deutsches Filmmuseum)
Das Lexikon des Internationalen Films schrieb: "Dokumentarfilm über die Besetzung des Bohrplatzes der projektierten Atommülldeponie in Gorleben und die Konstituierung einer 'freien Republik', die den Willen der Demonstranten zu einer anderen, fantasieorientierten Lebensform belegen sollte. Durch eine assoziative Montage wird der Zusammenhang zwischen Ereignissen, Reaktionen und der Geschichte hergestellt. Ein beachtlicher Beitrag zur Auseinandersetzung mit den Problemen Generationskonflikt und politischer Gewalt."
Inhalt: Drei Jahre nach dem, was man gemeinhin als "Migrationskrise" von 2015 bezeichnet, behandelt Grand H (für Grande Humanité - Große Menschlichkeit) die Konfusion zwischen Migrationspolitik und Menschlichkeit als eine Fragestellung. Grand H ist ein vielstimmiger Dokumentarfilm über das Engagement und die Übernahme von Verantwortung durch die Bürger, über die Zivilgesellschaft in Migrationsfragen - ihre Rolle, ihre Bedeutung. Aus den Kreuzberichten der 15 Sprecher - ein Asylbewerber, Bürgerinnen, Leiter von NGO's, Fachleute wie eine Lehrerin in einer Willkommensklasse, ein Anwalt für Asylrecht, ein Psychiater, eine Journalistin sowie der luxemburgische Außenminister - ergibt sich das zugrunde liegende Thema von Grand H: die Entmenschlichung der europäischen Asylsysteme. Grand H behandelt verschiedene Themen: die Unterscheidung zwischen politischen Flüchtlingen und Wirtschaftsflüchtlingen, das Warten und die Ungewissheit im Zusammenhang mit dem Asylverfahren, die Verweigerung des internationalen Schutzes und ihre Folgen, das Scheitern der europäischen Migrationspolitik, die Konfusion zwischen einem administrativen System zur Verwaltung von Flüchtlingen und der Menschlichkeit, das Engagement und die Übernahme von Verantwortung durch die Bürger, der Vertrauensverlust der Bürger in die Institutionen, das Solidaritätsdelikt. Grand H behandelt all diese Themen als Frage und bietet Schlüssel zu sehr persönlichen Überlegungen.
Inhalt: Der vor allem historisch sehr reizvolle Film begleitet die Entstehung, den Bau und die Ausgestaltung des "Grand Hotel" an der Friedrichstraße in Ost-Berlin: von der Baugrube, über den Rohbau bis zur Fertigstellung und Schlüsselübergabe.
Kamera: Bernhard Zoepffel; Drehbuch: Horst Winter; Montage: Barbara Masanetz; Musik: Günther Fischer; Regie: Horst Winter Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Bildstarke Reise zu den Wundern der biologischen Vielfalt des Regenwaldes. Doch der Schatz ist der Zerstörung anheim gegeben: Der Wald wird erbarmungslos gerodet, muss Platz machen für Palmölplantagen.
Ein packender Bericht ganz ohne Worte über eine ökologische Katastrophe, ein radikaler Blick auf die massive Zerstörung, die wir Menschen kollektiv auf unserem Planeten anrichten. Sie geht jeden einzelnen an, als (Erden-)Bürger und Verbraucher.
Ohne Voice-over ist dieser Dokumentarfilm umso kraftvoller und mehr als zehn Jahre nach den Dreharbeiten noch genauso aktuell wie zum Zeitpunkt seiner Entstehung. Die informativen und ergreifenden Bilder des abgeholzten Waldes und seiner Bewohner erinnern uns an unsere Verpflichtungen.
Inhalt: Können Filme Leid lindern? Können sie Hoffnung stärken, Kraft geben? Junge Filmemacher*innen aus Syrien, Deutschland, Kolumbien und dem Iran haben für Kinder in Flucht- und Krisensituationen sieben Filme produziert. Die Geschichten erzählen von Freiheit, Freundschaft und dem Traum von einer besseren Welt.
Und das ohne Worte: Die Filme kommen ohne Dialog aus. Sie gehören zu einer Reihe, die sich "Missing Movies" nennt. Einige der Regisseur*innen haben selbst Erfahrung mit Flucht und Vertreibung gemacht oder arbeiteten mit Kindern in Notsituationen. Deshalb haben sie ein sehr genaues Gespür für ihre Themen und eine authentische Umsetzung beschert hat.
Jeder der sieben Filme, die hier zu einem Langfilm verbunden sind, erfasst auf seine eigene und eigenwillige Weise die Bedürfnisse der Flüchtlingskinder - als Spielfilm, Dokumentarfilm und Animationsfilm. Jeder dieser Filme greift eine andere Facette des Daseins ohne Heimat oder ohne Familie, ohne Freunde oder ohne die eigenen Spielsachen - und vermeintlich auch ohne Zukunft - auf. Und jeder dieser Kurzfilme bietet für die Dauer von 8-12 Minuten eine kleine Lebensperspektive an.
Montage: Diana Zolotarova, Ole Heller; Produktion: Nadja Hermann, Moritz Mayerhofer, Birgit Schulz; Regie: Nazgol Emami, Madeleine Dallmeyer, Diana Menestrey, Sandra Dajani, Johanna Bentz, Birgit Schulz, Khaled Nawal, Camilo Colmenares; Musik: Marian Mentrup; Kamera: Ahmad Jalboush, Jana Pape; Drehbuch: Johanna Bentz Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Zerstören Rucksacktouristen den Planeten - oder retten sie ihn? Wie verändern Reisende die abgelegenen Orte, die sie besuchen, und wie werden sie verändert? Vom bolivianischen Dschungel bis zu den thailändischen Partystränden, von den Wüsten von Timbuktu in Mali bis zur atemberaubenden Schönheit Bhutans: GRINGO TRAILS zeichnet Geschichten über einen Zeitraum von dreißig Jahren nach und zeigt die dramatischen langfristigen Auswirkungen des Tourismus auf Kulturen, Wirtschaft und Umwelt.
Kamera: Melvin Estrella; Produktion: Pegi Vail, Melvin Estrella; Drehbuch: Pegi Vail; Montage: Heidi Schlatter; Musik: Laura Ortman; Regie: Pegi Vail; Sound Design: Tom Ryan Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Zerstören Rucksacktouristen den Planeten - oder retten sie ihn? Wie verändern Reisende die abgelegenen Orte, die sie besuchen, und wie werden sie verändert? Vom bolivianischen Dschungel bis zu den thailändischen Partystränden, von den Wüsten von Timbuktu in Mali bis zur atemberaubenden Schönheit Bhutans: GRINGO TRAILS zeichnet Geschichten über einen Zeitraum von dreißig Jahren nach und zeigt die dramatischen langfristigen Auswirkungen des Tourismus auf Kulturen, Wirtschaft und Umwelt.
Inhalt: Geschichten über die Rebellion gegen die Auswüchse der Agrarindustrie. "Les Liberterres" erzählt von vier Bauern, die sich endgültig von den Methoden konventioneller Landwirtschaft verabschiedet haben. Als leidenschaftliche Rebellen widersetzen sie sich all jenen, die ihrer Freiheit den Todesstoß versetzen wollen.
Als Kontrapunkt dazu führen uns Archivaufnahmen in Schwarz-Weiß in eine Zeit, in der die Wissenschaft, so glaubte man, die Welt endgültig vor Hunger und Unterernährung retten würde.
Landschaften in Europa und Afrika in den vier Jahreszeiten, bewegende und provokante Charaktere, Geschichten, die sich kreuzen, um eine einzige Sprache zu sprechen: die befreite Erde.
Dieser Film ist auch in der Originalversion mit französischen und englischen Untertiteln verfügbar.
Inhalt: Geschichten über die Rebellion gegen die Auswüchse der Agrarindustrie. "Les Liberterres" verfolgt den Weg von vier Bauern, die den Methoden der konventionellen Landwirtschaft endgültig den Rücken gekehrt haben. Als leidenschaftliche Rebellen widersetzen sie sich all jenen, die ihrer Freiheit den Todesstoß versetzen wollen. Als Kontrapunkt dazu führen uns Archivaufnahmen in Schwarz-Weiß in eine Zeit, in der die Wissenschaft, so glaubte man, die Welt endgültig vor Hunger und Unterernährung retten würde. Landschaften in Europa und Afrika in den vier Jahreszeiten, bewegende und provokante Charaktere, Geschichten, die sich kreuzen, um eine einzige Sprache zu sprechen: die befreite Erde.
Dieser Film ist auch in der Originalversion mit deutschen und französischen Untertiteln verfügbar.
Inhalt: Geschichten über die Rebellion gegen die Auswüchse der Agrarindustrie. "Les Liberterres" verfolgt den Weg von vier Bauern, die den Methoden der konventionellen Landwirtschaft endgültig den Rücken gekehrt haben. Als leidenschaftliche Rebellen widersetzen sie sich all jenen, die ihrer Freiheit den Todesstoß versetzen wollen. Als Kontrapunkt dazu führen uns Archivaufnahmen in Schwarz-Weiß in eine Zeit, in der die Wissenschaft, so glaubte man, die Welt endgültig vor Hunger und Unterernährung retten würde. Landschaften in Europa und Afrika in den vier Jahreszeiten, bewegende und provokante Charaktere, Geschichten, die sich kreuzen, um eine einzige Sprache zu sprechen: die befreite Erde.
Dieser Film ist auch in der Originalversion mit deutschen und englischen Untertiteln verfügbar.
Inhalt: Textausgabe des Grundgesetzes und anderer Gesetze. Systematik: Fgk Umfang: XVIII, 332 S. Standort: Gesellschaft Recht / 1. OG ISBN: 978-3-423-05003-6
Inhalt: In den Haaren steckt ein ganzer Kosmos: Die Schweizer Regisseurin Anka Schmid erzählt auf spielerisch-biografische Weise die haarigen Geschichten ihrer Generation. Ob als Körperschmuck, politisches Statement oder gar in der Suppe, Haare sind allgegenwärtig - auch wenn sie rasiert sind. Frisuren, Bartwuchs - und die Haare unterhalb der Halskrause sowieso - faszinieren oder stoßen ab, können Macht, religiöse Überzeugung und Status ausdrücken. Viele haben sogar Geschichte geschrieben.
Mit einer raffinierten Verschmelzung von Real- und Archivaufnahmen sowie Stop-Motion-Technik erforscht dieser Dokumentarfilm die Körperbehaarung und entdeckt ihr enormes Potential in Politik, Pop-Kultur, Kunst - und für das Leben überhaupt.
Produktion: Franziska Reck; Drehbuch: Anka Schmid; Montage: Marina Wernli; Musik: Dominik Blumer, Thomi Christ, Roman Lerch; Regie: Anka Schmid; Stimme: Sophie Rois; Kamera: Daniel Leippert Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Wie leben wir mit verschiedenen Produkten und warum wollen wir sie überhaupt besitzen? Wer und was wirkt bei ihrer Entwicklung alles mit? Wolfgang Ullrich zeigt, dass sich unsere Konsumkultur verändert hat und was wir dadurch über unsere Werte und Wünsche erfahren können. Umfang: 224 S. ISBN: 978-3-10-490330-9
Inhalt: Disa, ihr Mann und ihre beiden Töchter - das war einmal. Nun startet er mit seiner neuen Liebe durch in ein neues Leben. Während Disa, die Krankenschwester mit dem großen Herzen, noch an ihm hängt und im alten Leben feststeckt, immer bereit, sich für andere zu opfern. Gerade als ihr der Kragen endgültig platzt, lernt sie den charmanten Kent kennen. Der unkonventionelle Vater genießt sein kinderreiches Singleleben und hat eine wichtige Lektion für sie: Loslassen und endlich einmal das tun, was man wirklich will!
Musik: Anders Nygårds; Sound Design: Per Nyström; Schauspieler: Calle Jacobsson, Gunilla Nyroos, Maria Sid, Karin Ekström, Celina Almqvist, Johan Holmberg, Miri Klarquist, Tina Råborg; Kamera: Ari Willey; Montage: Kristin Grundström; Drehbuch: Maria Blom; Produktion: Lars Jönsson; Regie: Maria Blom; Mitwirkende: Teresa Beale Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Innenansichten eines global beachteten Protestes gegen ein "Weiter so" in Sachen fossiler Energienutzung angesichts des menschengemachten Klimawandels:
Der Hambacher Forst war einst ein riesiger Wald. Noch 1978 erstreckte er sich über rund 5000 Hektar. 2018 war davon gerade noch rund ein Zehntel übrig. Doch auch diese wenigen hundert Hektar sollten der größten europäische Braunkohlegrube Europas weichen, betrieben von der RWE Power AG.
"Hambi" dokumentiert den Protest von Umweltaktivist*innen des Hambacher Forstes und ihre Konfrontation mit Polizei sowie Unternehmens- und Behördenvertreter*innen im Herbst 2018. Die RWE Power AG hatte zu diesem Zeitpunkt die Räumung des Protestcamps angeordnet. Sie wurde flankiert von einem der größten Polizeieinsätze in der Geschichte Nordrhein-Westfalens.
Der harte Kern der Protestierenden lebt zu Beginn der Dreharbeiten im September 2018 in Baumhäusern hoch in den Baumwipfeln. Andere versuchen, vom Waldboden aus die Rodung zu stoppen.
Ein Teil der Baumhaus-Siedler stellt sich in die Tradition der sozialistischen Arbeiterbewegung. Sie singen eine umgedichtete Version der "Warschawjkanka", die einst als Lied polnischer Sozialisten entstand, und wünschen eine anarchistische Revolution herbei. Ein aus Leipzig angereistes Künstlerpaar dagegen schreibt sich Forderungen der Friedlichen Revolution von 1989 auf die Fahnen: "Keine Gewalt" und "Wir sind das Volk". Sie protestieren mit einer Kunstaktion gegen die Rodung.
Filmemacher Lukas Reiter und sein Team dokumentierten die Räumung des Protestcamps durch RWE und die Polizei im Herbst 2018 im Stil des Direct Cinema mit ebenso spektakulären wie unangenehmen Bildern.
Immer wieder testen Protestierende rund um den Forst die Grenzen friedlichen Protestes aus - zum Beispiel mit einer Ankettungsaktion auf den Gleisen, auf denen die Kohlezüge fahren. "Wir sind friedlich, was seid Ihr?" rufen sie den Sicherheitskräften entgegen - und stellen damit die unbequemste Frage des Filmes:
Wer ist hier im Unrecht, wer ist radikal?
Die Unternehmen und die Staatsgewalt, die das Rodungsansinnen schützt, sofern die Rodung nicht gesetzlich verbrieft unterbunden wird? Oder die Waldschützer, von denen nicht wenige noch dazu hierarchiefrei leben wollen?
Und wie nennt man Bürger*innen, die zu Wohlstandseinschränkungen nicht bereit scheinen?
"Hambi" ist ein Zeitdokument, hochaktuell in Zeiten der fortschreitenden Klima- und Energiekrise.
Der Film ist Steffen Meyn gewidmet, der als Dokumentarfilmer ebenfalls in und um die Baumhäuser des Hambacher Forstes drehte. Am 19. September 2018 starb er nach einem Absturz aus "Beechtown", dem höchstgelegenen Baumhausdorf im Hambacher Forst.
Inhalt: Hans Blumenberg war und ist einer der einflussreichsten deutschen Philosophen der Nachkriegszeit. Sein Thema ist der Mensch, der über die Jahrhunderte hinweg um seine Selbstbehauptung gegen den Absolutismus der Wirklichkeit kämpft. Das Instrument dafür ist sein Denken, das er als Nachdenklichkeit versteht, das innehält und sich seiner selbst bewusst wird, Umwege zulässt, Distanz zum Übermächtigen schafft. Diesen Vorgang nennt Blumenberg das "Abenteuer des Denkens".
Drei Spurensucher reisen in Christoph Rüters Film in einem Bus quer durch Deutschland, um sich von dem Philosophen Hans Blumenberg ein Bild zu machen: zwei ehemalige Studenten Blumenbergs und ein Philosoph treffen Menschen, die Blumenberg gekannt haben und diskutieren mit ihnen seine Gedankengebäude.
Ausgangspunkt ist Blumenbergs Heimatstadt Lübeck, von hier folgt der Film dem langen Weg von Blumenbergs Leben und Denken über Münster, Heidelberg, Marbach, Stuttgart, München bis nach Zürich. An all diesen Orten kommen Zeugen zu Wort, die Blumenberg noch gekannt haben, die von seinem Charakter und seiner unglaublichen Präsenz berichten.
Montage: Jan Pfitzner, Hanka Knipper; Drehbuch: Burkhard Lütke Schwienhorst, Christoph Rüter; Produktion: Gerd Haag, Kerstin Krieg, Christoph Rüter; Kamera: Patrick Popow; Regie: Christoph Rüter Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Auf den Hebriden, vor der Nordwestküste Schottlands, weht meist ein frischer Wind. Das Wetter ist rau, die Landschaft schroff. Die Menschen sind widerstandsfähig, auch dank ihrer besonderen Kleidung. Inspiriert von den Farben der Landschaft ist Harris Tweed der Aristokrat unter den Tweeds, seit Jahrhunderten auf den Inseln gewebt. Heute erlebt der Stoff ein Comeback, auch dank neuer Kunden wie Nike oder Chanel. Mit Harris Tweed zelebriert man heute einen Lebensstil. 218 Frauen und Männer weben wieder Tweed - ausschließlich in Heimarbeit. Denn das ist die Bedingung für den Erhalt einer Lizenz. 360° GEO Reportage hat die Insel und ihre Weber besucht.
Rebecca Hutton ist auf der Suche nach einem neuen Muster. Die 35jährige Weberin will etwas Neues versuchen, abseits der gängigen Muster, die ihre Landsleute auf den heimischen Webstühlen für die großen Spinnereien der Insel herstellen. Ende des 19. Jahrhunderts wandelte sich der raue Wollstoff, der Landwirte und Fischer vor Nässe und Kälte schützte, zum noblen Tuch der britischen Aristokratie. Bis in die 1960er Jahre herrschte Hochkonjunktur. Danach geriet der Stoff in Vergessenheit. 2006 war beinahe Schluss. Harris Tweed konnte mit Billigtextilien aus Fernost nicht mehr mithalten. Viele Bewohner mussten die Inseln verlassen, um anderswo Arbeit zu finden. Heute steht langlebige und nachhaltige Ware wieder hoch im Kurs. Clò-Mòr, das große Tuch, wie Harris Tweed auf Gälisch heißt, ist gefragt. Rebecca Hutton ist deshalb auf ihre Heimatinsel zurückgekehrt. Ihre Eltern waren keine Weber. Dass sie heute aber das Erbe ihrer Großeltern wieder aufnehmen kann, bedeutet ihr viel. Wie alle Weber arbeitet sie zuhause. So ist es vorgeschrieben. Der Name Harris Tweed ist seit 1993 per Gesetz geschützt. Der Stoff muss aus reiner Schurwolle sein, das Garn darf nur auf den Äußeren Hebriden gesponnen und gefärbt werden. Größter Kunde ist Großbritannien für klassische Sakkos und Interieur Design. Aber auch Japan, mit einer Vorliebe für Accessoires in grellen karierten Stoffen, hat einen Anteil am Aufschwung von Harris Tweed. Der Einfluss Pariser Modehäuser hat die Popularität zusätzlich enorm gesteigert. Um das Interesse an ihrem Stoff aufrecht zu erhalten, müssen die Weber immer wieder neue Märkte erschließen. Unter anderem mit neuen Mustern. Rebecca Hutton hat gefunden, was sie sucht. Nun muss sie es nur noch schaffen, das komplizierte alte Muster neu zu weben.
Musik: Michael Strohmann, Markus Wegmann; Regie: Therese Engels; Stimme: Féodor Atkine, Frank Arnold, Frédérique Tirmont; Montage: Michael Liss; Kamera: René Dame; Produktion: Kerstin Walz; Sound Design: Vivien Vogel; Drehbuch: Therese Engels Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Harry Brown, ehemaliges Mitglied der Royal Marines und Nordirland-Veteran, gerät in den Dunstkreis der Jugend- und Drogenkriminalität eines Problemviertels in Süd-London. Zunächst versucht er, sich aus seiner gewalttätigen Nachbarschaft herauszuhalten, besucht seine im Koma liegende Frau im Krankenhaus, verbringt viel Zeit im Pub, spielt Schach mit seinem besten Freund Leonard. Dann informiert ihn ein nächtlicher Anruf davon, dass seine Frau im Sterben liegt. Statt den kürzesten Weg zum Krankenhaus muss er einen Umweg nehmen, weil die Unterführung von jugendlichen Gangmitgliedern besetzt wird. Harry kommt zu spät und findet nur noch ein leeres Bett vor.
Unmittelbar danach folgt die nächste Katastrophe für Harry: Leonard wird zu Tode geprügelt. Als die Polizei nichts unternimmt, nimmt der vereinsamte Mann das Recht in die eigenen Hände...
"Harry Brown" ist ein handfester Rächer-Krimi, doch hinter den vertrauten Mustern einer Ein-Mann-sieht-rot-Story schimmert das beklemmende Szenario einer aus den Fugen geratenen englischen Gesellschaft auf und verweist auf den Kollaps der Sozialstrukturen: Verfall von Nachbarschaften, zunehmende Straßengewalt, Tragödien der Alterseinsamkeit. Überwiegend wurde in Heygate Estate gedreht, einer ehemaligen Plattenbausiedlung im Londoner Stadtteil, die zwischen 2011 bis 2014 abgerissen wurde.
Im Mittelpunkt steht Harry Brown, kongenial interpretiert von der britischen Schauspieler-Legende Michael Caine (geb. 1933), dem diese Rolle förmlich auf den Leib geschrieben wurde. Berühmt wurde Caine in den 1960er-Jahren durch Filme wie "Ipcress - streng geheim" (1965) und "Alfie - Der Verführer lässt schön grüßen" (1966), später brillierte er in Filmen wie "Die romantische Engländerin", "Der Mann, der König sein wollte" (beide 1975), "Rita will es endlich wissen", "Der Honorarkonsul" (beide 1983) und "Hannah und ihre Schwestern" (1997), für den er seinen ersten "Oscar" erhielt - einen zweiten erhielt er 2000 für die John-Irving-Verfilmung "Gottes Werk und Teufels Beitrag". Seit "Batman Begins" (2005) gehört Michael Caine zum festen Darsteller-Cast der Filme von Christopher Nolan.
Schauspieler: David Bradley, Jack O'Connell, Michael Caine, Jamie Downey, Emily Mortimer, Charlie Creed-Miles, Liam Cunningham, Sean Harris, Iain Glen, Lee Oakes; Produktion: Keith Bell, Kris Thykier, Matthew Vaughn; Musik: Martin Phipps, Ruth Barrett; Drehbuch: Gary Young; Regie: Daniel Barber; Kamera: Martin Ruhe; Montage: Joe Walker Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: WER HAT DIE MACHT ZU HASSEN? ? Erkundung eines politischen GefühlsDer Hass, dieses knirschende, zersetzende Gefühl, ist allgegenwärtig. Er brüllt von den Straßen oder flüstert in gutbürgerlicher Feindseligkeit. Er wächst in Parlamentsreden, Querköpfen und Kinderzimmern, und ganz bestimmt nicht im Verborgenen, auch wenn viele ihn gerne dorthin verdammen würden.?eyda Kurt holt den Hass raus aus der Verbannung und begibt sich auf die Spuren seines widerständigen Potentials. Dabei interessieren sie vor allem die Menschen als die Subjekte von Hass in einer kapitalistischen, rassistischen und patriarchalen Welt. Wer sind sie, diese Hassenden, und aus welchen Machtverhältnissen kommen sie? Wer darf überhaupt hassen und wer nicht? Welche Gefühle lähmen, welche Gefühle helfen, nicht zu erstarren, und sich immer und immer weiter zu bewegen auf dem Weg in eine gerechtere und zärtliche Gesellschaft?Schonungslos, launig und jenseits selbstgerechter Entrüstung erkundet ?eyda Kurt den Hass von seiner schöpferischen Seite: als Kategorie der Ermächtigung, der Menschen in ihrem innersten Unbehagen abholen und mobilisieren kann, als widerständiges Handwerk ? und nicht zuletzt als dienliches Gefühl, das uns hilft, uns in einem Ozean aus möglichen Reaktionen auf die Welt zurechtzufinden. Umfang: 208 S. ISBN: 978-3-7499-0494-5
Inhalt: Ein Mann, allein in Berlin. Er schläft und schaut fern, geht durch die Stadt. Eine Frau spricht ihn an. Hat er Lust, mit ihr Kaffee zu trinken? Nein.
"Warum wacht der Mann verstört auf? Warum ist es noch so dunkel? Hat er Grund, schlecht zu schlafen? Warum ist sein Zimmer so karg eingerichtet? Warum sitzt er so unschlüssig am Schreibtisch? Wen will er anrufen? Warum telefoniert er nicht? Ist er in einer Krise? Weshalb? Wegen einer Frau? Welcher? Welche Post erwartet er in seinem Schließfach zu finden? Liest er die Zeitungen mit Interesse? Will er die Zeit totschlagen? Wo ruft er an und warum meldet sich niemand? Warum geht er am Nachmittag ins Kino? Warum fordert jemand Unabhängigkeit für Ost-Timor? Wo liegt das? Warum fragt er die Frau, die ihn anspricht, ob sie ihn kenne? Warum sagt er ihr, dass er keine Zeit für einen Kaffee habe? Warum geht er dann als ein Getroffener weiter, taumelnd fast und unsicher? Warum sieht er sich den Film DETEKTIVE an? Ist der Mann Filmkritiker? (...) Reichlich viele Fragen für einen Film, der nur 10 Minuten und 29 Sekunden dauert. Aber er enthält sogar auch einige Antworten." (Karlheinz Oplustil, in: Kinemathek 66, 10/83)
"Ein schöner, knapper Film über die Einsamkeit eines Mannes mit Postfach in Berlin ist das, in dem ziemlich schnörkellos klar wird, wie sehr Männer gefangen sind im Pathos einer solchen Einsamkeit." (Doris Kuhn: Die Stärke der Frauen, in: Formen der Liebe. Die Filme von Rudolf Thome, Marburg 2010)
Schauspieler: Petra Seeger, Rudolf Thome, Hanns Zischler, Inge Blau; Montage: Ursula West; Drehbuch: Rudolf Thome; Kamera: Martin Schäfer; Regie: Rudolf Thome, Jochen Brunow; Produktion: Rudolf Thome Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die 28-jährige Isolde Sperling lebt mit ihrem Mann, dem Musiker Jürgen, und ihrem Sohn in Hennickendorf im Kreis Luckenwalde. Hier ist sie als Agrarwissenschaftlerin und Leiterin einer LPG für die Bodenverbesserung zuständig; beim Rat des Kreises sitzt sie im Umweltausschuss. Doch sie kann nicht verhindern, dass Abwasser aus Luckenwalde ungeklärt im nahen Wald verrieselt wird. Auch in ihrer Tätigkeit bei der LPG stößt sie oft an Grenzen. Die realsozialistische Misere des Alltags machen Isolde zu schaffen. Das spricht sie vor der Kamera deutlich aus. Es stört sie, dass Kritik kaum dort ausgesprochen wird, wo Veränderung möglich wäre - sondern nur zwischen Menschen, die sich gut kennen und vertrauen.
Der Film porträtiert die selbstbewusste junge Frau, die zwischen persönlicher Überzeugung und politischen Realitäten zerrissen ist. Isolde unternimmt den täglichen Balanceakt, trotz aller Widrigkeiten vielleicht doch etwas zu verändern - und sich selbst treu zu bleiben.
Montage: Barbara Masanetz; Drehbuch: Andreas Voigt, Volker Koepp; Musik: Jürgen Sperling; Kamera: Christian Lehmann; Regie: Volker Koepp Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Neuseeland in den 1950er-Jahren. In einem Nest namens Christchurch lernen sich zwei Mädchen im Teenager-Alter kennen, Juliet Hulme (Kate Winslet) und Pauline Yvonne Rieper (Melanie Lynskey). Sie sind einander recht ähnlich, beide sind krank, beide verbindet ihre gemeinsame schwärmerische Leidenschaft für den Schnulzentenor Mario Lanza. Sie beginnen, eine Traumwelt aufzubauen, zu der nur sie als die "himmlischen Geschöpfe" Zutritt haben und die von magischen Gestalten wie Einhörnern und anderen Fabelwesen bewohnt wird. Hier schreiben sie an einem Liebesroman, dessen Protagonisten Charles und Deborah für sie selbst stehen.
Selbst als Juliet wegen ihrer Tuberkulose für einige Zeit in ein Sanatorium muss, kann das ihre Verbindung nicht stören. Doch als die Eltern die Mädchen wegen ihrer vermeintlichen (oder tatsächlichen?) Homosexualität trennen wollen, kommt es zu einer Katastrophe. Juliet und Pauline wollen sich nicht aus ihrem Paradies vertreiben lassen - gegen alle Widerstände und zur Not auch mit Gewalt...
Basierend auf einem wahren Mordfall in der neuseeländischen Provinz, schuf der spätere "Herr der Ringe"-Regisseur Peter Jackson ein "atemberaubend schönes Liebesmelodram mit Thriller-Elementen und Ausflügen in die Fantasy-Welt. (...) Eine großartige Parabel über den Wahnsinn, der jeder Liebe innewohnt und über die fließenden Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit." (kino-welt.de)
"Ein formvollendeter poetisch-psychologischer Thriller über die banalen Ursprünge des Bösen und, in gestalterischer Hinsicht, über die wechselseitige Bedingtheit von Horror und Idylle. Frei nach Aufzeichnungen der Täterinnen versucht der Film, die individuellen und gesellschaftlichen Hintergründe der Tat aufzuzeigen. Dabei enthält er sich jeder moralischen Wertung." (Lexikon des Internationalen Films)
Schauspieler: Jed Brophy, Melanie Lynskey, Gilbert Goldie, Simon O'Connor, Sarah Peirse, Diana Kent, Clive Merrison, Kate Winslet, Peter Elliott; Montage: Jamie Selkirk; Drehbuch: Peter Jackson, Fran Walsh; Produktion: Jim Booth; Musik: Peter Dasent; Regie: Peter Jackson; Kamera: Alun Bollinger Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Jule glaubt an Gott, findet Kirche aber doof. Marc glaubt nicht, dass Dornbüsche sprechen, liest jedoch täglich sein Horoskop. Und Tobias denkt: Wenn Gott uns liebt, warum gibt es dann die Flippers? Wir können mit Religion nichts mehr anfangen und halten ALDI für glaubwürdiger als den Papst. Sonntägliche Gottesanbetung passt nicht mehr zum Lifestyle, und Gott hat bei Facebook nur 137 Freunde. Sind wir von allen guten Geistern verlassen? Anne Weiss und Stefan Bonner nehmen Ahnungslose und Erleuchtete unter die Lupe und stellen fest: Immer mehr Menschen finden, dass sie auch als Heidenkinder einen Heidenspaß haben können. Wären wir denn ohne Religion wirklich besser dran? Umfang: 256 S. ISBN: 978-3-8387-0527-9
Inhalt: Rechtspopulismus breitet sich in Westeuropa wie ein Lauffeuer aus. Es ist am verbreitetsten in ruhigen, weißen Vierteln, in denen Menschen von verschiedenen Kulturen und Lebensstilen abgeschirmt sind. In diesem Dokumentarfilm ohne Drehbuch porträtiert Sam Peeters eine ironische Karikatur des Lebens in den flämischen Vororten, die den aktuellen europäischen Zeitgeist widerspiegelt.
Regie: Sam Peeters; Drehbuch: Sam Peeters; Montage: Niels de Vos; Kamera: Silvian Hettich; Produktion: Sam Peeters, Ben Vandendaele Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Anhand von Briefen und Dokumenten untersucht Thomas Heise in diesem monumentalen Werk seine eigene Familiengeschichte über vier Generationen hinweg. Sprache und Bilder verbinden sich zum eindringlichen Porträt einer Familie, eines Landes und eines Jahrhunderts.
Was bleibt? Biografien hinterlassen Spuren. Die Zeitläufte auch. Wie sich das eine zum anderen verhält untersucht Thomas Heise in "Heimat ist ein Raum aus Zeit". Der Film folgt den biografischen Spuren einer zerrissenen Familie über das ausgehende 19. und das folgende 20. Jahrhundert hinweg. Es geht um Menschen, die einst zufällig zueinander fanden, dann einander verloren. Deren verbliebene Kinder und Enkel jetzt verschwinden. Es geht um Sprechen und Schweigen. Erste Liebe und verschwundenes Glück. Väter, Mütter, Söhne, Brüder, Affären, Verletzung und Glück in wechselnden Landschaften, die verschiedene, einander durchwuchernde Spuren von Zeiten in sich tragen.
Eine Collage aus Bildern, Tönen, Briefen, Tagebüchern, Notizen, Geräuschen, Stimmen, Fragmenten. "Heimat ist ein Raum aus Zeit" ist ein Nachdenken über die Zeit und die Liebe in ihr, den Menschen, in Tönen, Bildern und Sprache. Immer bleibt ein Rest, der nicht aufgeht.
Zu den zahlreichen Preisen, mit denen HEIMAT IST EIN RAUM AUS ZEIT ausgezeichnet wurde, gehören der Caligari Filmpreis (Berlinale Forum), der Preis der deutschen Filmkritik, der Deutsche Dokumentarfilmpreis, der Langfilm-Preis im internationalen Wettbewerb des Festivals Visions du Réel Nyon, der Chantal Akerman Preis beim Jerusalem Film Festival sowie der Avner Shalev-Yad Vashem Chairman's Preis für eine filmkünstlerische Leistung mit Bezug zum Holocaust.
Produktion: Constantin Wulff, Heino Deckert, Johannes Holzhausen, Johannes Rosenberger; Drehbuch: Thomas Heise; Regie: Thomas Heise; Montage: Chris Wright; Musik: Johannes Schmelzer-Ziringer; Kamera: Stefan Neuberger Standort: Filmfriend Streamingdienst
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.236/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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