Inhalt: In "De Lampertsbierg" wirft Regisseur Joy Hoffmann einen persönlichen Blick auf das Viertel Limpertsberg (Luxemburg), in dem er sein ganzes Leben verbracht hat. Die Serie beschreibt spezifische Aspekte des Viertels, spiegelt aber auch 150 Jahre Geschichte der Stadt Luxemburg, und sogar des ganzen Landes wider.
Die Victor-Hugo-Ausstellungshalle, die jahrelang das Leben auf Limpertsberg mit ihren zahlreichen Handelsmessen belebte, erscheint heute wie eine städtebauliche Sünde, ähnlich wie die "Bankenmauer" in der Scheffer-Allee und der Parkplatz auf dem Glacis. Früher war der Limpertsberg ein Erholungsgebiet für die Bewohner der Festung Luxemburg. Heute tendiert das Viertel dazu, selbst zu einer Festung zu werden, die durch eine Mauer und ein von Autos bedecktes Niemandsland vom Rest der Stadt abgeschnitten ist.
Stimme: Denis Jousselin, Sophie Langevin, Joy Hoffmann, Gintare Parulyte; Drehbuch: Joy Hoffmann; Musik: Pol Belardi; Regie: Joy Hoffmann; Kamera: Nikos Welter; Produktion: Viviane Thill; Sound Design: Philippe Mergen; Montage: Misch Bervard Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In "De Lampertsbierg" wirft Regisseur Joy Hoffmann einen persönlichen Blick auf das Viertel Limpertsberg (Luxemburg), in dem er sein ganzes Leben verbracht hat. Die Serie beschreibt spezifische Aspekte des Viertels, spiegelt aber auch 150 Jahre Geschichte der Stadt Luxemburg, und sogar des ganzen Landes wider.
Während des Zweiten Weltkriegs und insbesondere wegen der zahlreichen Nazi-Demonstrationen in der Ausstellungshalle wird der Stadtteil Limpertsberg von den Besatzern und zahlreichen lokalen Kollaborateuren besonders streng kontrolliert. Von den zwölf zum Tode verurteilten Kollaborateuren stammen zwei vom Limpertsberg. Die Massendeportation von Familien aus dem Viertel zeugt jedoch auch von einem starken Widerstand gegen die Nazi-Besatzer.
Kamera: Nikos Welter; Stimme: Joy Hoffmann, Denis Jousselin, Gintare Parulyte, Sophie Langevin; Musik: Pol Belardi; Regie: Joy Hoffmann; Sound Design: Philippe Mergen; Drehbuch: Joy Hoffmann; Montage: Misch Bervard; Produktion: Viviane Thill Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Film erzählt die Geschichte der Nazi-Besetzung des Großherzogtums aus einer luxemburgischen Perspektive, in einem kleinen Dorf im Norden des Landes. Die Bauern Mill und Välten haben sich geschworen, immer füreinander da zu sein. Doch die Liebe zu Josette wird sie trennen und die deutsche Besatzung wird ihr Leben auf den Kopf stellen. Konfiszierungen und Demütigungen, die drohende Zwangsrekrutierung, die Kollaboration einiger Dorfbewohner, der Tod von nahestehenden Personen und Deportationen dringen in ihre Welt ein.
Film aus dem CNA-Archiv.
Musik: Gasty Meyer; Regie: Gast Rollinger, Menn Bodson, Marc Olinger; Kamera: Gast Rollinger; Sound Design: Jean-Louis Brassens, Jean Veiler; Schauspieler: Pit Bertemes, André Jung, Josy Braun, Ali Bintz, Steve Karier, Jean Clerf; Montage: Jos Rossler; Drehbuch: Henri Losch; Produktion: Henri Losch Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Im Februar 2014 wurden private Briefe von Heinrich Himmler, dem "Architekten der Endlösung", veröffentlicht, die sich jahrzehntelang in jüdischem Privatbesitz befunden hatten. Plötzlich hatte man ein Konvolut privater Dokumente zur Verfügung, das es in vergleichbarem Umfang von keinem anderen Angehörigen der NS-Führung gibt.
"Man muss im Leben immer anständig und tapfer sein und gütig", schreibt Himmler ins Poesiealbum seiner Tochter. Wie kann ein Mensch nach seinen eigenen Grundsätzen ein Held und nach den Grundsätzen der Welt ein Massenmörder sein? Die israelische Regisseurin Vanessa Lapa hat - auf der Grundlage des Himmler-Nachlasses und weiteren Archivmaterials (151 Quellen aus 53 Archiven in 13 verschiedenen Ländern) - einen Dokumentarfilm über einen Menschen gemacht, der beruflich und privat mit sich im Reinen war.
Produktion: Vanessa Lapa; Regie: Vanessa Lapa; Protagonist: Gudrun Himmler, Hermann Göring, Heinrich Himmler, Margarethe Himmler, Adolf Hitler; Stimme: Lotte Ledl, Sophie Rois, Pauline Knof, Florentín Groll, Lenz Moretti, Tobias Moretti, Antonia Moretti; Montage: Sharon Brook, Noam Amit; Drehbuch: Vanessa Lapa; Kamera: Jeremy Portnoi Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eine Grenze in Europa. Ein Gemälde von Paul Klee. Ein Gedicht von Walter Benjamin. Ein Film über Flucht, Grenzen und Migration. Ein Film über das Gestern und das Heute - und wie schwer das Eine hinter dem Anderen erkennbar ist.
Drehbuch: Evelyn Rack, Eric Esser; Sound Design: Billie Jagodzinska, Ludwig Müller; Kamera: Michael Zimmer; Musik: Matija Strnisa; Montage: Evelyn Rack; Regie: Eric Esser; Produktion: Eric Esser Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Herzstück dieses frisch restaurierten Films aus dem Jahr 1995 sind die Aussagen von Überlebenden und Augenzeugen einer der größten Schiffskatastrophen der Geschichte, die sich am 3. Mai 1945 vor der Hafenstadt Neustadt in der Lübecker Bucht zutrug.
Fünf Tage vor der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht und nur wenige Stunden vor Neustadts Einnahme durch britische Truppen kamen hier beim Untergang des ehemaligen Luxusliners Cap Arcona sowie des Frachters Thielbek weit über 7000 Menschen zu Tode. Die meisten von ihnen waren Häftlinge des Konzentrationslagers Neuengamme nebst Außenlagern, hinzu kamen Häftlinge aus weiteren Lagern. Die SS hatte sie nahe der beschaulichen Hafenstadt Neustadt eingeschifft, nachdem Heinrich Himmler die Evakuierung der KZs befohlen hatte. Um keinen Preis sollten die Lagerinsassen lebend in die Hände der Alliierten fallen.
Dass am Nachmittag des 3. Mai 1945 ein britisches Jagdbombergeschwader die Schiffsansammlung in der Neustädter Bucht beschoss, spielte dem Vernichtungswillen der SS in die Hände. Aus der Luft war die massenhafte Anwesenheit von Zivilisten auf den Schiffen nicht ersichtlich.
Von den wenigen hundert überlebenden Häftlingen kommt im Film der Violinvirtuose Francis Akos zu Wort, sowie Erwin Geschonneck, der später in der DDR als Schauspieler berühmt wurde.
Die Sicht der Schiffsbesatzung schildern Walter Felgner, 2. Offizier des Frachters Thielbek, sowie Thure Dommenget, 2. Offizier der Cap Arcona. Aus der Perspektive der britischen Jagdbomberpiloten berichtet der ehemalige Angehörige der Royal Airforce und Historiker Roy Nesbit.
Franz Wolff, Schiffsjunge auf der Cap Arcona, war an jenem 3. Mai gerade auf dem Kutter seiner Eltern zu Besuch. Ebenso wie eine Gruppe Neustädter Jungen war Wolff Zeuge einer Massenerschießung von Häftlingen aus dem KZ Stutthoff, deren Einschiffung auf die Cap Arcona der SS nicht mehr gelungen war.
Diese Massenerschießung beinhaltete auch eine regelrechte Jagd auf Häftlinge. Sie hatte zahlreiche Zeugen. Doch auch 50 Jahre später schützte eine Mauer des Schweigens die verantwortlichen Täter vor Ort. Eine groß angelegte Befragung von Zeugen durch den Lübecker Staatsanwalt Günter Möller scheiterte - und damit auch der Versuch, die eindeutig verbrecherischen Teile des Geschehens gerichtlich aufzuarbeiten.
Zum Zeitpunkt der Entstehung des Films ging man noch davon aus, dass der Angriff der britischen Jagdbomber das Schicksal der meisten Häftlinge in der Lübecker Bucht besiegelt hatte. Doch der genaue Ablauf der Tragödie war Mitte der 1990er Jahre noch Gegenstand neuer Forschungen. Auch der Historiker Wilhelm Lange, langjähriger Direktor des Cap-Arcona-Museums Neustadt, war noch mitten in seinen Recherchen begriffen, die insgesamt Jahrzehnte andauerten. Seine Ergebnisse wurden in einem Film von 2020 dokumentiert, der ebenfalls auf unserer Plattform zu sehen ist.
Kamera: Matthias Seldte; Drehbuch: Karl-Hermann Leukert, Günter Klaucke; Montage: Günter Klaucke; Protagonist: Roy Nesbit, Francis Akos, Erwin Geschonneck; Musik: Werner Loll; Stimme: Christian Brückner, Michael Gräwe; Produktion: Günter Klaucke; Regie: Karl-Hermann Leukert, Günter Klaucke; Sound Design: Gerhard Jensen Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Harz ist Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge, das ganze Jahr hindurch kühl und feucht. Jahrhundertelang wurde das Gebirge durch Bergbau ausgebeutet, entwaldet und leergeschossen. Laubwälder wurde unter anderem für den Bergbau abgeholzt und durch Plantagen voller schnellwachsender Fichten ersetzt - hochanfällig sind für Sturmschäden und Borkenkäfer-Befall. Waldumbau zugunsten von Mischwald, der auch dem Klimawandel standhält, soll das heute ändern.
Der Luchs ist heute ein Symboltier des Harzes. Dass er nach rund 200 Jahren in den Harz zurückkehrte, ist einem Eingriff durch den Menschen zu verdanken. Zwischen Sommer 2000 und Herbst 2006 wurden hier insgesamt 9 Männchen und 15 Luchs-Weibchen ausgewildert; ein groß angelegtes Luchsprojekt begleitete die Wiederansiedlung.
Den Harz, der in diesem Film zu sehen ist, gibt es freilich in der Gegenwart der 2020er Jahre nicht mehr. Die Produktion aus dem Jahr 2005 ist gleichsam zu einer Momentaufnahme aus einer bereits vergangenen Zeit. In der vom Klimawandel bestimmten Gegenwart haben großflächige Trockenschäden und Borkenkäfer-Befall dafür gesorgt, dass erneut ganze Höhenzüge entwaldet sind.
Inhalt: Suses Freund Matthias flieht mit ihrer besten Freundin Susanne 1987 aus der DDR. Sie sind kaum zwanzig. Ihr gerade beginnendes Leben wird brutal unterbrochen. Die Flucht scheitert an der deutsch-tschechischen Grenze: Matthias und Susanne werden inhaftiert, Suse bleibt allein zurück. Die Stasi verhört, foltert psychologisch, erzwingt Verrat. Ihre Freundschaft ist zerstört.
Erst sechzehn Jahre später sind die drei bereit, sich wieder zu sehen. So eng sie damals zusammenlebten, so weit haben sie sich inzwischen voneinander entfernt. Matthias, den die Ereignisse von damals nie losgelassen haben, führt als Zeitzeuge Besuchergruppen durch das Gefängnis, in dem er mit Susanne nach ihrem gescheiterten Fluchtversuch inhaftiert war. Susanne, die mit der eigenen Vergangenheit nie mehr konfrontiert werden wollte, arbeitet als Krankenschwester im Westen Berlins. Suse lebt als einzige noch immer in Pankow, dem Ost-Berliner Bezirk, in dem die drei ihre gemeinsame Zeit verbrachten - heute mit ihrem Mann und ihren drei Kindern. Der Film begleitet die drei auf dem Weg zu ihrem Wiedersehen. Sie kehren an die Orte ihrer Vergangenheit zurück. Sie merken, wie schmerzhaft die Erinnerung auch nach sechzehn Jahren ist - an die Zeit, als aus Liebe und Freundschaft tiefes Misstrauen wurde. "Was sagt man bloß in so einem Moment?", fragt Matthias seine Freundinnen von damals, als sie sich wieder sehen. Die Freundinnen sind inzwischen Fremde geworden. Bis auf jenen Rest in ihrer Vergangenheit, der ihre Leben zusammenhält.
Der Film wurde im Forum der Berlinale 2005 uraufgeführt und erhielt den Don-Quichotte-Preis der Internationalen Föderation der Filmklubs (FICC).
Inhalt: Selbst hohe Naziführer wie Joseph Goebbels und Hermann Göring hatten für diesen Parteigenossen fast nur Verachtung übrig, und doch war er eine der einflussreichsten Gestalten im Dritten Reich: Julius Streicher, als Herausgeber der antisemitischen Wochenschrift "Der Stürmer" verantwortlich für die schlimmste Hetzpropaganda und berüchtigt für sein korruptes und gewalttätiges Regime als Gauleiter von Franken. Den Alliierten galt er als Symbol für den nationalsozialistischen Judenhass. 1946 wurde er in Nürnberg zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Regisseur Michael Kloft hat sich auf die Spuren von Julius Streicher begeben und die wahre Bedeutung des Hetzblattes "Der Stürmer" untersucht. Erstaunliches Ergebnis dieser Reise in die tiefsten Niederungen des Antisemitismus: "Der Stürmer" wurde von mehr Menschen gelesen, als man nach dem Kriege glauben machen wollte. Bis zu einer dreiviertel Million Exemplare wurden wöchentlich gedruckt; schon Kinder im Grundschulalter wurden systematisch zum Judenhass erzogen. Für den Historiker Saul Friedländer ist das ein wichtiges Indiz für die Antwort auf die Frage, warum so viele junge Deutsche sich später am Judenmord beteiligt haben.
Regie: Michael Kloft; Drehbuch: Michael Kloft; Montage: Monika Finneisen Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Glückwunsch Hans-Uwe Bauer! Vor seiner Goldenen Lola als Beste männliche Nebenrolle in STERBEN hat Bauer den mit Karl Marx befreundeten Schriftsteller Arnold Ruge gespielt!
Paris, 1844, am Vorabend der industriellen Revolution: der 26-jährige Karl Marx (August Diehl) lebt mit seiner Frau Jenny (Vicky Krieps) im französischen Exil. Als Marx dort dem jungen Friedrich Engels (Stefan Konarske) vorgestellt wird, hat der notorisch bankrotte Familienvater für den gestriegelten Bourgeois und Sohn eines Fabrikbesitzers nur Verachtung übrig. Doch der Dandy Engels hat gerade über die Verelendung des englischen Proletariats geschrieben, er liebt Mary Burns, eine Baumwollspinnerin und Rebellin der englischen Arbeiterbewegung. Engels weiß, wovon er spricht. Er ist das letzte Puzzlestück, das Marx zu einer rückhaltlosen Beschreibung der Krise noch fehlt. Marx und Engels haben denselben Humor und ein gemeinsames Ziel, sie können sich hervorragend miteinander betrinken, und sie respektieren und inspirieren sich als Kampfgefährten. Zusammen mit Jenny Marx erarbeiten sie Schriften, die die Revolution entzünden sollen. Die sozialen und politischen Krisen brodeln, doch die Intellektuellen in Deutschland und Frankreich reagieren nur mit ausflüchtender Rhetorik. Marx und Engels wollen nicht mehr nur Theorie, sondern Wirklichkeit, sie wollen den Massen ein neues Weltbild geben. Doch dafür müssen sie die Arbeiterbewegung hinter sich bringen - nicht so leicht, denn mit ihrer jugendlichen Anmaßung stoßen Marx und Engels so manchen gestandenen Revolutionär vor den Kopf. Trotz Zensur, Polizeirazzien und internen Machtkämpfen lassen sie nicht nach in ihren Versuchen, eine neue Vision von menschlicher Gemeinschaft zu formulieren.
DER JUNGE KARL MARX ist großes historisches Kino über die Begegnung zweier Geistesgrößen, die die Welt verändern und die alte Gesellschaft überwinden wollten. In großen Bildern und mit viel Sensibilität erzählt Regisseur Raoul Peck die Entstehungsgeschichte einer weltbekannten Idee als Porträt einer engen Freundschaft. Ihm gelingt ein so intimer wie präziser Blick in die deutsche Geistesgeschichte, die durch zwei brillante und gewitzte Köpfe seit der Renaissance nicht mehr so grundlegend erschüttert wurde.
Schauspieler: Stefan Konarske, August Diehl, Olivier Gourmet, Alexander Scheer, Michael Brandner, Hans-Uwe Bauer, Vicky Krieps; Drehbuch: Raoul Peck; Montage: Frédérique Broos; Produktion: Raoul Peck, Nicolas Blanc, Robert Guédiguian, Rémi Grellety; Kamera: Kolja Brandt; Musik: Alexey Aygi; Regie: Raoul Peck Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Unter anderem von Jean-Claude Juncker, von 2014-2019 Präsident der EU-Kommission, wird hier zum ersten Mal die Geschichte von Jean Monnet filmisch erzählt. Sie handelt von einem einfachen Cognac-Händler ohne höhere Bildung, der kein Staatsmann war, nie Politiker im Rampenlicht, und der doch an allen Wendepunkten der Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts im Hintergrund eine entscheidende und oft aberwitzige Rolle spielte; er gilt als Vater Europas, ohne ihn gäbe es das heutige Europa und auch das heutige Deutschland nicht. Eine Geschichte, die so fantastisch (wie unbekannt) ist, dass, so schreibt es Monnet selbst in seinen Memoiren, "ein Drehbuchschreiber, der sie sich ausgedacht hätte, bei niemandem Glauben finden würde". Tatsächlich aber lässt sich dieses "Drehbuch" als eine Parabel für Gegenwart und Zukunft des Europagedankens lesen.
Produktion: Rüdiger Mörsdorf, Jérôme Diby, Yannis Metzinger, Christian Monzinger; Protagonist: Jean-Claude Juncker, Peter Altmaier, Éric Roussel, François Bayrou; Musik: Samuel Brunel; Stimme: Gregor Höppner, Petra Konradi; Montage: Tobias Kirschner; Drehbuch: Rüdiger Mörsdorf; Kamera: Carlo Thiel; Regie: Rüdiger Mörsdorf Standort: Filmfriend Streamingdienst
Der Mann im Schatten - Das unglaubliche Leben des Jean Monnet (französische Version) filmwerte GmbH, Potsdam, 2024
Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Zum ersten Mal wird in einem Film die Geschichte von Jean Monnet erzählt. Sie handelt von einem einfachen Cognac-Händler ohne höhere Bildung, der kein Staatsmann war, nie Politiker im Rampenlicht, und der doch an allen Wendepunkten der Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts im Hintergrund eine entscheidende und oft aberwitzige Rolle spielte; er gilt als Vater Europas, ohne ihn gäbe es das heutige Europa und auch das heutige Deutschland nicht. Eine Geschichte, die so fantastisch (wie unbekannt) ist, dass, so schreibt es Monnet selbst in seinen Memoiren, "ein Drehbuchschreiber, der sie sich ausgedacht hätte, bei niemandem Glauben finden würde". Tatsächlich aber lässt sich dieses "Drehbuch" als eine Parabel für Gegenwart und Zukunft des Europagedankens lesen.
Protagonist: François Bayrou, Éric Roussel, Peter Altmaier, Jean-Claude Juncker; Produktion: Christian Monzinger, Jérôme Diby, Yannis Metzinger, Rüdiger Mörsdorf; Kamera: Carlo Thiel; Regie: Rüdiger Mörsdorf; Musik: Samuel Brunel; Stimme: Henri Müller, Agnès Sternjakob; Drehbuch: Rüdiger Mörsdorf; Montage: Tobias Kirschner Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 5. September 1972, Olympisches Dorf, München. Acht palästinensische Angehörige der Terror-Organisation "Schwarzer September" schleichen sich ins israelische Mannschaftsquartier ein. Sie töten zwei Israelis und nehmen neun weitere als Geiseln.
Die deutschen Sicherheitskräfte sind auf eine solche Krisen-Situation nicht im Mindesten vorbereitet. Bei den Vorbereitungen lag auch beim Sicherheitteam das Augenmerk ganz darauf, Deutschland als weltoffene, freundliche und friedliche Nation zu zeigen. Eine gewandelte Nation präsentiert sich, die mit dem Deutschland der Nationalsozialisten von Olympia in Berlin 1938 nichts mehr gemein hat. Etwaige aggressive Demonstranten sollen mit Blumen und dem Maskottchen Waldi besänftigt werden.
Mit einem Terror-Akt gegen die fröhlichen Spiele rechnen die Sicherheitsverantwortlichen nicht. Als er geschieht, sind sie völlig hilflos.
ALs die Terroristen fordern, mit ihren Geiseln ausgeflogen zu werden, bereitet die bayerische Polizei auf dem Militärflughafen Fürstenfeldbruck eine Befreiungsaktion vor. Doch sie verfügt über keinerlei Einsatzkräfte mit Expertise für eine derartige Mission. Eine Katastrophe nimmt ihren Lauf.
Aktualisierung 2022: Auch der deutsche Umgang mit diesem Desaster ist kein Ruhmesblatt - wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei einer Gedenkveranstaltung in Fürstenfeldbruck zum 50. Jahrestag des Attentats bestätigte. In Anwesenheit von Angehörigen der Opfer des Olympia-Attentats von 1972 sagte er:
"Ich bitte Sie als Staatsoberhaupt dieses Landes und im Namen der Bundesrepublik Deutschland um Vergebung, um Vergebung für den mangelnden Schutz der israelischen Athleten damals bei den Olympischen Spielen in München und für die mangelnde Aufklärung danach; dafür, dass geschehen konnte, was geschehen ist."
Der Zeremonie von 2022 vorausgegangen waren auch erneute Entschädigungszahlungen an die Opferfamilien, deren Leben bis heute von den Morden gezeichnet ist. Denn auch die Entschädigungen waren zunächst vergleichsweise gering ausgefallen.
Drehbuch: Uli Weidenbach, Sebastian Dehnhardt; Regie: Sebastian Dehnhardt, Uli Weidenbach; Montage: Lars Roland; Musik: Marco Hertenstein; Kamera: Pawes Figurski ; Produktion: Leopold Hoesch Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Der Perlmuttknopf" erzählt die Geschichte Chiles als eine Kulturgeschichte des Wassers und des Pazifischen Ozeans, der den größten Teil der Ländergrenzen von Chile ausmacht. Er erzählt von der indigenen Bevölkerung, die als Volk von Seefahrern eine besonders enge Beziehung zum Wasser hatte, und spannt dabei einen Bogen von ihrer Auslöschung und dem Verlust ihrer kulturellen Schätze zu den Toten der Militärdiktatur, die von Pinochets Regime im Meer versenkt wurden. Die Kontinuität der Gewalt in der Geschichte Chiles kontrastiert mit den atemberaubenden Bildern der chilenischen Landschaft. So entsteht ein poetischer Sog zwischen Vergangenheit und Gegenwart eines verletzten Landes und seines einmaligen kulturellen, politischen und landschaftlichen Erbes.
Guzmán: "Westpatagonien: Der größte Archipel der Welt liegt im Süden Chiles. Die unzähligen Inseln, Inselchen, Felsen und Fjorde sind als 'Westpatagonien' bekannt. Die Gesamtlänge der Küste wird auf 74.000 km geschätzt. Teile dieser Region sind noch unerforscht. Sie umfasst die Südspitze des Kontinents und reicht vom Golf von Penas bis zur Isla de los Estados (dem südlichsten Punkt von Südamerika). Dieses riesige Labyrinth aus Wasser erinnert an den Ursprung des Menschen im Wasser. Dem deutschen Wissenschaftler Theodor Schwenk zufolge ist das Innenohr eine gewundene Molluske, das Herz das Zusammentreffen von zwei Unterwasserströmungen, und einige Knochen in unserem Körper sind spiralförmig zusammengerollt wie ein Strudel.
Wasser im Kosmos: Wasser gehört nicht nur den Erdlingen. Es ist ein verbreitetes Element im Solarsystem. Manche Planeten wie Jupiter und Saturn enthalten es in der Form von Dampf. Auf dem Mars, dem Mond, Europa und Titan wurde es als Eis gefunden. Abgesehen vom Solarsystem enthalten noch andere Körper viel Wasser. 2010 wurden in Chile von der Sternwarte La Silla aus einige Sterne beobachtet, die möglicherweise flüssiges Wasser enthalten und die den Planeten Gliese im Sternbild Waage umkreisen, zwanzig Lichtjahre von der Erde entfernt. Bis jetzt kann niemand widerlegen, dass es dort womöglich ein Archipel wie Patagonien gibt.
Das Wasservolk: Einen Film über diese Orte zu machen inspirierte mich auch dazu, einen Teil der Geschichte ihrer Einwohner zu filmen. In den Worten von Theodor Schwenk: 'Der Denkvorgang ähnelt Wasser aufgrund seiner Fähigkeit, sich allem anzupassen. Verstand und Wasser gehorchen demselben Gesetz: Beide sind in der Lage, sich allem anzupassen.' Dies mag erklären, wie es einer Gruppe von Menschen gelang, zehntausend Jahre hier zu leben, isoliert und bei Polartemperaturen, bei Winden mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h. Es wird angenommen, dass im 18. Jahrhundert 8000 Menschen dort lebten. Jetzt sind nur noch 20 direkte Nachfahren übrig."
Nach "Nostalgia de la Luz" (2010) ist "Der Perlmuttknopf" der zweite Teil von Patricio Guzmáns Dokumentarfilm-Trilogie über die Geschichte Chiles. Zusammen mit dem abschließenden Teil "Die Kordillere der Träume" (2019) sind die Filme alle auf unserer Plattform zu sehen!
Stimme: Patricio Guzmán; Drehbuch: Patricio Guzmán; Musik: José Miguel Tobar, Miguel Miranda, Hugues Maréchal; Kamera: Katell Djian; Montage: Emmanuelle Joly; Regie: Patricio Guzmán; Produktion: Renate Sachse Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Diese Chronik des Zweiten Weltkriegs zeigt mit seltenen, teilweise unveröffentlichten Filmaufnahmen ein Bild der Ereignisse an Front und Heimatfront auch jenseits der Propaganda. Bei der Darstellung vom Verlauf des Krieges, von militärischen Strategien und persönlichen Schicksalen, helfen drei ausgewiesene Experten: der britische Historiker Antony Beevor, der mit seinen Büchern über 'Stalingrad' und 'Berlin 1945' weltweit Maßstäbe gesetzt hat und der Publizist Jörg Friedrich, der mit 'Der Brand' hierzulande einen umstrittenen Bestseller veröffentlicht hat.
Drehbuch: Michael Kloft; Produktion: Michael Kloft; Regie: Michael Kloft Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Diese Chronik des Zweiten Weltkriegs zeigt mit seltenen, teilweise unveröffentlichten Filmaufnahmen ein Bild der Ereignisse an Front und Heimatfront auch jenseits der Propaganda. Bei der Darstellung des Kriegsverlaufes, militärischer Strategien und persönlicher Schicksale, helfen drei ausgewiesene Experten: der britische Historiker Antony Beevor, der mit seinen Büchern über 'Stalingrad' und 'Berlin 1945' weltweit Maßstäbe gesetzt hat und der Publizist Jörg Friedrich, der mit 'Der Brand' hierzulande einen umstrittenen Bestseller veröffentlicht hat.
Regie: Michael Kloft; Produktion: Michael Kloft; Drehbuch: Michael Kloft Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Während des 2. Weltkrieges wurden 8 Millionen Menschen aus dem Ausland zur Arbeit in Deutschland gezwungen. Das waren 30 Prozent der arbeitenden Bevölkerung. Als der Film 1993 fertig gestellt wurde, gab es in Deutschland kein öffentliches Bewusstsein über die größte Mobilisierung von Sklavenarbeit in der jüngeren Geschichte.
Der Film beleuchtet sowohl die Perspektive der Opfer als auch Motivation und Vorgehensweise der Täter. Er zeigt, wie sich das System historisch entwickelte: Während der Arbeitskräftemangel im Reich zunächst mit der Anwerbung von Freiwilligen aus Italien behoben werden sollte, setzten die Organisatoren schon bald auf Verschleppung, rassistische Unterdrückung und reine Sklavenarbeit.
Regisseur Wolfgang Bergmann trug Archivmaterial aus 10 Ländern und Zeitzeugenberichte aus 8 europäischen Staaten zusammen. Einige von ihnen berichten vor der Kamera über ihre Erfahrungen, andere steuerten ihr Wissen für die Recherche bei.
Zwangsarbeiter waren in Deutschland für jeden sichtbar. Sie waren wie selbstverständlich im Alltagsbewußtsein verankert. Niemand schien nach Rechtmäßigkeit oder gar nach Verantwortung und Schuld zu fragen - auch nach der bedingungslosen Kapitulation. Zwangsarbeit wurde zum verdrängten und vergessenen Kapitel.
Der Film entstand unmittelbar nach dem Epochenumbruch von 1989. Als Schattenseite des Glücks der Deutschen Einheit hatten in dieser Zeit fremdenfeindliche Straftaten Konjunktur; westdeutsche Rechtsextremisten fanden in Ostdeutschland zahlreiche neue Anhänger. Obwohl der Film keine expliziten Bezüge zwischen der Geschichte der Zwangsarbeit und der Zeit seiner Entstehung herstellt, wird spürbar, dass die Ablehnung von "Ausländern" bis in die Gegenwart auch in den Narrativen über die "Fremdarbeiter" von damals wurzelt.
"Der Reichseinsatz" wurde 1993 mit dem Hessischen Filmpreis ausgezeichnet und im Februar 1994 im Forum der Berlinale gezeigt.
Aus der Jury-Begründung für den Hessischen Filmpreis 1993 "Ein vorzügliches Exemplar der Gattung Dokumentarfilm. [Der Film] ist sorgfältig recherchiert, spannend montiert, klug und sparsam kommentiert, ein aufklärerischer Film im besten Wortsinn.... Wolfgang Bergmann und seinen Mitarbeitern gelingt die künstlerische Anstrengung, ein Stück historischer Alltagsrealität aus der Perspektive der Opfer und der Täter zu rekonstruieren. Er spürt Einzelschicksalen im Getriebe des bürokratischen NS-Terrorapparates nach, zeigt den Konflikt zwischen kriegswirtschaftlich bedingtem Arbeitskräftebedarf und rassistischer Ideologie."
Drehbuch: Wolfgang Bergmann; Montage: Inge Behrens; Musik: Wolfgang Hamm; Regie: Wolfgang Bergmann; Produktion: Wolfgang Bergmann; Kamera: Rali Raltschev Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In den frühen 1930er-Jahren ächzt der Südwesten Kanadas unter der Depression. Da tauchen zwei Fremde in der Stadt auf, der eine ein Beamter der Regierung, der andere ein Abenteurer, und versprechen den staunenden Landwirten 500 bzw. 1000 Dollar für jedes vollständig erhaltene Saurierskelett, dass sich auf ihrem dafür offenbar prädestinierten Land findet. Die kleine Julia und ihr Bruder sind sofort Feuer und Flamme, doch die guten Christen im Dorf inklusive Julias Mutter wehren sich gegen den forschen Eingriff der Moderne ins fromme Weltbild.
Heiteres Familienmelodram, eine Jugenderinnerung, basierend auf einer Literaturvorlage, mit leichter Hand in detailreiche Szene gesetzt für das kanadische Fernsehen. Im Mittelpunkt der Handlung steht quasi ein dreiteiliger Wettstreit: 1. zwischen den Bauern um das Geld, 2. zwischen den Abenteurern um das Skelett und 3. zwischen Wissenschaftlern und Kreationisten um die Deutungshoheit.
Schauspieler: Joely Collins, Enuka Okuma, Alison Pill, Simon MacCorkindale, Bill Switzer, Wendy Anderson, Shaun Johnston, Roberta Maxwell; Vorlage: Edwina Follows, Pam Conard; Regie: Rick Stevenson; Drehbuch: Edwina Follows; Musik: Jay Semko, Ross Nykiforuk; Kamera: Gerald Packer; Montage: Jackie Dzuba Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Jürgen Becker ist einer der bedeutendsten Schriftsteller und Dichter der deutschen Gegenwartsliteratur. Er erhielt den Preis der Gruppe 47, den Heinrich-Böll-Preis sowie zahlreiche weitere Auszeichnungen. Im Juli 2012 wurde Jürgen Becker 80 Jahre alt. Bewusst gibt Filmemacher Christoph Felder das Wort nur dem Schriftsteller selbst, und Becker spricht offen - über seine Heimat und Kindheit, über Nachkriegsdeutschland und New York, sowie über die Zeit und die Kollegen der Gruppe 47. Auch über das Schreiben spricht Becker, über die Hölle des Schweigens und die Gedanken, Wörter und Sätze, die formuliert werden wollen.
Der Dokumentarfilm in Schwarz-Weiß nimmt sich die Zeit, seinem Protagonisten zuzuhören. Jürgen Becker dankt diese Aufmerksamkeit mit authentischer Nähe. Felder zeigt in ruhigen und langen Einstellungen, beginnend mit dem legendären "Max Frisch-Fragebogen", der Zeit mit dem Kollegen in New York, den fotografischen Eindrücken entlang des Broadway, seiner persönlichen Auseinandersetzung mit dem Leben und dem Hier und Jetzt. Ein Film, der sich die Zeit nimmt. Eine selten gewordene, authentische Nähe entsteht, die auch ein jüngeres Publikum ansprechen dürfte.
Montage: Christoph Felder; Regie: Christoph Felder; Produktion: Christoph Felder; Drehbuch: Christoph Felder; Kamera: Christoph Felder Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: DER SCHWARZE KASTEN, eine Innenansicht in den Überwachungsapparat des SED-Staates, ist einer der frühesten Filme über das Ministerium für Staatssicherheit nach der Friedlichen Revolution von 1989. Gedreht zwischen März 1990 und Juni 1991, ist es schon in seiner Unmittelbarkeit ein einzigartiges und unschätzbares Dokument.
Hauptprotagonist ist Jochen Girke, Oberstleutnant des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), geboren 1949 im Gründungsjahr der DDR.
Als die DDR 1989 eine Friedliche Revolution erlebt, ist der aus Thüringen stammende Girke vierzig Jahre alt und steht vor den Trümmern seines bisherigen Berufslebens. Spätestens mit den ersten freien Wahlen am 18. März 1990 wird klar: Dieser Staat wird in Kürze aufhören zu existieren.
Als promovierter Dozent für Operative Psychologie an der Hochschule des MfS in Potsdam-Golm gehörte er zu den Führungskadern des untergehenden Landes. In seinen Vorlesungen saßen zukünftige Offiziere und Ermittler des Ministeriums. Zu deren Aufgaben gehörte auch die Führung von zehntausenden inoffiziellen Mitarbeitern. Als Wissenschaftler im Dienst des Überwachungsministeriums brachte Girke ihnen bei, wie sich Psychologie für ihre Zwecke einsetzen lässt. Dazu zählte ganz zentral auch die "Zersetzung" - die Zerstörung von Freundeskreisen, Familien und einzelnen Menschen im Namen der Bekämpfung von Staatsfeinden.
Girke dagegen formuliert im Film, er habe einen "humanitären Ansatz" verfolgt. Es sei sein Ziel gewesen, mit Psychologie dazu beizutragen, dass nur wirkliche Staatsfeinde verfolgt würden und keine Bürger mit lauteren Motiven. Psychologie mit, für - aber auch gegen den Menschen, lautet seine Formel.
Girke begann seine Karriere beim MfS mit einem 3jährigen Dienst im Wachregiment "Feliks Dzierzynski". Danach delegierte ihn das MfS zum Studium nach Jena - wobei sein wahrer Dienstherr verschleiert wurde. Einer seiner Kommilitonen am Fachbereich Psychologie war des spätere Bürgerrechtler Jürgen Fuchs.
Wie wurde Jochen Girke, was er ist? Warum hat er sich an der umfassenden Überwachung beteiligt, mit dem der SED-Staat seine Bürger überzog? Im Strudel des Umbruchs gibt Jochen Girke sich als einer von ganz wenigen als Mitarbeiter des MfS zu erkennen; er lässt sich konfrontieren und stellt sich auch Interviews mit seiner Familie und Lehrern nicht in den Weg.
Tamara Trampe, die die perfiden Methoden des MfS am eigenen Leib erfahren hat, stellt keine anklagenden Fragen. Sie will herausfinden, wie ein Mensch Teil einer Unterdrückungsmaschine wird.
DER SCHWARZE KASTEN ist Trampes erster Langfilm und gleichzeitig die erste kongeniale Zusammenarbeit mit Kameramann Johann Feindt. Die 1942 geborene Regisseurin hatte bis dahin beim DEFA-Studio für Spielfilme als Dramaturgin gearbeitet. Bis auf einen einzigen Kurzfilm hatte sie dort keine Filme realisieren können.
Regie: Tamara Trampe, Johann Feindt; Montage: Sybille Windt; Protagonist: Tamara Trampe; Drehbuch: Tamara Trampe, Johann Feindt; Kamera: Johann Feindt; Produktion: Wolfgang Pfeiffer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Wurde mit dem Schwabinger Kunstfund 2012 NS-Raubkunst entdeckt oder war die Beschlagnahme der Sammlung Gurlitt ein moderner Kunstraub? Die Dokumentation "Der seltsame Herr Gurlitt" stellt Fragen nach Besitz und Eigentum, Recht und Moral. Wer ist Cornelius Gurlitt? Auf welcher Rechtsgrundlage handelte die Augsburger Staatsanwaltschaft bei der Beschlagnahme der Kunst aus seiner Wohnung? War es gerecht, einen schwerkranken alten Mann ins Licht der Öffentlichkeit zu ziehen?
Der Film ruft ins Gedächtnis, dass der Holocaust der wohl größte und systematischste Raubmord der Geschichte war. Und er erzählt die Geschichte der kunstsinnigen, in Sachsen und Hamburg verwurzelten Familie Gurlitt. Im Zentrum steht der Vater von Cornelius Gurlitt, Hildebrand. Der 1895 in Dresden geborene Kunsthistoriker wurde in den 1920er Jahren zum leidenschaftlichen Förderer moderner Kunst. Diese Liebe musste er teuer bezahlen. Als Museumsleiter wurde er erst aus dem sächsischen Zwickau (1925-30) vertrieben, dann auch in Hamburg abgesetzt. Ausstellungen moderner Künstler, darunter mit Werken der Brücke-Maler, von Wassily Kandinsky und Max Beckmann, hatten Hildebrand Gurlitt zur Zielscheibe der NS-Kulturpolitik gemacht. Wobei das von den Nazis propagierte rassistisch-reaktionäre Kunstverständnis von breiter öffentlicher Zustimmung in der damaligen deutschen Bevölkerung getragen wurde.
Ab 1938 verstrickte sich Hildebrand Gurlitt, selbst Enkel einer jüdischen Großmutter, als Kunsthändler in die Verwertung von aus jüdischem Besitz geraubter Kunst. Er wurde einer der vier wichtigsten Kunsthändler der Nazis, verkaufte offiziell verfemte Kunst gegen Devisen ins Ausland und half beim Sammlungsaufbau für das geplante "Führermuseum" in Linz. Nach dem Krieg rechtfertigte sich Hildebrand Gurlitt bei einer Befragung durch die Amerikaner damit, dass er sich als "Vierteljude" durch diese Tätigkeit selbst retten konnte.
Hildebrand Gurlitts Sohn Cornelius (1932-2014) übernahm mit dem Nachlass seines Vaters auch diesen überaus zwiespältigen Teil eines kulturell bedeutsamen Familienerbes.
Dem vorliegenden Film gelingt es, die verschlungene Geschichte des Schwabinger Kunstfunds und der Familie Gurlitt vor dem Hintergrund des Holocaust und des massenhaften Raubes von jüdischem Besitz auf kompakte, einfühlsame und differenzierte Weise zu erzählen.
Kamera: Stefan Ziethen; Produktion: Leopold Hoesch; Drehbuch: Maurice Philip Remy; Montage: Hauke von Stietencron; Regie: Maurice Philip Remy Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Fritz Bauer ist Generalstaatsanwalt und hat sein Leben der Jagd auf NS-Verbrecher verschrieben. Sein größter Fall: Adolf Eichmann. Bauer sieht den Fall schon als hoffnungslos an, als ihn ein Brief erreicht. Ein Mann behauptet, Adolf Eichmann in Argentinien aufgespürt zu haben ...
Als Fritz Bauer (1903-1969) in den 1950er-Jahren zum hessischen Generalstaatsanwalt berufen wird, setzt er sich große Ziele: Er will nicht nur die Verbrecher der NS-Zeit anklagen, sondern vor allem dafür sorgen, dass Deutschland die Verbrechen anerkennt und sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzt. Jahrelang arbeitet Bauer zusammen mit einem Team aus Staatsanwälten daran, die Funktionäre des Dritten Reichs, die ins Ausland geflohen waren, zu verhaften, um ihnen in Deutschland den Prozess zu machen. Vor allem Adolf Eichmann, den ehemaligen SS-Obersturmbannführer, will er zur Verantwortung ziehen. Dafür arbeitet er eng mit dem israelischen Geheimdienst zusammen.
Immer stärker wird Bauer beherrscht von diesem Ziel. Und immer stärker zieht sich das Netz von Intrigen um ihn zusammen. Denn die Arbeit, die Bauer macht, sieht nicht jeder im Deutschland der Nachkriegszeit gern. Es gibt viele, die alten Idealen und Ideologien verhaftet sind und Bauer als Unruhestifter und Landesverräter ansehen. Und somit als Staatsfeind. Es hat viele Jahre gedauert, bis die unermesslich wichtige Arbeit Fritz Bauers, der die Auschwitzprozesse in den 1960er-Jahren nicht nur leitete, sondern sie überhaupt erst möglich machte, anerkannt und aufgearbeitet wurde.
Durch die dramaturgischen Zuspitzungen und Ausschmückungen kann er vielmehr das gesellschaftliche Klima und die moralischen Prinzipien jener Zeit sicht- und spürbar machen und Grundkonflikte herausarbeiten. Ob im politischen oder privaten Sinne geht es dann um Außenseiter, die sich dennoch nicht der herrschenden Meinung unterwerfen und sich für das, was sie unter Freiheit und Gerechtigkeit verstehen, einsetzen. Auch, wenn sie dabei persönliche Nachteile in Kauf nehmen müssen.
Kamera: Jens Harant; Schauspieler: Sebastian Blomberg, Lilith Stangenberg, Laura Tonke, Götz Schubert, Burghart Klaußner, Ronald Zehrfeld, Cornelia Gröschel, Jörg Schüttauf; Montage: Barbara Gies; Produktion: Christoph Friedel, Thomas Kufus; Drehbuch: Lars Kraume; Regie: Lars Kraume; Musik: Julian Maas Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Von frühen Kindertagen an wird der einfältige Abel in die Rolle des Außenseiters und Sündenbocks gedrängt: im Internat muss er für die Scherze anderer büßen, als Erwachsener steht er als vermeintlicher Kinderschänder unschuldig vor Gericht. Die Zufälle, die ihn immer wieder vor drohenden Konsequenzen bewahrten, schreibt der Einfaltspinsel einem geheimnisvollen Schicksal zu, das ihn für große Aufgaben auserkoren habe. So glaubt er den Rausschmiss aus dem Internat vereitelt zu haben, weil seine Schutzmächte die Schule in ein Flammenmeer aufgehen ließen, dem Zuchthaus entronnen zu sein, weil der Zweite Weltkrieg losbrach, wo es ihn als französischen Kriegsgefangenen bald nach Ostpreußen verschlägt. Dort, in den Weiten Masurens, inmitten dunkler Wälder und kalter Seen, fühlt Abel sich endlich frei, weil er seine kindlichen Fantasien freien Lauf lassen kann. Das Los der Gefangenschaft bedrückt ihn nicht. Als er auf den Jagdhof Görings abkommandiert wird und er sich inmitten der Offiziere und des völlig überdrehten Reichsfeldmarschalls befindet, scheint der Verblendete am Ziel seiner Bestimmung. Doch erst die Niederlage von Stalingrad öffnet dem sanften Riesen die Pforten des Paradieses: in Form der Zugbrücke der alten Ritterburg Kaltenborn, wo die Nazis ihren Elitenachwuchs heranzüchten. Zusammen mit Frau Netta, die ein ähnlich schlichtes Gemüt besitzt, umsorgt Abel fortan eine riesige Knabenschar, schafft Nahrung herbei und bewacht nachts das Feuer im Schlafsaal. Tagsüber streift er in Begleitung riesiger Dobermänner auf seinem schwarzen Pferd durch die Gegend, immer auf der Suche nach neuen Knaben, die er auf die Burg bringen wird. Erst als die russischen Panzerdirekt vor der Burg in Stellung gebracht werden, dämmert ihm, dass er den falschen Herren gedient hat.
Schauspieler: Heino Ferch, John Malkovich, Gottfried John, Armin Mueller-Stahl, Dieter Laser, Marianne Sägebrecht, Volker Spengler; Produktion: Ingrid Windisch, Gebhard Henke; Montage: Nicolas Gaster, Peter Przygodda; Regie: Volker Schlöndorff; Drehbuch: Volker Schlöndorff, Jean-Claude Carrière; Kamera: Bruno de Keyzer; Musik: Michael Nyman; Vorlage: Michel Tournier Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Deutschland, bleiche Mutter" erzählt vom Schicksal einer jungen Frau, die in der Nazi-Zeit heiratet, sich im Krieg mit ihrem kleinen Kind allein durchschlagen muss und nach der Rückkehr ihres Mannes an den Rand des Selbstmords gerät.
Kurz nach ihrer Heirat bleibt Lene allein zurück, während ihr Mann am "Polenfeldzug", dem deutschen Überfall auf Polen, teilnimmt. Mit ihrem Kind bewältigt sie alle Aufgaben allein und übersteht den Krieg; doch als ihr Mann zurückkehrt, soll sie in ihre alte Frauenrolle zurück. Die neue alte Familienordnung und das "Wirtschaftswunder" werden für sie zu einer Qual, die sie an der Rand der Verzweiflung treibt.
Nach seiner Erstaufführung im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele Berlin 1980 wurde der Film in Reaktion auf teilweise sehr negative Besprechungen deutscher Kritiker für die Kinoauswertung gekürzt. Er erzielte auch in der verstümmelten Fassung über Jahrzehnte hinweg große Erfolge bei Kritik und Publikum in vielen Ländern und wurde zu einem Klassiker des Weltkinos. In Zusammenarbeit zwischen dem Bundesarchiv und der Deutschen Kinemathek wurde die ursprüngliche Fassung von zweieinhalb Stunden Länge wieder hergestellt.
"Deutschland, bleiche Mutter" ist die filmhistorisch wohl bedeutendste Produktion des Literarischen Colloquiums Berlin (LCB). Für die 1940 geborene Regisseurin Helma Sanders-Brahms war dies zugleich ein ganz persönliches Werk, in dem sie sich mit ihrer Kindheit in der NS- und Nachkriegszeit auseinandersetzte. Für die Figur der Lene, gespielt von Eva Mattes, diente ihre Mutter als Vorbild. Die Reaktionen der deutschen Presse bei der Uraufführung auf der "Berlinale" 1980 waren überwiegend negativ, für die deutsche Kinoauswertung kürzte Sanders-Brahms den Film um eine halbe Stunde. In Frankreich und in vielen anderen Ländern lief hingegen die mittlerweile restauriert vorliegende Langfassung mit großem Erfolg. "'Deutschland, bleiche Mutter' ist ein schmerzvoller Film, mitunter irritierend in seiner Subjektivität. (...) Er schreibt sich ein in eine Reihe von Arbeiten deutscher Filmemacherinnen, die (...) sich dem Gängigen verweigern und somit beweisen, dass ein anderes deutsches Kino existiert." (Louis Marcorelles, Le Monde, 18.4.1981) (fl)
Der Filmtitel stammt aus dem 1933 geschriebenen Gedicht "Deutschland" von Bertolt Brecht, der 1933 aus dem nationalsozialistischen Deutschland flüchten musste und seine Heimat mit diesen Worten beschrieb:
"O Deutschland, bleiche Mutter! Wie haben deine Söhne dich zugerichtet Daß du unter den Völkern sitzest Ein Gespött oder eine Furcht!"
Schauspieler: Ernst Jacobi, Angelika Thomas, Eva Mattes, Elisabeth Stepanek, Rainer Friedrichsen; Produktion: Volker Canaris, Helma Sanders-Brahms, Walter Höllerer; Regie: Helma Sanders-Brahms; Musik: Jürgen Knieper; Drehbuch: Helma Sanders-Brahms; Kamera: Jürgen Jürges; Montage: Elfi Tillack Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Frankreich zu Beginn des 19. Jahrhunderts: Francois Vidocq ist ein ehemaliger Verbrecher der auch lange den Ruf eines Ausbrecherkönigs inne hatte. Nun hat der Ex-Kriminelle die Fronten gewechselt und steht jetzt in Diensten des Justizministers für die französische Kriminalpolizei und ist somit zum Chef der "Sureté" ernannt worden. In seinen neuen Aktivitäten soll er mit Hilfe seiner reichhaltigen Kontakte und detaillierten Fachkenntnisse die Unterwelt kräftig aufmischen. Sein ehemaliger Widersacher Flambart ist fortan sein Kollege, der ihn mit vollem Argwohn beobachtet. In der hübschen Baronesse de Saint-Gely hat der mutige Kripochef eine heimliche Bewunderin. Vidocq pflegt also weiterhin seine alten Kontakte, die ihm bei der Lösung so manchen Falles sehr nützlich sind ...
Folge 2 der französischen Kultserie mit Claude Brasseur in der Titelrolle des François Vidocq.
Drehbuch: Georges Neveux; Musik: Jacques Loussier; Kamera: André Bac; Montage: Geneviève Vaury; Schauspieler: Danièle Lebrun, Jaques Seiler, Claude Brasseur, Marc Dudicourt; Regie: Marcel Bluwal Standort: Filmfriend Streamingdienst
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.240/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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