Inhalt: "Die Mauer muss weg!" Nach einem Unfall ist Katharina Wendt, Kanzlerin mit ostdeutschen Wurzeln, mental wieder auf dem Stand von 1989. Damit an der Spitze der Republik kein Vakuum entsteht, müssen Vizekanzler Kahnitz (Thomas Thieme) und Kanzlergatte Helmuth (Ulrich Noethen) sich etwas einfallen lassen. Der russische Wundercoach Dr. Ivantschuk (Sascha Alexander Gersak) soll das Kanzlerinnengedächtnis möglichst schnell reaktivieren. Zunächst ohne Erfolg: Wendt erwacht jeden Morgen mit dem Ruf "Die Mauer muss weg!" und mischt den Polit-Betrieb mit ihrer neuen, unbedarften Art mächtig auf...
Schauspieler: Iris Berben, Sascha Alexander Gersak, Thomas Thieme, Ulrich Noethen; Musik: Annette Focks; Produktion: Valentin Holch, Kerstin Ramcke; Regie: Markus Imboden; Montage: Ursula Höf; Drehbuch: Martin Rauhaus; Kamera: Filip Zumbrunn; Vorlage: Katharina Münk Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die drei Geschwister Bárbara, Javi und Charlie führen ein Leben in Saus und Braus. Ihr Vater ist der erfolgreiche Geschäftsmann Germán Noble. Er bringt reichlich Geld nach Hause, so dass seine Kinder es nur noch ausgeben müssen. Als Germán begreift, dass die Kids ausschließlich von seinem Geld leben, nicht arbeiten gehen und sich auf seinem Verdienst ausruhen, beschließt er, ihnen ihre materiellen Besitze wegzunehmen und sie somit zur selbständigen Arbeit zu zwingen. Sie ziehen in das freistehende, brüchige Haus des Großvaters und begeben sich auf Pfade, die sie noch nie beschritten haben: Die Jobsuche. Turbulente Abenteuer warten auf die drei verwöhnten erwachsenen Kinder und auch der Vater muss lernen, dass er mehr Zeit als Geschäftsmann denn als Vater verbracht hat.
"Eine dynamische Komödie mit wunderbaren Schauspielern und witzigen Dialogen, die als Satire auf eine dekadente Oberschicht nie ideologisch oder bissig wird, sondern eher aus konservativer Sicht die ehrliche Arbeit und das familiäre Miteinander gegen den neureichen Standesdünkel propagiert." (Lexikon des Internationalen Films)
"Ist doch schön, auch mal nicht nach einem Film noch stundenlang darüber grübeln zu müssen, sondern ihn nach dem Anschauen gleich wieder aus dem Hirn verbannen zu können und sich seinem eigenen Leben zu widmen. Aber vielleicht bleibt trotzdem ein Stückchen der Moral zurück und dankt seinen Eltern vielleicht einmal öfter, was sie für einen getan haben - oder andersherum: entschuldigt sich bei den Kindern, die man eventuell vernachlässigt hat?" (latin-mag.com)
"Nosotros Los Nobles", wie der Film in Mexiko ursprünglich heißt, ist einer der erfolgreichsten mexikanischen Filme in Lateinamerika der letzten Zeit. Ein Familienfilm, von filmfriend empfohlen ab 12 Jahren.
Schauspieler: Karla Souza, Luis Gerardo Méndez, Gonzalo Vega, Juan Pablo Gil, Gary Alazraki; Drehbuch: Adrian Zurita, Gary Alazraki, Patricio Saiz; Kamera: José Casillas; Musik: Benjamín Shwartz; Regie: Gary Alazraki; Montage: Jorge García; Produktion: Leonardo Zimbrón Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Herr Karpf muss los, aber er fühlt sich nicht wohl. Bestimmt ist es etwas Ernstes. "Angefangen hat es im Knochen meines Daumens. Und dann im Zeigefinger. Am nächsten Tag an der anderen Hand genauso. Darauf im Ellenbogen und im rechten Knie. Also bin ich zum Arzt gegangen und habe mich untersuchen lassen. Er sagt, ich habe die besten Werte seit über 15 Jahren. Also frage ich mich, was das sein kann...."
Inhalt: John Edge, ein abgebrannter Schriftsteller mit Schreibblockade findet in einem geheimnisvollen Brief eine Schatzkarte. Ist dies seine große Chance...?
Ein Kurzfilm, der speziell für Smartphone-Nutzer geschaffen wurde - keine schlechte Idee, die sich Erik Schmitt da vorgenommen hat. Und noch schöner, dass er diese Miniatur im Stile eines Film noir gedreht hat - hier freilich ironisch zugespitzt und überhöht, dass dem Zuschauer unweigerlich Carl Reiners Noir-Parodie Dead Men Don't Wear Plaid in den Sinn kommt. Doch DIE SANTA MARIA spielt nicht nur mit Versatzstücken von Filmgenres, sondern sprengt auch in anderer Hinsicht bisherige Denkmuster und Formate - und insbesondere in Bezug auf letzteres ist dies ganz wörtlich zu nehmen: So suggeriert der gewählte Bildausschnitt zunächst einen "herkömmlichen" Film im Breitwandformat, doch diese Illusion wird schnell aufgelöst, sodass der Film von nun an im Hochformat zu betrachten ist.
Erik Schmitt spielt mit genau dieser Formatverschiebung, greift sie immer wieder auf, variiert sie und findet dabei stets Bildlösungen, die gemeinsam mit dem lakonischen Off-Erzähler eine äußerst unterhaltsame Atmosphäre schaffen, von der man sich trotz der (bewussten) Baukastenartigkeit des Plots gerne in den Bann ziehen lässt. Ein schneller und spritziger Spaß fürs Zwischendurchschauen und vielleicht ein Modell dafür, wie sich Erzählformen in der Zukunft des Immer-und-Überall-Sehens verändern werden - jedenfalls ein durchaus gelungenes Experiment, das Spaß macht. (FBW-Jury-Begründung "besonders wertvoll")
Schauspieler: Fabian Busch, Marleen Lohse, Beate Maes, Maxim Mehmet, Folke Renken; Regie: Erik Schmitt; Montage: Steffen Hand; Stimme: Folke Renken, Erik Hansen; Musik: Felix Raffel; Drehbuch: Erik Schmitt, Folke Renken; Produktion: Fabian Gasmia; Kamera: Johannes Louis Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein Zeichentrickfilm nach der gleichnamigen Geschichte aus dem Kinderbuch "Lola rast" von Wilfried von Bredow und Anke Kuhl. Der unheilvolle Verlauf der Putzsucht eines kleinen Mädchens in Struwwelpeter-Manier.
FBW-Begründung (Prädikat "wertvoll"): "Nach dem Kinderbuch 'Lola rast' von Wilfried von Bredow entstand schlüssig wie schön gezeichnet und animiert ganz im 'Struwwelpeter'-Stil die Geschichte der kleinen Anna-Lena und ihrem Drang nach immer größerer Schönheit und perfekten, modischen Äußerem. Ein gelungener Einfall ist, die sehr moralische und mit erhobenem Zeigefinger erzählte Geschichte als Parabel für den Schönheitswahn unserer Zeit mit Rap-Reimen umzusetzen."
Kamera: Jan Mildner, Francie Nippe; Produktion: Grit Wisskirchen; Regie: Ralf Kukula; Vorlage: Wilfried von Bredow, Anke Kuhl; Drehbuch: Ralf Kukula; Montage: Stefan Urlaß; Mitwirkende: Leonore Poth Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In Beverly Hills wird die Leiche der 17-jährigen Lu gefunden, welche auf mysteriöse Weise ums Leben kam. Der Detektiv Ben nimmt die Ermittlungen auf und stellt anhand ihres Tagebuches schnell fest, dass das Mordopfer keineswegs so unschuldig war, wie es schien....
Der Filmjournalist Ekkehard Knörer schrieb, rückblickend über Stellenwert und Ästhetik des Films: Michael Pfleghar hat als Regisseur von "Wünsch dir was" oder "Klimbim" subversive Bomben im Fernsehen platziert, zu Zeiten, in denen Dieter Hallervorden in Sachen Humor das deutsche Maß aller Dinge war. Seine Karriere aber begann er mit einem Spielfilm, dem nur noch zwei, leider ganz erfolglose, folgen sollten - und der doch, womöglich, der erstaunlichste deutsche Film der 60er-Jahre ist, ein Werk aus dem Geist der Neuen Frankfurter Schule (zu der es vermutlich keine direkte Verbindung gibt), gegen das deren spätere Otto-Sprösslinge alt aussehen. Erst Helge Schneider hat Ähnliches gewagt.
Mit dem Furor eines auf lustvolle Zertrümmerung zielenden Regietheater-Regisseurs und beträchtlichem formalen Erfindungsreichtum (...) fährt Pfleghar hinein in die Vorlage (von Curt Goetz), nimmt jede Menge ihrer Plot-Elemente als Geiseln und führt sie als höchst absurde Versatzstücke vor. Operiert die urdeutschen Schauspieler (und Nicht-Schauspieler) Heidelinde Weis, Klausjürgen Wussow, Horst Frank und Wolfgang Neuss mitten hinein in kalifornische Landschaften und Straßenzüge und Swimmingpools, mitnichten aber in der Absicht, sie wie dort hingehörig aussehen zu lassen, sondern in der, jeden, noch den schrägsten Verfremdungseffekt, mitzunehmen und das ganze eher zur Allegorie der kompletten Fremdheit von Hollywood und 60er-Jahre-Deutschland auszubuchstabieren. Zur Freude am Spiel mit der Vorlage kommt die Lust an der Auflösung aller Sinnstrukturen. Logik steht während der Ermittlungen in dem Kriminalfall, um den es sich recht eigentlich handelt, nie zur Debatte (...)
Knörer schrieb dies auf "Jump Cut", seinem Internet-Magazin für Film & Kritik, das es leider nicht mehr gibt. Dafür aber ist inzwischen alles "neuer, schöner, größer" bei Knörers Nachfolgeprojekt "Cargo. Film/Medien/Kultur". Der Besuch lohnt sich: www.cargo-film.de
Drehbuch: Hansjürgen Pohland, Michael Pfleghar, Peter Laregh; Kamera: Ernst Wild; Schauspieler: Heidelinde Weis, Wolfgang Neuss, Horst Frank, Ernst Fritz Fürbringer, Bruno Dietrich, Peter Schütte, Klausjürgen Wussow; Montage: Margot von Schlieffen; Vorlage: Curt Goetz; Musik: Heinz Kiessling; Produktion: Hansjürgen Pohland; Regie: Michael Pfleghar Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Auf der Polizeistation zu später Stunde: Hauptkommissar Buron befindet sich mitten in einem Verhör mit Fugain, den er eines Mordes verdächtigt. Während Buron die Befragung unbedingt zu Ende führen möchte, zeigt sich Fugain wenig amüsiert - er ist hungrig und hat keine Lust, die Nacht im Polizeirevier zu verbringen. Doch der Kommissar lässt nicht locker und fordert von Fugain eine Erklärung, wieso dieser in der Tatnacht ganze sieben Mal seine Wohnung verlassen hat. Als Buron kurz das Büro verlässt, bittet er seinen tollpatschigen Kollegen Philippe, ein Auge auf den Verdächtigen zu werfen - doch dann überschlagen sich die Ereignisse.
Dass DIE WACHE trotz nur weniger Szenenwechsel beste Unterhaltung bietet, ist vor allem dem brillanten Tête-à-Tête zwischen Kommissar Buron und Fugain geschuldet. Während Benoît Poelvoorde den hemdsärmeligen Ermittler mit fragwürdigen Methoden gibt, mimt Gregoire Ludig den entgeisterten Tatverdächtigen, der dem Kommissar eine abstruse Story nach der anderen auftischt. Immer wieder werden zudem herrlich absurde Szenen eingestreut: Highlights sind zum Beispiel, als Buron sich eine Zigarette anzündet und der Rauch aus einem Loch in seiner Brust steigt, oder als Fugain eine Auster mitsamt der Schale isst.
DIE ZEIT: "Die Wache" lebt, wie immer bei Dupieux, auch vom Style und von der Ausstattung des Films. Die strahlt die Erotik von Aktenschränken aus, von einsamen Kleiderständern und Schreibtischleuchten in Eisgrau. In dieser Kulisse sitzen die zwei Kontrahenten nachts vor einer Schreibmaschine und spielen sich gereizte Höflichkeiten zu wie bei einem Tennismatch. (...) was ihren Symbolgehalt angeht, sind Dupieuxs Werke ungemein offen. Man darf auch sagen: angenehm leer. "Die Wache" einfach als herrlichen Blödsinn gelten zu lassen, ist absolut in Ordnung. Im Zweifelsfall ist der Verstand nur der Faktor, der alles kaputt macht. Das hat Dupieux selbst mittlerweile oft genug betont. Trotzdem funktioniert seine Strategie, zu viel Sinnkonstruktion mit Absurdität zu unterlaufen, wie ein vielfältiger und wahnsinnig unterhaltsamer Augenöffner. "Die Wache" ist auch eine Form von Metakino. Nichts gilt. Alles wird möglich.
Schauspieler: Benoît Poelvoorde, Grégoire Ludig, Philippe Duquesne, Marc Fraize, Orelsan, Anaïs Demoustier; Montage: Quentin Dupieux; Regie: Quentin Dupieux; Drehbuch: Quentin Dupieux; Produktion: Thomas Verhaeghe; Musik: David 'Tahiti Boy' Sztanke; Kamera: Quentin Dupieux Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Winzlinge sind zurück! Nach dem Erfolg ihres Films "Die Winzlinge - Operation Zuckerdose" sind die winzigen Helden nun auf großer Mission in der Karibik, wo spannende Überraschungen auf sie warten.
Bei einem heimlichen Ausflug in die Kastanienfabrik seines Dorfes landet ein unerschrockener junger Marienkäfer versehentlich in einer Pappschachtel und wird in die Karibik verschifft. Ohne zu zögern, begibt sich sein Papa auf eine abenteuerliche Reise, um den geliebten Nachwuchs zu finden. Endlich wieder vereint, stehen sie vor einer weiteren Herausforderung: Die Heimat ihrer neuen karibischen Marienkäferfreunde ist in Gefahr, von einer großen Baufirma zerstört zu werden. Zum Glück kann unser Held auf seine tierischen Freunde zählen, allen voran die schwarze Ameise und die clevere Spinne, die aus der Heimat zu Hilfe eilen. Gemeinsam entwickeln sie einen ausgeklügelten Plan, um das idyllische Paradies zu retten.
"Welch wunderbar bizarren Momente entstehen können, wenn man Insekten nicht nur genau zuschaut, sondern sie ein ganzes Stück vermenschlicht, das haben Hélène Giraud und Thomas Szabo mit ihren Minifilmen unter dem Titel 'Minuscule' schon seit Jahren unter Beweis gestellt - spontane Wettrennen zwischen Fliege und Käfer, die atemberaubende Spannung beim Kampf um eine kleine Beere, die auf dem Wasser eines Swimming-Pools treibt (...) Ästhetisch ist 'Die Winzlinge - Abenteuer in der Karibik' ein Genuss: Die zumeist nur leicht comichaft überzeichneten Insekten sind in größtenteils in der Realität gemachte Naturaufnahmen hineinkopiert; dadurch wirken die Bilder auch insgesamt echter. Hinzu kommen stellenweise sehr trockener Humor und witzige Einfälle: Wenn Käfer und Fliegen so richtig flott durch den Wald rauschen, dann knattern sie wie frisierte Motorräder - um dann entweder quietschend zu bremsen oder mit dem Geräusch einer strapazierten Metallfeder im Spinnennetz zu landen." (kino-zeit.de)
"Die Landschaftsaufnahmen sind echt, die Insekten aber entstanden am Computer. Wenn du bereits die gleichnamige Fernsehserie oder den ersten Kinofilm 'Die Winzlinge - Operation Zuckerdose' gesehen hast, dann weißt du, wie komisch und niedlich diese Mischung aus Real- und Trickfilm ist. Wer hätte gedacht, dass ein Marienkäfer, eine Ameise und eine Spinne so knuddelige Helden sein können, denen man gerne folgt? Dass sie kein Wort sprechen, macht überhaupt nichts. Durch ihre Bewegungen und die Töne, die sie von sich geben, erzählen sie dir alles, was du wissen musst." (KinderFilmWelt)
Regie: Hélène Giraud, Thomas Szabo; Drehbuch: Hélène Giraud, Thomas Szabo; Sound Design: Yann Lacan; Musik: Mathieu Lamboley; Montage: Benjamin Massoubre, Valerie Chappellet; Kamera: Dominique Fausset; Produktion: Philippe Delarue Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die berüchtigten Aktivisten The Yes Men (Mike Bonanno und Andy Bichlbaum) inszenieren seit 20 Jahren unterhaltsame und provokative Aktionen, um die internationale Aufmerksamkeit auf Verbrechen zu lenken. Verbrechen durch Konzerne gegen die Menschlichkeit und die Umwelt. Bewaffnet mit Secondhand-Anzügen und wenig Schamgefühl infiltrieren sich die Revolutionäre in Business-Events und Regierungsfunktionen, um auf die negativen Folgen der Globalisierung und der Geiz-ist-geil-Kultur hinzuweisen.
Im dritten Teil der Trilogie (nach "Die Yes Men" und "Die Yes Men regeln die Welt") sind die beiden Männer nun Mitte 40, und ihre Mid-Life-Crisis bringt sie beinahe dazu, ihre Aktivisten-Karriere endgültig zu beenden - obwohl sie gerade dabei sind, die größte Herausforderung ihres Lebens vorzubereiten: den Klimawandel. Anders als die beiden ersten Folgen ist dieser Teil eher eine Charakterstudie als eine unterhaltsame Dokumentation ihrer letzten Interventionen. Der Film zeigt, wer die Menschen hinter den Shows sind und vermittelt die hoffnungsvolle Botschaft, dass Veränderungen möglich sind, wenn man für sie kämpft.
Produktion: Christian Beetz, Laura Nix; Montage: Geraud Brisson, Claire L. Chandler; Drehbuch: Mike Bonanno, Laura Nix, Andy Bichlbaum; Musik: Joe Wong, Didier Leplae; Regie: Mike Bonanno, Andy Bichlbaum, Laura Nix; Kamera: Laura Nix, Raul Barcelona, Martin Boudot; Protagonist: Mike Bonanno, Andy Bichlbaum Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Das Museum ist in Aufruhr, denn ein Künstler bereitet sich darauf vor, sein letztes Werk zu präsentieren, und sinnt auf Rache... Dieser gemeinsame Film wurde von Jugendlichen zwischen 13 und 16 Jahren während eines Ferienkurses in den Studios von Camera-etc in Lüttich gedreht.
Regie: Siona Vidakovic, Simon Medard; Montage: Simon Medard; Produktion: Jean-Luc Slock Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Thomas Schamoni erzählt in seinem mit großem Aufwand vorbereiteten Regiedebüt eine komplex konstruierte, rätselhaft bleibende Geschichte um eine "Weltbeherrschungsformel". Der Dichter Tom-X trifft den Landstreicher und ehemaligen Wissenschaftler Belotti, der die Formel mit vier Kollegen entwickelt hat. Sie wurde laut Belotti in einem Gedicht verschlüsselt, von dem er jedoch nur einen einzigen Vers kennt. Als Belotti kurze Zeit später ums Leben kommt, macht sich Tom-X auf die Suche nach den vier anderen Wissenschaftlern. Außer ihm scheinen noch zahlreiche Agenten dem Geheimnis der Formel nachzujagen. Ob es sich dabei nur um Ausgeburten der poetischen Einbildungskraft von Tom-X handelt, bleibt allerdings ungewiss.
Schauspieler: Umberto Orsini, Klaus Lemke, Lukas Ammann, Olivera Katarina, Rolf Becker, Sylvie Winter; Drehbuch: Uwe Brandner, Hans Noever, Max Zihlmann; Produktion: Thomas Schamoni; Musik: Can; Montage: Elisabeth Orlov, Peter Przygodda; Kamera: Bernd Fiedler, Dietrich Lohmann; Regie: Thomas Schamoni Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Claire (Catherine Frot) ist Hebamme mit Leib und Seele. Mit den Jahren jedoch sieht sie sich immer mehr mit den modernen, unpersönlichen Methoden der Krankenhäuser konfrontiert, die mehr auf Effizienz als auf Claires Einfühlsamkeit Wert legen. Sie beginnt, sich und ihre Fähigkeiten infrage zu stellen.
Da erhält sie einen Anruf von Béatrice (Catherine Deneuve), der frivolen und extravaganten früheren Geliebten ihres verstorbenem Vaters. Béatrice hat wichtige Neuigkeiten und möchte, nachdem sie vor 30 Jahren spurlos verschwand, Claire nun dringend wiedersehen. Mit der pflichtbewussten und zurückhaltenden Claire und der lebenslustigen Béatrice prallen Welten auf einander. Mit ihrem unerwarteten Wiedersehen werden nicht nur alte Erinnerungen wach und Geheimnisse gelüftet, es wird auch nichts mehr so sein wie es war...
Catherine Frot als Hebamme und Catherine Deneuve als Lebenskünstlerin in einer emotionalen Geschichte zweier Frauen, die sich wider Erwarten blendend verstehen. "Als Überbau dieser Tragikomödie dient La Fontaines Fabel »Die Grille und die Ameise«: So isst die eine, reuelose Genießerin, ein Entrecôte mit Pommes und einer Extraportion Mayo, die andere, strenger Gesundheitsapostel, Fisch und Brokkoli. Es ist (Regisseur) Provost hoch anzurechnen, dass er den Clash der Mentalitäten mit viel Feingefühl statt mit Klamauk inszeniert. (...) Tatsächlich ist diese Vagabundin, mit der man viel Spaß haben kann und die sich in Zockerrunden Geld beschafft, (Catherine) Deneuve auf den Leib geschrieben. Der Anblick dieses Catherine-Duos ist oft so anregend, dass die Frage nach der Glaubwürdigkeit dieser Beziehung in den Hintergrund tritt." (epd Film)
Inhalt: Die elfjährige Emma hat immer gedacht, dass ihre Familie wie alle anderen ist. Bis ihr Papa Thomas sich eines Morgens als trans outet und erklärt, dass er von nun an als Frau leben möchte. Während aus Thomas nach und nach die elegant gekleidete Agnete wird, verändert sich auch die Beziehung zwischen Vater und Tochter. Und Emma lernt, dass vielleicht gerade Veränderung das ist, was "ganz normal" ist.
Zunächst sind Emma und Caro erschrocken, ratlos, zutiefst verunsichert. Entsprechend sind ihre ersten Fragen: "Ist das eine Krankheit? Müssen wir jetzt umziehen? Was ist mit meiner Konfirmation?" Nur wenig können sie sich in ihre Mutter hineinversetzen, deren Fassungslosigkeit der Film ebenso am Rand einfängt wie er in wenigen, aber ähnlich präzisen Andeutungen die Nöte von Thomas anklingen lässt. Um sich von seinem über lange Jahre angestauten seelischen Druck zu befreien, hat er sich für eine Geschlechtsanpassung entschieden und möchte fortan Agneta genannt werden. Während Caro bald recht pragmatisch reagiert, wird besonders Emma viel zugemutet - und wie sie werden es viele wohl als Herausforderung, wenn nicht gar als Zumutung empfinden, sich im Rahmen eines Kinder- und Familienfilms mit einem Transgender-Konflikt auseinanderzusetzen.
Doch auf bewundernswerte Weise findet der Film darauf stets die richtigen Antworten: ernsthaft, zugleich entspannt, einfühlsam und liebevoll. Mit viel Feingefühl und leisem Humor zeichnet Malou Reymann das Porträt einer Familie, die sich von heteronormativen Vorstellungen löst und sich auf liebevolle Weise eine gemeinsame Zukunft erobert.
Drehbuch: Malou Reymann; Produktion: Matilda Appelin, Rene Ezra; Schauspieler: Neel Rønholt, Hadewych Minis, Rigmor Ranthe, Mikkel Boe Følsgaard, Jessica Dinnage, Kaya Toft Loholt; Regie: Malou Reymann; Montage: Ida Bregninge; Kamera: Sverre Sørdal Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Cristina und Susana sind seit der Highschool beste Freundinnen. Aber jetzt, wo sie schon über 30 Jahre alt sind, werden sie wachgerüttelt. Cristina hat sich gerade scheiden lassen und ist auf ihr neues Junggesellendasein nicht vorbereitet; Susana kehrt zurück, um wieder im Haus ihrer Mutter zu leben. Wegen eines Streits gehen sie auf Distanz zueinander und müssen sich nun, getrennt voneinander, mit einer langen Liste von egoistischen, egozentrischen und egoistischen Männern auseinandersetzen.
Inhalt: Elmo bereitet sich auf Weihnachten vor und findet während seinen Vorbereitungen den Weihnachtsmann in seinem Kamin. Zum allerersten Mal in seinem Leben in dieser steckengeblieben und das, weil sich ein Rentier in seinem Sack versteckte. Als Dank dafür, den Weihnachtsmann gerettet zu haben, erhält Elmo eine magische Schneekugel, die ihm drei Wünsche erfüllen kann. Seinen ersten Wunsch weiß Elmo auch gleich: Es soll jeden Tag Weihnachten sein! Doch dieser Wunsch hat ungeahnte Folgen.
Schauspieler: Caroll Spinney, Maya Angelou, Harvey Fierstein, Charles Durning; Drehbuch: Christine Ferraro, Tony Geiss; Montage: Scott P. Doniger; Regie: Emily Squires Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Evas kleiner Bruder sagt: Er weiß, dass er verliebt ist. Denn wenn er an Samira denkt, bekommt er so ein komisches Gefühl im Bauch. Und in der Brust. Und im Fuß.
Eva aber spürt da nichts. Doch wenn sie morgens in der Straßenbahn Adam sieht, dann ist da auch so ein Gefühl. Adam ist gerade erst nach Göteborg gezogen. Die Trennung von seiner besten Freundin Molly war nicht einfach. Und dann noch dieser Abschiedskuss. Aber wenn er jetzt morgens Eva in der Straßenbahn begegnet, dann ist das - anders. Schwebend fühlt sich alles an, aber schon auch ganz schön kompliziert.
Die ersten Anzeichen einer Verliebtheit - woran erkennt man sie? Plötzlich ändert sich alles, obwohl Eva gerade einen "Anti-Jungen-Pakt" mit ihrer besten Freundin Annika geschlossen hat, weil alle Jungs angeblich "kindisch" sind. Nichts ist so aufregend und zugleich so herausfordernd wie die erste Liebe. Wenn sich Eva und Adam begegnen, lassen sich ihre Gefühle nicht unterdrücken. Vielleicht ist das ja sogar unmöglich...
FLIMMO meint: "Feinfühlig, aber auch spannend zugleich erzählt der Film über Pubertät, Gefühlschaos und die erste Liebe. Hier fühlen sich vor allem ältere Kinder angesprochen, da sie sich in den Themen wiederfinden und ihnen die starken Hauptfiguren Inspiration und Denkanstöße bieten."
"Mit häufigen Großaufnahmen kommen wir den Emotionen der Figuren sehr nahe. Das funktioniert aber nur darum so gut, weil alle jungen Darsteller*innen ihre Rollen außerordentlich gut spielen - auch die heftigsten Emotionen, lediglich dezent untermalt von einem zurückgenommenen Soundtrack, der sich nie in den Vordergrund drängt. Ein großartiger Film für Teenager, der zeigt, dass einfach alles möglich ist, denn auch große Missverständnisse können mit Courage aus dem Weg geräumt werden. (...) Ganz subtil wird hier ein umgekehrtes Bild der Geschlechter miterzählt, das typische Rollenklischees aushebelt. Als Adam friert, reicht Eva ihm ihren Sweater, eine Geste, die sonst meist umgekehrt vorkommt. Auf der Elternebene gibt es neben den beiden intakten Ehen die zerstrittenen Eltern von Annika und die getrennt lebenden von Alexander. Es sind Familienentwürfe, die beinah alles abdecken, was Kindern heute widerfährt und womit sie zurechtkommen müssen." (Katrin Hoffmann, kinder-jugend-filmportal.de)
Der erste lange Kinospielfilm der schwedischen Regisseurin Caroline Cowan steht am Ende einer Kette diverser Verwertungen eines populären Stoffes. Am Anfang war ein Comic, gefolgt von einer Kinderroman-Reihe und einer Fernsehserie mit zwei Staffeln. Die Comicreihe wurde von Zeichner Johan Unenge und Szenarist Måns Gahrton geschaffen, die von 1990 bis 1993 in der Zeitung "Kamratposten" veröffentlicht wurde. Das erste Comic-Album erschien 1993. Seitdem sind zahlreiche weitere Comic-Bände auf Schwedisch erschienen.
"Cowan erzählt konsequent aus Kindersicht und versteht es ausgezeichnet, die Irrungen und Wirrungen der ersten Verliebtheit von Minderjährigen anschaulich zu schildern. Sie profitiert dabei von den Erfahrungen, die sie bei der Kinderserie 'Joy' (2014) und dem Kurzfilmdrama 'Departure' (2007) gesammelt hat. Die agile Kamera von Carl Nilsson bleibt meist nah an den Kinderfiguren und fängt das emotionale Auf und Ab der jungen Darsteller geschickt ein, die beachtliche Leistungen zeigen." (Reinhard Kleber, Der Tagesspiegel)
Schauspieler: Jonatan Rodriguez, Lukas Wetterberg, Liv Mjönes, Olle Einarsson, Olle Cardell, Emil Algpeus, Stella Marcimain Klintberg, Sonja Holm, Julia Marko-Nord, Rakel Wärmländer; Produktion: Peter Possne, Francy Suntinger; Regie: Caroline Cowan; Drehbuch: Måns Gahrton, Johan Unenge; Musik: Martin Willert; Kamera: Carl Nilsson; Vorlage: Måns Gahrton, Johan Unenge; Montage: Joakim Tessert-Ekström Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Alle Schüler auf dem Schulhof lachen über Françoise, die sie "Capote percée" ("Defektes Gummi") nennt, aber sie spürt tief in ihrem Herzen, dass es irgendwo jenseits des Regenbogens einen Ort gibt, an dem die Sorgen wie Zitronentropfen schmelzen...
Dieser ungewöhnliche Kurzfilm schildert den Alltag eines Mädchens auf dem Schulhof, das von seinen Mitschülern schikaniert wird. Die Hauptfigur, die von der Regisseurin verkörpert wird, durchläuft Momente der Brutalität, der Hoffnung, aber auch des Humors, insbesondere mit einer sehr schrägen Musikszene.
Schauspieler: Adriana da Fonseca, Jeremy Gendrot; Regie: Adriana da Fonseca; Drehbuch: Adriana da Fonseca Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Geschichte einer Trennung. Wenn man versucht, noch zu retten, was da sein könnte.
Mia spricht aus, was auch Tim schon lange weiß: Ihre Beziehung ist in einer Sackgasse. Alltagstrott, Langeweile, Bequemlichkeit haben die Freude und Lust aneinander abkühlen lassen. Tim will von Mia wissen, was sie sich wünscht, Mia wirft Tim vor, gar keine Wünsche zu haben. Gemeinsam beschließen sie, etwas zu ändern. Jeder schreibt seine Wünsche auf. Klein, groß, machbar, unrealistisch - ganz egal. Und dann fangen Mia und Tim an, sich gegenseitig diese Wünsche zu erfüllen. Egal wie, egal wo, egal was. Bis ein Wunsch alles verändert.
Aus der Begründung der FBW-Jury (Prädikat "besonders wertvoll"): "Das erste große Lob der Jury gilt einem perfekt angelegten Drehbuch, das vor wunderbaren Ideen und schönem Dialogspiel nur so sprüht. (...) Mit gutem Tempo und stimmiger Dramaturgie wurde diese hübsche Geschichte souverän, frech und frisch inszeniert und auch durch die Unterstützung eines sehr guten Darsteller-Teams aufs Beste filmisch umgesetzt. Das Ende des großen Ideen- und Wünsche-Pokers von Mia und Tim liefert dann noch eine feine Schlusspointe und bringt somit auch eine Klammer zum überraschenden Beginn des Films mit sich."
Musik: Johannes Repka; Drehbuch: Erik Schmitt; Montage: Erik Schmitt, Yorgos Mavropsaridis; Produktion: Fabian Gasmia, Henning Kamm; Schauspieler: Marleen Lohse, Maxim Mehmet; Regie: Erik Schmitt; Kamera: Johannes Louis Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Singen, Tanzen, Luftgitarre - zwei Dutzend Teilnehmer*innen mit Behinderung werden unter den Augen einer gnadenlosen Jury durch einen Casting-Wettbewerb gejagt. Als Abgesang auf TV-Formate wie "Popstars" trägt Regisseur Schlingensief mit Beteiligung von Bewohner*innen des Berliner Tiele-Winckler-Heims einen Wettbewerb aus, dessen Sieger sich als Popband "Freakstar 3000" formieren dürfen.
"Freakstars 3000" ist ein Film für eine vermeintlich "normale" Gesellschaft, die vermeintlich sonderbare Zeitgenossen als behindert abstempelt und auslagert, um sich die himmelblau lackierte Fernsehtristesse nicht zu versauen. Die Freakstars halten in dieser galligen Satire auf die Niederungen deutscher Fernsehunterhaltung den Einschaltquotenreglern und der Zuschauerschaft einen entlarvenden Spiegel vor, wobei Schlingensief die Spielfreude seiner Protagonist*innen nutzt, ohne ihre Behinderungen zu denunzieren.
"Der Freak ist die Situation selbst, die uns zur Unterscheidung zwingt, was normal ist und was nicht", sagte Christoph Schlingensief (1960-2010) in einem Interview mit der "taz". Es war seine Spezialität, die Medien zu nutzen, um ein überspitztes Gegenmodell ("System II") herzustellen, und damit, weil es gar nicht so weit von der Ausgangssituation entfernt ist, auf die Absurdität der herrschenden Ordnung hinzuweisen. [...]
Das Motto zu "Freakstars 3000" lautet: "Wir sind gesund und ihr seid krank." Der Kinofilm zur Serie, der vom gewohnten Fernsehprogramm gar nicht so weit entfernt ist, wurde bei der Premiere an der Volksbühne, wo die Freakstars bereits live auftraten und wo momentan unter anderem Schlingensiefs avantgardistische Kunstterroraktion "Atta Atta" zu sehen ist, mit großem Jubel aufgenommen. Alle sind behindert, und sei es nur durch das brüllende Gelächter des Sitzreihen-Hintermanns." (Johanna Straub, auf: spiegel.de)
Regie: Christoph Schlingensief; Drehbuch: Christoph Schlingensief; Produktion: Frieder Schlaich Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral! Konstantin Faigles essayistisch-satirische Doku-Fiktion zeigt: Der moderne aufgeklärte Mensch ist nicht frei von Irrglauben und geistigem Zwang. Er hat längst einen anderen Gott erwählt: Die Arbeit. Arbeit ist eine Sucht, ein Fetisch, ein Mantra, das uns tagtäglich umgibt. Sie ist zugleich Sicherheit, Selbstbestätigung und Existenzberechtigung. In Zeiten von Wirtschaftskrise und rasantem Arbeitsplatzabbau hinterfragt Frohes Schaffen diesen "heiligen" Lebenssinn der Arbeit. Eine wunderbar ketzerische, filmische Reflektion - unterhaltsam, humorvoll und zugleich tiefgründig.
Montage: Andreas Menn; Drehbuch: Konstantin Faigle; Schauspieler: Hubertus Hartmann, Piet Fuchs, Helene Grass; Kamera: Steph Ketelhut; Regie: Konstantin Faigle; Protagonist: Susan Blackmore, Tom Hodgkinson, Benjamin Hunnicutt, Konstantin Faigle Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In einer männerarmen Zukunftswelt bestellen drei junge Frauen zwei Männer zu sich und fragen sie, welcher von ihnen sie den Vorzug geben würden.
"Der Film beginnt mit einem Sternenschauer und einer Texteinleitung: Er spielt im Jahr 2000, erfährt man da, wenn die terrestrischen Männer zum Großteil auf Alpha Centauri versklavt sind (...) So ungeheuer stylisch wie keiner der Filme zuvor ist äGalaxis'. (...) Alles ist leer und niedrig, die klaren Linien der Eighties werden vorweggenommen, aber äGalaxis' soll ja bereits die Zeit kurz nach der Jahrtausendwende darstellen. Unsere Gegenwart also, deren Entwurf bei Thome eigentlich besser aussieht. Darin findet nun feministisches Amüsement statt, klug und hübsch und böse, und für keinen der beteiligten Männer von vielversprechender Perspektive." (Doris Kuhn: Die Stärke der Frauen, in: Formen der Liebe. Die Filme von Rudolf Thome, Marburg 2010)
Schauspieler: Annette Radlinger, Karin Roth, Dieter Geissler, Monika Zinnenberg, Klaus Lemke; Produktion: Rudolf Thome, Rob Houwer; Regie: Rudolf Thome; Kamera: Hubertus Hagen, Niklaus Schilling; Drehbuch: Rudolf Thome, Max Zihlmann; Montage: Rudolf Thome Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Vom italienischen Lebensgefühl beschwingt, kehrt Familie Struutz nach Bitterfeld zurück und erlebt einen Schock: In den Wirren der Wiedervereinigung muss ihr Haus einem Golfplatz weichen. Hoffnung schöpfen Lehrer Udo, seine Frau Rita und Tochter Jacqueline durch die überraschende Erbschaft einer Fabrik in der Nähe von Dresden.
Doch von Marktwirtschaft haben die biederen Sachsen leider keinen Schimmer, und die Zahlen des kleinen Betriebs sind so rot wie die Mützen der Gartenzwerge, die hier produziert werden. Hilfe naht in Gestalt des Abenteurers und Kondomhändlers Charlie, der sich als "Unternehmensberater" betätigt und Udo einen Rock'n'Roll-Crashkurs in Kapitalismus gibt - mit ungeahntem Erfolg!
"Es sind vor allem die Nebenfiguren, wie etwa ein großspurig vor sich hin fluchender New Yorker Geschäftsmann, die den Film interessant machen; und insbesondere Rolf Zacher, der wohl für jeden Film eine Bereicherung darstellt, ist der einzige Darsteller des Ensembles, dessen Figur jenseits der Klischees, auf die sie rekurriert, wirklich ein Eigenleben entwickelt. Wo für den Deutschlehrer Udo die klassisch bürgerliche Bildung Mittel zum Zweck ist - Goethes 'Italienische Reise' als Landkarte im ersten Teil, der 'Faust' als Anleitung für geschäftliche Verhandlungen hier - und Kuhn beim Frühsport mit seinen lokalen Assistenten verkündet: 'Wir machen uns fit für den Markt', begegnet Zachers Charlie dem unterschiedlich gelagerten Utilitarismus der Spießer aus Ost und West als wandelndes, Popsongs rezitierendes Lustprinzip, für den noch das Geschäft in erster Linie Spaß machen soll. (...) Immerhin zeichnet sich das Ende durch eine interessante Dissonanz aus, scheint es doch einerseits den Figuren ihr Glück ehrlich zu gönnen, aber auch beseelt von der Erkenntnis zu sein, dass die wiedervereinigte Familie, die im Trabi durch blühende Landschaften dem Sonnenuntergang entgegenfährt, vor allem eins ist: fit gemacht für den Markt." (Nicolai Bühnemann)
FLIMMO meint: "Für ältere Kinder kann es spannend sein, zu sehen, wie die Menschen zur Zeit der DDR und der Wende gelebt haben. Die liebenswerte Familie Struutz und ihr heißgeliebter Trabi landen immer wieder in komischen Situationen, die Kinder zum Lachen bringen."
Schauspieler: Jochen Busse, Rolf Zacher, Claudia Schmutzler, Marie Gruber, Wolfgang Stumph, Günter Junghans, Wolfgang Lippert, Uwe Friedrichsen, Dietmar Schönherr; Drehbuch: Reinhard Klooss; Musik: Ekki Stein; Produktion: Reinhard Klooss, Günter Rohrbach; Montage: Christel Suckow; Regie: Reinhard Klooss, Wolfgang Büld; Kamera: Axel Block Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Herold ist nicht nur ein Superheld, er ist auch Papa. Gewandet in einen Superman-Kettenhemd-Einteiler, ist er kampferprobt und den Umgang mit vielerlei Gefahr gewohnt. Jedoch steht ihm nun eine besondere Aufgabe bevor: Töchterchen Ursel möchte Papa rechtzeitig und bitte mit Geschenk zur Geburtstagsfeier empfangen. Als wäre das allein nicht schon schwer genug, ist der Weg zu Urselchen mit 13 Prüfungen gepflastert...
Aus der FBW-Jury-Begründung ("besonders wertvoll"): " Der Animationsfilm (...) verfügt über Witz und Tempo und führt große und kleine Zuschauer durch eine äußerst charmante Geschichte. (...) Er lässt seinen glotzäugigen Helden skurrile Varianten mittelalterlicher Prüfungen bestehen, für die Herold nicht einmal besonders heroisch sein muss. Ob Drachensau, Toilettenpapiermumien oder Feuerberge, Angst braucht niemand vor diesen Erscheinungen haben, obwohl immer auch ein Hauch von Abenteuer den Film durchzieht. (...) Erfreut haben die Jury auch die in Reimform gesprochenen Bildtexte. Hin und wieder holpert zwar ein Vers, aber das macht nichts, denn Kinder lieben Reime, und wenn die dann auch noch so lustig sind, wie in HÖCHSTE ZEIT, HEROLD!, dann wird es nicht lange dauern, bis der eine oder andere auswendig gelernt ist."
Vorlage: Anke Kuhl; Montage: Stefan Urlaß; Musik: Frieder Zimmermann; Regie: Francie Nippe; Produktion: Ralf Kukula; Kamera: Jan Mildner; Drehbuch: Lutz Stützner Standort: Filmfriend Streamingdienst
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