Inhalt: Nordrhein-Westfalen wird 70 Jahre alt und blickt zurück auf eine einzigartige Geschichte. Eine Geschichte gespickt mit großen Emotionen und Glücksmomenten wie mit Katastrophen und Misserfolgen. Aufgeladen mit zahlreichen Mythen, Wünschen und Legenden.
1946 unter dem Codewort "Operation Marriage" von den britischen Besatzern gegründet, hat Nordrhein-Westfalen wie kein zweites Bundesland die Geschichte Deutschlands geprägt. Und im Laufe der Jahrzehnte selbst zahlreiche Wandlungen durchgemacht. Es waren die Menschen NRWs, die das Land mit Tatkraft, Ideen und Geschichten füllten und somit dem Landkartengebilde und Bindestrichland seine unverwechselbare Gestalt und Identität verliehen haben.
BROADVIEW TV erzählt in "Unser Land" in einem 90-Minüter wie in der erfolgreichen sechsteiligen TV-Reihe die spannende Entwicklung NRWs: Von den Ruinen des Krieges über die Wirtschaftswunderjahre und Krisenzeiten bis hin zu den großen Momenten und neuen Horizonten in der Technik- und Kreativwirtschaft.
Mit der Stimme Annette Friers führt die Produktion durch die verschiedenen Jahrzehnte eines facettenreichen und wandelbaren Protagonisten: das Land Nordrhein-Westfalen, das die Filmemacher als Collage mit spannenden Orten, schillernden Figuren und beeindruckendem Originalmaterial aus der Zeit porträtieren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg frisch aus der Taufe gehoben, wird das Bundesland Nordrhein-Westfalen in den 1950er-Jahren auch zum Zentrum der Bundesrepublik Deutschland. Während im Osten Deutschland der Ostteil Berlins Hauptstadt wird, wird Westdeutschland vom Rheinland aus regiert. Die Ära der Bonner Republik beginnt. Und mit ihr eine Art modernes Märchen: Nordrhein-Westfalen, das Bindestrichland an Rhein und Ruhr, steigt aus den Trümmern des Krieges wie der sprichwörtliche Phoenix aus der Asche auf. In weniger als zehn Jahren werden aus den im Krieg zerbombten Städten wieder attraktive und vor allem wirtschaftlich erfolgreiche Zentren. Die Region entfaltet eine enorme wirtschaftliche Kraft, wird zum Wirtschafts-Zugpferd nicht nur für die junge Bundesrepublik, sondern für ganz Westeuropa.
Beispiel Kölner Hohenzollernbrücke: Die bis heute prägende Landmarke führt seit der Kaiserzeit über den Rhein. Zu Beginn der 1950er-Jahre wird ihr Wiederaufbau zu einem Symbol für einen neuen Anfang und neue Bindungen. Wo eben noch der erste Nachkriegs-Karneval in Trümmern gefeiert wurde, sind Westfalen und Rheinländer jetzt zu einem gemeinsamen Bundesland geeint. Die wiederaufgebaute Hohenzollernbrücke führt zum größten Bahnhof des Landes und verbindet Köln mit dem Rest des Landes. Von Bonn aus leitet Konrad Adenauer eine liberale Wirtschaftspolitik in die Wege. Derweil wird in der Landeshauptstadt Düsseldorf mit dem ersten NRW-Ministerpräsidenten Karl Arnold ein Mann ins Amt gewählt, der ganz in Adenauers Sinne dem Credo folgt: "Die Wirtschaft soll dem Menschen dienen und nicht umgekehrt."
Zum Aufschwung in NRW tragen auch Alfred Krupp von Bohlen und Halbach und Berthold Beitz bei. Die von ihnen geführte Krupp AG wird ein international führender Stahlproduzent. In der Villa Hügel empfangen die Konzernchefs politische und wirtschaftliche Größen aus ganz Europa. Das renommierte Haus macht Essen zum repräsentativen Zentrum der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes - und bringen enormen Reichtum an Rhein und Ruhr. In der jungen Bonner Republik gehört NRW unangefochten zu den reichsten Bundesländern.
Der schnell erblühende Wohlstand kurbelt auch den Konsum an. Auf der Düsseldorfer Königsallee wird flaniert, Geld ausgegeben oder die reiche Auslage bestaunt. Pelze und Perlenketten sorgen für Glamour und Schönheit - die Westdeutschen präsentieren sich selbstbewusst. Selbst die erste Miss World kommt 1956 aus NRW: In London wird die Mönchengladbacherin Petra Schürmann zur schönsten Frau der Welt gekürt.
Zwischen Kriegstrümmern, Stahlbau und neuem Reichtum entfalten sich große Geschichten und kleine Anekdoten - eine spannende Zeitreise, die nur ein Teil der vielfältigen Geschichte Nordrhein-Westfalens ist, die die Reihe "Unser Land" zum Leben erweckt.
Kamera: Jean Schablin, Jörg Adams, Torbjörn Karvang; Montage: Jan Richter, Jakob Kastner, André Hammesfahr; Regie: Henrike Sandner, Manfred Oldenburg; Stimme: Annette Frier Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Nordrhein-Westfalen wird 70 Jahre alt und blickt zurück auf eine einzigartige Geschichte. Eine Geschichte gespickt mit großen Emotionen und Glücksmomenten wie mit Katastrophen und Misserfolgen. Aufgeladen mit zahlreichen Mythen, Wünschen und Legenden.
1946 unter dem Codewort "Operation Marriage" von den britischen Besatzern gegründet, hat Nordrhein-Westfalen wie kein zweites Bundesland die Geschichte Deutschlands geprägt. Und im Laufe der Jahrzehnte selbst zahlreiche Wandlungen durchgemacht. Es waren die Menschen NRWs, die das Land mit Tatkraft, Ideen und Geschichten füllten und somit dem Landkartengebilde und Bindestrichland seine unverwechselbare Gestalt und Identität verliehen haben.
BROADVIEW TV erzählt in "Unser Land" in einem 90-Minüter wie in der erfolgreichen sechsteiligen TV-Reihe die spannende Entwicklung NRWs: Von den Ruinen des Krieges über die Wirtschaftswunderjahre und Krisenzeiten bis hin zu den großen Momenten und neuen Horizonten in der Technik- und Kreativwirtschaft.
Mit der Stimme Annette Friers führt die Produktion durch die verschiedenen Jahrzehnte eines facettenreichen und wandelbaren Protagonisten: das Land Nordrhein-Westfalen, das die Filmemacher als Collage mit spannenden Orten, schillernden Figuren und beeindruckendem Originalmaterial aus der Zeit porträtieren.
In den 1980er Jahren geht Nordrhein-Westfalens Schwerindustrie endgültig unter. Die Schließung des Walzwerkes von Rheinhausen wird zum Fanal einer sterbenden Industrie, die zahlreiche Umweltkatastrophen heraufbeschworen hat: Vergiftete Flüsse durchziehen das Land; die Luft über NRW ist rußiger Smog geworden.
Gleichzeitig kündigt sich eine kulturelle Blüte an. NRW wird zur Hochburg der Pop- und Rockmusik, neue Kulturstätten entstehen. Mit ihrem Song von den 99 Luftballons wird die in Hagen geborene Gabriele Susanne Kerner alias Nena aus Hagen 1983 zum Weltstar. "Wir in NRW" verspricht Johannes Rau - und gibt dem Land Hoffnung.
Hagen, die Kleinstadt am Tor zum Sauerland, ist auch die Heimat der Schwestern Inga und Annette Humpe und der Band Extrabreit. Gemeinsam mit Herbert Grönemeyer, den Düsseldorfer Toten Hosen und der Kölner Gruppe BAP bestimmen sie den Soundtrack des Landes. 1983 versammeln sich im Bonner Hofgarten Hunderttausende, um gegen die Aufrüstung zu protestieren. Auch der Ruf nach Umweltschutz wird lauter. Und nach der Gleichberechtigung von Frauen. 1984 wird Ursula Kraus als gemeinsame Spitzenkandidatin der SPD und der neu gegründeten Grünen zur Oberbürgermeisterin gewählt. Auch Rheinhausen wird zum einem Symbol von Protest. Monatelang streiken die Kumpels aus Duisburg für den Erhalt ihres Stahlwerks, blockieren Brücken und Autobahnen. Das Land steht hinter ihnen, doch langfristig Erfolg haben sie nicht. Große Teile der Jugend allerdings wenden sich von der Politik ab und leben ihre Träume in Subkulturen aus: Popper, Punker, Skins oder Ökos - nie war eine Generation so zersplittert wie diese.
In Köln wird das Museum Ludwig gebaut und schafft direkt am Dom einen weiteren Publikumsmagneten: Das Museum beherbergt eine der weltweit eindrucksvollsten Pop-Art-Sammlungen und bildet nicht nur ein spannendes Gegengewicht zur historischen Kathedrale, sondern gibt auch die Richtung für NRW vor. Das Bundesland muss sich neu erfinden. Daran erinnert auch der vergiftete Rhein, der direkt am Dom und Museum Ludwig unter der Hohenzollernbrücke hindurchfließt.
Das Ende des Jahrzehnts macht deutlich, dass nach den 80ern nichts mehr sein wird wie zuvor: Während das traditionsreiche Stahlwerk Henrichshütte geschlossen wird, zieht der Landtag in ein neues Gebäude. Es ist gläsern und transparent, scheint symbolisch zu zeigen, dass eine neue Offenheit in Zeiten des Umbruchs nötig ist. In Berlin fällt die Mauer, Deutschland verändert sich. Und wie das ganze Land muss sich auch NRW im kommenden Jahrzehnt neuen Herausforderungen stellen.
Montage: Jan Richter, Jakob Kastner, André Hammesfahr; Kamera: Torbjörn Karvang, Jörg Adams, Jean Schablin; Regie: Jobst Knigge, Manfred Oldenburg; Stimme: Annette Frier Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Nordrhein-Westfalen wird 70 Jahre alt und blickt zurück auf eine einzigartige Geschichte. Eine Geschichte gespickt mit großen Emotionen und Glücksmomenten wie mit Katastrophen und Misserfolgen. Aufgeladen mit zahlreichen Mythen, Wünschen und Legenden.
1946 unter dem Codewort "Operation Marriage" von den britischen Besatzern gegründet, hat Nordrhein-Westfalen wie kein zweites Bundesland die Geschichte Deutschlands geprägt. Und im Laufe der Jahrzehnte selbst zahlreiche Wandlungen durchgemacht. Es waren die Menschen NRWs, die das Land mit Tatkraft, Ideen und Geschichten füllten und somit dem Landkartengebilde und Bindestrichland seine unverwechselbare Gestalt und Identität verliehen haben.
BROADVIEW TV erzählt in "Unser Land" in einem 90-Minüter wie in der erfolgreichen sechsteiligen TV-Reihe die spannende Entwicklung NRWs: Von den Ruinen des Krieges über die Wirtschaftswunderjahre und Krisenzeiten bis hin zu den großen Momenten und neuen Horizonten in der Technik- und Kreativwirtschaft.
Mit der Stimme Annette Friers führt die Produktion durch die verschiedenen Jahrzehnte eines facettenreichen und wandelbaren Protagonisten: das Land Nordrhein-Westfalen, das die Filmemacher als Collage mit spannenden Orten, schillernden Figuren und beeindruckendem Originalmaterial aus der Zeit porträtieren.
Reichtum, Wohlstand und Freizeit prägen den Zeitgeist der Sechziger Jahre. Die "Swinging Sixties" bieten ungeahnte neue Möglichkeiten. Überall wird gebaut, die Wirtschaft brummt und die Menschen genießen ihren Luxus. Noch ist der Glaube an den Fortschritt unerschütterlich und verändert das gesamte Land.
Gleichzeitig kündigt sich tiefgreifender gesellschaftlicher Wandel an. Waren die 1950er noch geprägt vom eisernen Willen zum Wiederaufbau ohne allzu genaue Blicke zurück, beginnen in den 1960ern junge Menschen gegen eine allzu konservative Mentalität zu rebellieren. Die jungen Erwachsenen wollen verkrustete Strukturen aufbrechen.
Auch wirtschaftlich kündigt sich ein Wandel an, der Nordrhein-Westfalen jedoch eine lang anhaltende Krise beschert: Die Rentabilität der Kohle- und Stahlproduktion sinkt.
Das Dreischeibenhaus in Düsseldorf gilt Anfang der 60er als das modernste Hochhaus Europas. Ein Synonym für die neue Macht und den Reichtum des Landes. Immerhin hat hier der Stahlgigant Thyssen seinen Sitz, der seit den 50er Jahren das wirtschaftliche Rückgrat NRWs bildet. Doch im Laufe der 60er muss der als Reformer bekannt gewordene Ministerpräsident Heinz Kühn die kriselnde Stahlbranche stützen.
Sein Vorgänger Franz Meyers hatte noch ganz andere Sorgen: Ihm fehlte die Identifikation der Menschen mit ihrem Land. Nicht nur eine eigene Hymne für NRW wollte er komponieren lassen, sondern hätte das Land beinahe in Sachsofrankonien umbenannt.
Nach Erneuerung, wenn auch auf gänzlich andere Art, sehnt sich die Jugend der 60er Jahre. Die zieht es 1968 zu den Essener Songtagen, wo Pop-Größen wie Frank Zappa für Woodstock-Stimmung sorgen. Hier wird die deutsche Rockmusik geboren. Inspiriert von neuen Klängen und einem neuen Freiheitsgefühl beginnt der 18-Jährige Marius Müller-Westernhagen Ende der 60er seine Karriere als Popstar.
Doch nicht nur die USA importieren nach NRW, auch umgekehrt kommt es zum popkulturellen Austausch: Das Kölner Model Nico verdreht Andy Warhol den Kopf und wird zur Stil-Ikone für die Jugend, in der ganz neues Potenzial entdeckt wird. Während sich die Krise in den alten Branchen verschärft, zieht es immer mehr junge Studenten an die Universitäten. Etwa an die neue Ruhr-Uni in Bochum, die erste neu gegründete Universität nach dem Krieg. Wissen ist das Kapital der Zukunft und gilt als das neue Gold des Landes. Und es sind die Studenten, die NRW Ende der 60er für immer verändern werden.
Regie: Manfred Oldenburg, Lukas Hoffmann; Montage: André Hammesfahr, Jan Richter, Jakob Kastner; Stimme: Annette Frier; Kamera: Torbjörn Karvang, Jean Schablin, Jörg Adams Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Nordrhein-Westfalen wird 70 Jahre alt und blickt zurück auf eine einzigartige Geschichte. Eine Geschichte gespickt mit großen Emotionen und Glücksmomenten wie mit Katastrophen und Misserfolgen. Aufgeladen mit zahlreichen Mythen, Wünschen und Legenden.
1946 unter dem Codewort "Operation Marriage" von den britischen Besatzern gegründet, hat Nordrhein-Westfalen wie kein zweites Bundesland die Geschichte Deutschlands geprägt. Und im Laufe der Jahrzehnte selbst zahlreiche Wandlungen durchgemacht. Es waren die Menschen NRWs, die das Land mit Tatkraft, Ideen und Geschichten füllten und somit dem Landkartengebilde und Bindestrichland seine unverwechselbare Gestalt und Identität verliehen haben.
BROADVIEW TV erzählt in "Unser Land" in einem 90-Minüter wie in der erfolgreichen sechsteiligen TV-Reihe die spannende Entwicklung NRWs: Von den Ruinen des Krieges über die Wirtschaftswunderjahre und Krisenzeiten bis hin zu den großen Momenten und neuen Horizonten in der Technik- und Kreativwirtschaft.
Mit der Stimme Annette Friers führt die Produktion durch die verschiedenen Jahrzehnte eines facettenreichen und wandelbaren Protagonisten: das Land Nordrhein-Westfalen, das die Filmemacher als Collage mit spannenden Orten, schillernden Figuren und beeindruckendem Originalmaterial aus der Zeit porträtieren.
Infolge der deutschen Einheit verliert Bonn 1991 auf Grundlage eines Bundestagsbeschlusses den Status als Hauptstadt. Das Revier dagegen mausert sich zum Naherholungsgebiet. Ein El Dorado für Medien, Dienstleistung, Energie und Kreativwirtschaft entsteht. Als Symbole für die neue Zeit wachsen imposante Bauwerke in den Himmel von NRW. International renommierte Architekten entwerfen ungewöhnliche Gebäude und definieren ganze Stadtbilder neu. Gleichzeitig wird Bestehendes umgestaltet: Mächtige Zeugen der Vergangenheit werden zu Landmarken der Gegenwart.
Kohle und Stahl - das war einmal. Neue Arbeit ist bei Medien sowie im Kultur- und Dienstleistungssektor zu finden. Im Kölner Mediapark nehmen Musiksender wie EinsLive und Viva ihren Sitz. Hier hat auch Europas größte Musikmesse Popkomm ihren Ursprung. Gleichzeitig schießen am Stadtrand große Filmstudios aus dem Boden: Fernsehgesichter wie Stefan Raab oder Anke Engelke sind die Stars von morgen. Doch kaum jemand prägt den Ton der 90er so wie Harald Schmidt, der sich als Late-Night-Talker nach amerikanischem Vorbild neu erfindet. Seine Ironie und sein Sarkasmus passen in die Zeit, in der alles neu zu sein scheint und vieles hinterfragt wird.
Für den Wandel steht auch der Gasometer Oberhausen. In dem alten Industriebau entsteht ein Museum, rundherum wächst ein Landschaftspark, in dem das bis dato größte Einkaufszentrum Deutschlands eröffnet wird. Nirgendwo ist deutlicher zu beobachten, wie aus einer Industrie- eine Kulturlandschaft wird. Doch Umbruch bedeutet auch, dass das Alte noch nicht ganz überwunden ist: NRW bleibt Energieland, ganze Dörfer müssen im rheinischen Braunkohlerevier umgesiedelt werden, als das umstrittene Projekt Garzweiler II genehmigt wird.
SPD-Ministerpräsident Wolfgang Clement gerät zwischen die Fronten. Seine Politik ist umstritten: Einerseits treibt er den Kulturwandel voran und gilt als Modernisierer. Gleichzeitig gibt er sich als kämpferischer Lobbyist für die klassische Energiewirtschaft, die das Bundeslang so lange geprägt hat. Er steht vor der Herausforderung, eine Brücke vom Alten zum Neuen zu schlagen.
Regie: Manfred Oldenburg, Henrike Sandner; Kamera: Jörg Adams, Jean Schablin, Torbjörn Karvang; Montage: Jakob Kastner, Jan Richter, André Hammesfahr; Stimme: Annette Frier Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Nordrhein-Westfalen wird 70 Jahre alt und blickt zurück auf eine einzigartige Geschichte. Eine Geschichte gespickt mit großen Emotionen und Glücksmomenten wie mit Katastrophen und Misserfolgen. Aufgeladen mit zahlreichen Mythen, Wünschen und Legenden.
1946 unter dem Codewort "Operation Marriage" von den britischen Besatzern gegründet, hat Nordrhein-Westfalen wie kein zweites Bundesland die Geschichte Deutschlands geprägt. Und im Laufe der Jahrzehnte selbst zahlreiche Wandlungen durchgemacht. Es waren die Menschen NRWs, die das Land mit Tatkraft, Ideen und Geschichten füllten und somit dem Landkartengebilde und Bindestrichland seine unverwechselbare Gestalt und Identität verliehen haben.
BROADVIEW TV erzählt in "Unser Land" in einem 90-Minüter wie in der erfolgreichen sechsteiligen TV-Reihe die spannende Entwicklung NRWs: Von den Ruinen des Krieges über die Wirtschaftswunderjahre und Krisenzeiten bis hin zu den großen Momenten und neuen Horizonten in der Technik- und Kreativwirtschaft.
Mit der Stimme Annette Friers führt die Produktion durch die verschiedenen Jahrzehnte eines facettenreichen und wandelbaren Protagonisten: das Land Nordrhein-Westfalen, das die Filmemacher als Collage mit spannenden Orten, schillernden Figuren und beeindruckendem Originalmaterial aus der Zeit porträtieren.
Vergangenheit trifft Zukunft! Der Strukturwandel, von dem die Menschen im Ruhrgebiet lange geträumt haben, trägt im neuen Jahrtausend Früchte. Das Land von Kohle und Stahl sattelt um, wird global und grün. Erneuerbare Energien lösen langsam das Grubengold ab. Die SPD wird das erste Mal seit 39 Jahren abgewählt. NRW ist Medienstandort, Gastgeber für die Welt bei Großereignissen und setzt auf Integration. Doch das neu geschaffene Miteinander wird immer wieder auf die Probe gestellt.
RUHR 2010 - stellvertretend für die 53 Städte des Regionalverbandes Ruhr erhält Essen den Titel "Kulturhauptstadt Europas". NRW ist für ein Jahr lang kulturelles Zentrum des gesamten Kontinents.
Im ehemaligen Braunkohletagebau bei Grevenbroich wird derweil das größte Windkraft-Testfeld der Welt eröffnet. Das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum entwickelt die Technik für Solarkraftwerke, mit der NRW schon bald mit Solarstrom aus der Sahara versorgt werden könnte. Mit der Förderung erneuerbarer Energien wird NRW zum Vorreiter in ganz Europa, während das Aus für die Kohle gesetzlich besiegelt wird.
Über Jahrzehnte sorgten nicht zuletzt Zuwanderer dafür, dass NRW florierte. Weil viele der im Ausland angeworbenen Arbeitskräfte Muslime sind, wird in Marxloh Deutschlands größte Moschee gebaut. Deutsche und türkische Kumpel, die über Jahre zusammengearbeitet haben, unterstützen sich hier gegenseitig. Die Moschee wird zum Meilenstein, die Stadt zum Vorbild gelebter Integration.
Ein Kapital, das bei der WM 2006 fortgeschrieben wird. Das "Sommermärchen" wird zu einem Gutteil in rheinisch-westfälischen Stadien gespielt. Mit Dortmund, Köln und Gelsenkirchen stellt NRW so viele Spielorte wie kein anderes Bundesland.
Das wohl unscheinbarste Wahrzeichen für den ungebrochenen Gemeinschaftssinn in Nordrhein-Westfalen ist und bleibt das Büdchen. Der urige Treffpunkt wird andernorts Kiosk genannt. Hier kauft man morgens seine Brötchen und kommt nach Feierabend auf ein Getränk zusammen. 15.000 dieser kleinen Läden gibt es im Revier - so viele wie sonst nirgendwo in Deutschland. Besitzer wie Kunden leisten ihren ganz eigenen Beitrag zu einer besonderen Facette von Alltagskultur.
Montage: André Hammesfahr, Jan Richter, Jakob Kastner; Kamera: Jörg Adams, Jean Schablin, Torbjörn Karvang; Regie: Manfred Oldenburg, Henrike Sandner; Stimme: Annette Frier Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ohne Saat keine Ernte. Wenige Dinge auf unserer Erde sind so kostbar wie Saatgut, denn es bildet die Grundlage für die Ernährung der Menschheit. Vielfalt ist nicht nur für wilde Arten, sondern auch für gezüchtete Sorten von größter Bedeutung. Doch mehr als 90 Prozent aller Saatgutsorten sind bereits verschwunden. Biotech-Konzerne wie Syngenta und Bayer/Monsanto kontrollieren mit gentechnisch veränderten Pflanzen längst den globalen Saatgutmarkt. Daher kämpfen immer mehr passionierte Bauern, Wissenschaftler, Anwälte und indigene Saatgutbesitzer wie David gegen Goliath um die Zukunft der Sortenvielfalt.
Mit ihrem Dokumentarfilm "Unser Saatgut" folgen Taggart Siegel und Jon Betz diesen leidenschaftlichen Saatgutwächtern, die unser 12.000 Jahre altes Nahrungsmittelerbe schützen wollen. Ohne es zu wissen, werden sie zu wahren Helden für die gesamte Menschheit, denn sie verbinden uns wieder mit dem ursprünglichen Reichtum unserer Kultur, die ohne die Saatgutvielfalt nicht bestehen kann.
"Unser Saatgut" ist ein Appell an uns alle: Schützt die ursprüngliche Saatgutvielfalt, sonst ist das reiche Angebot unserer Nahrung bald nur noch schöne Erinnerung! Einfallsreich und mit kreativen Bildern macht der Film seine Zuschauer zu mündigen Essern, die sich nicht mit der immer gleichen Supermarktware abspeisen lassen. Ein lebensverändernder Dokumentarfilm von Taggart Siegel und Jon Betz, so farbenfroh wie die natürliche Vielfalt unserer Saaten. Mit den weltweit bekannten Umweltaktivisten Vandana Shiva, Jane Goodall und Percy Schmeiser. Ausgezeichnet mit 18 Festival-Awards und nominiert für den EMMY 2018 als "Outstanding Nature Documentary".
Montage: Jon Betz, Taggart Siegel; Protagonist: Jane Goodall, Vandana Shiva, Andrew Kimbrell; Produktion: Jon Betz, Taggart Siegel; Musik: Garth Stevenson; Regie: Taggart Siegel, Jon Betz; Kamera: Taggart Siegel Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Willkommen in der Welt der industriellen Nahrungsmittelproduktion und der High-Tech-Landwirtschaft! Zum Rhythmus von Fließbändern und riesigen Maschinen gibt der Film kommentarlos Einsicht in die Orte, an denen Nahrungsmittel in Europa produziert werden: monumentale Räume, surreale Landschaften und bizarre Klänge - eine kühle industrielle Umgebung, die wenig Raum für Individualität lässt.
UNSER TÄGLICH BROT ist ein Bildermahl im Breitwandformat, das nicht immer leicht verdaulich ist - und an dem wir alle Anteil haben. Eine pure, detailgenaue Filmerfahrung, die dem Publikum Raum für eigene Erkenntnisse lässt.
Als "monumental" lobte die PRESSE aus Wien den Film, als "kommentarlose, rhythmisch und optisch überwältigende Abfolge von Tableaus aus der Nahrungsproduktion."
Der Film wurde auf über 50 internationalen Festivals gezeigt und mit mehr als zehn Preisen ausgezeichnet. Er gilt als ein Klassiker des neueren Dokumentarfilms - zu Recht!
Produktion: Nikolaus Geyrhalter, Markus Glaser, Wolfgang Widerhofer, Michael Kitzberger; Montage: Wolfgang Widerhofer; Sound Design: Alexander Koller; Drehbuch: Nikolaus Geyrhalter, Wolfgang Widerhofer; Kamera: Nikolaus Geyrhalter; Regie: Nikolaus Geyrhalter Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Vor etwas mehr als 30 Jahren - am 1. Dezember 1989 - startete dieser Film in den Kinos der DDR und ging unter in den Turbulenzen des Umbruchs. Zu Unrecht, denn er erkundet die Lebenswirklichkeit junger Leute, deren Entwicklung die 1990er Jahre mitbestimmen sollten. Die Ideologie eines Teils von ihnen beeinflusst den Diskurs in der gesamtdeutschen Gesellschaft bis heute - und das mehr, als Demokraten lieb sein kann. Die Rede ist von Skinheads und Neonazis in der DDR.
"Unsere Kinder" ist ein Produkt einer Zwischenzeit. Er entstand noch vor den großen Umbrüchen des Jahres 1989, und es ist erstaunlich, dass er vor der friedlichen Revolution überhaupt produziert wurde. Er widmet sich Jugendlichen sogenannter Randgruppen in der Deutschen Demokratischen Republik. Diese Jugendlichen sind sehr unterschiedlich. Punks gehören dazu und Grufties - aber eben auch Skinheads und Neonazis. In der Auseinandersetzung mit diesen stramm rechten Jugendlichen liegt nach anfänglicher Suchbewegung in verschiedenen Jugendszenen auch der Schwerpunkt des Films. Der Regisseur fragt nach Ursachen, bietet aber keine Lösungen an. Auch zwei Schriftsteller, Stefan Heym und Christa Wolf, äußern sich im Film zur Frage, wie ausgerechnet in der DDR eine Neonazi-Szene entstehen konnte. Christa Wolf führt unter anderem ein Gespräch mit zwei der rechtsradikalen Jugendlichen, von denen einer -- Ingo Hasselbach -- in den frühen 1990ern als "Führer von Berlin" bekannt werden sollte und der Mitte der 1990er Jahre der rechten Ideologie abschwor.
Die Haltung der Filmemacher wird deutlich im Kommentar des Regisseurs, der dem Film vorangestellt ist: "Zuerst war es nur ein Gerücht. Aber das Gerücht hat eine seltsame Eigenschaft. Es verbreitet sich schneller als eine Nachricht. Manchmal auch ist das Gerücht glaubwürdiger als die Nachricht. Denn sie bestätigt nur, was alle schon wissen. Es gab keinen Platz in dieser Stadt, auf dem nicht mit diesem Gerücht gehandelt wurde: Skinheads, Neonazis rasen durch unsere Straßen. Sehr schnell haben wir festgestellt, dass man diese Gruppe junger Leute nicht isoliert betrachten kann. Wir sind also auch zu anderen jungen Leuten gegangen. Fast scheint es, als gäbe es da noch andere Unterscheidungsmöglichkeiten: Täter, Opfer, Vermittler. Aber es sind Menschen, die ihren Weg suchen. Die Antworten, die in diesem Film enthalten sind, nehmen wir als aufrichtig. Auch, wenn nicht immer alles gesagt wird. Wir hoffen auf die Fähigkeit des Zuschauers, sich selbst ein Urteil zu bilden. Für uns können wir sagen: Aus Betroffenen wurden Beteiligte. Und: Wir haben in ihnen auch unsere Kinder entdeckt."
Drehbuch: Annerose Richter, Roland Steiner; Montage: Johanna Jürschik, Angelika Arnold; Regie: Roland Steiner; Kamera: Rainer Schulz, Michael Lösche Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eine spektakuläre Reise von Europa über das Festland der USA bis nach Hawaii. Atemberaubende Bilder zeigen uns die einzigartige Schönheit unseres Planeten. Sie werden kontrastiert durch Interviews mit Evolutions-Biologen, Psychologen und Kulturschaffenden. Sie alle eröffnen aufschlussreiche Einblicke über den Zustand unseres Planeten und über die Auswirkung unser aller Handeln auf die Natur. Unser aller Umdenken ist notwendig, um durch Nachhaltigkeit der Welt eine Zukunft zu ermöglichen. Was können wir tun, um unseren Planeten auch für zukünftige Generationen zu erhalten?
Montage: Susan Kucera; Drehbuch: Susan Kucera; Produktion: Susan Kucera; Kamera: Susan Kucera; Musik: Eric Gilliom; Regie: Susan Kucera Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Grischa und Heinrich sind Theaterschauspieler in Westberlin. Nach einer gemeinsamen Nacht im Garderobenraum werden sie ein Paar. Bald aber führt Heinrichs Wunsch nach einem Kind zum Dissens zwischen den beiden: Grischa engagiert sich am Rand der Frauenbewegung und befragt Arbeiterinnen zu ihrem Alltag, Abtreibungen und Männergewalt; Heinrich hingegen trauert den uneingelösten Utopien der Studentenbewegung nach und ergibt sich in Selbstmitleid und Lethargie. Die Verantwortung für ein Kind traut Grischa ihm nicht zu. Doch sie wird schwanger.
In dem sieben Jahre nach "'68" entstandenen Film, formulierte Helma Sanders-Brahms das Lebensgefühl einer Generation. Während die Erfahrung der politischen Ohnmacht frustrierte Straßenkämpfer in die gesellschaftliche Isolierung trieb oder, wie Heinrich, auf eine "Revolution zu zweit" in der Liebe hoffen ließ, motivierte sie Frauen, zunächst einmal den "Nebenwiderspruch" weiblicher Unterdrückung anzugehen. Der Widerstreit zwischen Politischem und Privatem spiegelt sich auch in der Ästhetik des Films: Neben Szenen intimer Zweisamkeit stehen dokumentarische Aufnahmen, etwa von einer Demonstration gegen das Abtreibungsverbot laut § 218 StGB. (Quelle: 69. Internationale Filmfestspiele Berlin, Katalog)
Das Filmdebüt von Helma Sanders-Brahms gilt als zentraler Film der deutschen Frauenbewegung und der 68er-Bewegung. Ein bedeutsames Dokument, zugleich ein herausragendes Beispiel für den Aufbruch des jungen deutschen Films.
Produktion: Helma Sanders-Brahms; Kamera: Thomas Mauch, Wolfgang Knigge; Protagonist: Heinrich Giskes, Grischa Huber; Drehbuch: Helma Sanders-Brahms, Heinrich Giskes, Grischa Huber; Montage: Elfi Tillack; Regie: Helma Sanders-Brahms; Stimme: Helma Sanders-Brahms Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein geschichtlicher Rückblick auf 300 Jahre Stadtgeschichte: Anhand der Gebäude, die links und rechts von Ost-Berlins wohl bekanntester Straße Unter den Linden stehen, wird erzählt, was sich hier im Lauf der Jahrzehnte historisch ereignet hat: von König und Kaiser, von der Weimarer Republik, vom Dritten Reich und vom Alltag der DDR, von Aufmärschen und Café-Besuchern, von Studenten der Humboldt-Universität sowie von Touristen. (Quelle: Berlin-Filme, LaBi 1994)
Regie: Volker Steinkopff; Produktion: F. B. Romanowski; Drehbuch: Volker Steinkopff, Manfred Wolff; Stimme: Harry Baufeld; Kamera: Eberhard Geick, Michael Halatsch; Montage: Karin Schöning; Musik: Antonio Vivaldi, Franz Bartzsch Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Besser könnte es für Martin Siedler nicht laufen: Als Pressereferent eines großen Pharmakonzerns ist er für die Vermarktung eines neuen Medikaments verantwortlich, das dem Unternehmen und somit auch ihm großen Erfolg bringen soll. Mit vollem Einsatz identifiziert Martin sich mit Medikament und Marke, was auch seinem Chef Walter lange nicht entgeht. Doch dann erfährt Martin, dass das aus Blutplasma gewonnene Blutgerinnungsmittel HIV-Virenträger ist. Nicht nur das: Sein Chef weiß dies und nimmt es billigend in Kauf. Martin ringt mit seinem Gewissen, auch wenn ihn die Schwangerschaft seiner Frau Sabine für seine privaten Belange sensibilisiert. Erst als er selbst unmittelbar betroffen ist, ändert sich seine Sichtweise.
Unter der Haut" spürt dem Bluterskandal der 1980er Jahre nach. Der Film von Friedemann Fromm hält sich aber weniger an die Chronologie der Ereignisse. Indem die Autoren Eva & Volker A. Zahn einen Helden erfinden, der das Aids verursachende Bluter-Medikament für einen Segen hält, bevor ihn die Krankheit einholt, lassen sie den Zuschauer hautnah und sehr emotional an seinem Schicksal teilhaben. In Verbindung mit einer äußerst elaborierten und assoziationsreichen Filmsprache und Mückes zurückgenommenem Schauspielstil entsteht aber keine gefühlsduselige Überwältigungsdramaturgie. Im Gegenteil: Fromms Inszenierung und Klimas Kamera schaffen auch Distanz und öffnen neue Zugänge zur Geschichte.
"Unter der Haut" spürt dem Bluterskandal der 1980er-Jahre nach. (...) Indem die Autoren Eva & Volker A. Zahn einen Helden erfinden, der das Aids verursachende Bluter-Medikament für einen Segen hält, bevor ihn die Krankheit einholt, lassen sie den Zuschauer hautnah und sehr emotional an seinem Schicksal teilhaben. In Verbindung mit einer äußerst elaborierten und assoziationsreichen Filmsprache und Mückes zurückgenommenem Schauspielstil entsteht aber keine gefühlsduselige Überwältigungsdramaturgie. Im Gegenteil: Fromms Inszenierung und Klimas Kamera schaffen auch Distanz und öffnen neue Zugänge zur Geschichte.
"Unter der Haut" ist ein wahrhaft vielschichtiges TV-Drama, das von einem Skandal erzählt, der den Fluss des Lebens tragisch zum Stocken bringt. Der Film setzt auf eine hohe Sinnlichkeit und genügt so nicht nur thematisch und spannungsdramaturgisch, sondern auch filmästhetisch hohen Ansprüchen. (Quelle: Rainer Tittelbach, auf tittelbach.tv)
"Unter der Haut" macht genau dieses neue Bewusstsein der 80er hautnah begreifbar: Er zeigt das Zerbrechen von Geborgenheit, den Verlust von Sicherheit und bleibt dabei bis zum Ende ungeheuer spannend. Gerade dadurch, dass er persönliches Betroffensein, berufliches und privates Glück und Katastrophen in Martin Siedler so eingehend miteinander verbindet. Darsteller und Regie nehmen sich dabei intelligent zurück und verleihen dem Szenario durchgehend hohe Glaubwürdigkeit. (fnp)
Schauspieler: Kai Ivo Baulitz, Friedrich Mücke, Ulrike Krumbiegel, Uwe Kockisch, Ulrich Gebauer, Irene Rindje, Robert Schupp, Bibiana Beglau, Karoline Schuch, Hannes Wegener, Claudia Mehnert; Kamera: Jens Dittmar, Anton Klima; Montage: Annemarie Bremer; Musik: Stefan Mertin, Martin Hornung; Drehbuch: Volker A. Zahn, Eva Zahn; Regie: Friedemann Fromm Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Traum von einer sorgenfreien, sauberen Atomkraft ist ausgeträumt. Der tiefe Glaube an den unaufhaltsamen technischen Fortschritt ist nachhaltig erschüttert. Was passiert wirklich hinter den Mauern der Kernkraftwerke? Unter Kontrolle macht das Unsichtbare sichtbar: Drei Jahre arbeitete Regisseur Volker Sattel an diesem Film. Er besuchte deutsche Atomkraftwerke und konnte - noch unbelastet von kommenden Ereignissen - unglaubliche Einblicke gewinnen.
"Unter Kontrolle" zeigt in Cinemascope mit außergewöhnlicher Kraft und Klarheit den Mensch als irritierendes Fremdteilchen in der von ihm selbst geschaffenen Welt. Die Kamera erfasst die Menschen an ihren Arbeitsplätzen, an denen sie scheinbar selbstverständlich mit der gefährlichsten Materie der Welt umgehen. Es sind Bilder, die die monströse Technik sichtbar machen - zwischen Science-Fiction und alltäglichem Wahnsinn. Dabei schafft der Film die Transformation von der einstigen Utopie der "friedlichen Nutzung" der Atomkraft über das Heute ins Morgen. Werden wir tatsächlich so einfach aus dieser Technologie aussteigen können? Welches Erbe hinterlassen wir künftigen Generationen? Die Diskussion ist nicht zu Ende, sie fängt gerade erst an.
Inhalt: Wannsee ist ein Villenviertel am Berliner Stadtrand. In einem der Häuser lebt Lydia. Sie arbeitet als Haushaltshilfe bei einer Berliner Familie. "Meine Aufgabe ist es, für andere alles sauber zu halten, damit ihr Alltag bequem und angenehm ist."
Lydia wohnt im Keller des Hauses, macht sauber, führt die Hunde aus, pflegt den Garten, hütet das Haus. Ihr Alltag ist einsam, denn ihre deutschen Arbeitgeber sind viel unterwegs. Einziger sozialer Kontakt unter der Woche ist das andere Hauspersonal, das Lydia gelegentlich in der Villa unterstützt. Ihre engsten Freunde sind die Hunde, die sie betreut. Mit ihnen teilt sie Alltag und Bett.
Seit über 30 Jahren arbeitet Lydia in deutschen Privathaushalten. Es ist ein unsichtbares Leben hinter verschlossenen Türen. Lydia versucht ihrem Alltag zu trotzen, in dem sie sich extravagant kleidet, den opernhaften Auftritt probt, online flirtet und abends Ballett tanzt.
Lydias Tochter war sechs, ihr Sohn 15 Jahre alt, als Lydia in Deutschland zu arbeiten begann. Längst sind sie erwachsen geworden, aber Lydia trägt noch die Verantwortung für ihre schwer kranke Mutter, die sich mit Lydias alkoholkrankem Bruder eine kärgliche Einzimmerwohnung teilt. Die Villa in Berlin und die Behausung in Polen liegen nur ein paar hundert Kilometer voneinander entfernt, und könnten doch gegensätzlicher kaum sein.
Lydia pendelt so oft es geht in ihre polnische Heimat, um ´Mutter und Bruder zu unterstützen. Die Mutter wird versorgt, für den Bruder eingekauft, die verdienten Euros zu Zlotys gewechselt, und schon geht die Fahrt zurück nach Berlin.
Es ist ein Leben mit dem Rollkoffer, das kein Ankommen kennt. Der Zug ist über die Jahre zu Lydias eigentlichem Zuhause geworden. Mit ihm reisen viele Frauen, die ein ganz ähnliches Leben führen wie Lydia. Frauen, die alle in Berlin putzen, Kinder betreuen und Alte pflegen.
Ganz selten kann Lydia etwas für sich tun, aber gehen lassen würde sie sich nie. Sie hat noch ein Jahr bis zur Rente, aber ob sie je in Rente gehen kann, ist fraglich.
Gregor Eppinger zeigt das Leben einer der vielen Frauen, die in Westeuropa im Verborgenen arbeiten. Mit prekärer Arbeit und geringer sozialer Absicherung halten sie die Leistungsgesellschaft am Laufen.
Produktion: Reiner Krausz, Reiner Krausz, Gregor Eppinger, Vita Spieß, Alicja Schatton; Regie: Gregor Eppinger; Musik: Theo Krieger; Sound Design: Lorenz Brehm, Gregor Eppinger; Protagonist: Liokadia Kujawa; Kamera: Christiane Schmidt; Montage: Reiner Krausz; Drehbuch: Gregor Eppinger Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein Film über (lokalen) Patriotismus, Tourismus und Emigration. Das Mädchen lebt in einem grauen, isolierten Land, das von einer riesigen Mauer umgeben ist. Sie ist noch nie irgendwo hin gereist, aber ihr ganzes Leben lang hat sie davon geträumt, für immer in eine perfekte Welt namens "Ausland" zu gehen.
Regie: Nikola Majdak Jr., Ana Nedeljkovis; Produktion: Jelena Mitrovic; Montage: Milina risic; Drehbuch: Ana Nedeljkovis, Nikola Majdak Jr.; Musik: Dusan Petrovic Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Urmila Chaudhary lebt im Süden Nepals und ist sechs Jahre alt, als sie von ihren Eltern als Kamalari, eine Haushaltssklavin, in die Hauptstadt verkauft wird. Erst 12 Jahre später gelingt ihre Befreiung. Mit der eigenen Freiheit gibt sich Urmila nicht zufrieden, aus dem Erlebten zieht sie die Kraft, die sie für andere Mädchen in ihrem Land nutzen will: "Kinder gehen zur Schule! Erwachsene gehen arbeiten!" Urmila schreit ihre Wut in einem Protestzug auf den Straßen von Kathmandu hinaus. Voller Zuversicht kämpft sie für die Organisation "Freed Kamalari Development Forum" (FKDF) gegen das offiziell abgeschaffte System der Leibeigenschaft und somit gegen jahrhundertealte Gesellschaftsstrukturen in ihrer Heimat.
Die nepalesische Organisation FKDF wurde von ehemaligen Kamalari mitgegründet, die nun ihre Erfahrungen, ihr Wissen und ihre gewonnene Stärke für andere junge Frauen einsetzen. Inzwischen konnten von Urmila und ihren Mitstreiterinnen 13.000 Mädchen befreit werden.
Urmila macht auch außerhalb Nepals auf die Situation in ihrer Heimat aufmerksam, sie reist auf andere Kontinente und hält mitreißende Reden, u.a. auf dem Oslo Freedom Forum. Auf diese Art lenkt sie die internationale Aufmerksamkeit auf ihren Kampf für ein gerechteres Nepal.
Gleichzeitig hat sie sich ein vermeintlich unerreichbares Ziel gesetzt: Urmila möchte Rechtsanwältin werden und ihr Heimatland Nepal weiter verändern. Dafür versucht sie ihren Schulabschluss nachzuholen, denn wie den meisten Kamalari blieb auch ihr eine Schulbildung verwehrt. Das Lernen versucht die mittlerweile 25-Jährige mit ihrer Arbeit als Aktivistin zu vereinbaren, stößt dabei aber zunehmend an ihre Grenzen. Muss sie sich für einen Weg entscheiden?
Offiziell ist die Leibeigenschaft in Nepal zwar abgeschafft, faktisch aber existiert sie noch in abertausenden Fällen. Allein 13.000 Mädchen konnten bislang durch den Einsatz der Organisation "Freed Kamalari Development Forum" (FKDF) befreit werden. Auch international macht Urmila durch Vorträge und Fernsehauftritte auf die Problematik aufmerksam. Zugleich versucht die junge Frau, sich ihren Traum von einem Jurastudium zu erfüllen und Anwältin zu werden. Der Spagat zwischen Aktivismus und Studium wird jedoch immer schwieriger, und Urmila weiß, dass sie bald eine Entscheidung fällen muss.
Kamera: Susan Gluth, Christian Conrad; Montage: Xavier Box, Susan Gluth; Regie: Susan Gluth; Produktion: Susan Gluth, Martin Hagemann; Drehbuch: Kristl Filippi, Susan Gluth Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Prenzlbär, Weddingbär und Marzahnbär sind die Protagonisten des ersten Teils, in dem auf amüsante Weise verschiedene menschliche Ausprägungen des Berliner Wappentiers Bär im Raubtierdschungel der Hauptstadt vorgestellt werden. Wird zunächst ihre aktuelle Situation im jeweiligen "Biotop" festgehalten, beginnen die "Tiere" im zweiten und dritten Teil der Ursus-Trilogie zu handeln. Sie entwickeln sich weiter, ziehen um, paaren sich und pflanzen sich fort. So mutiert beispielsweise der Marzahnbär zum Neuköllnbär, ein Griechenbär und ein Franzbär kommen hinzu, und natürlich gibt es auch jede Menge Bärinnen in dieser Mini-Serie.
In der Fortsetzung "URSUS II - Die Berliner Bären sind zurück" und in der Vollendung der Trilogie, "URSUS III", verfolgt Gerald Backhaus, was aus den drei Bären, dem Prenzlbär, dem Weddingbär und dem Marzahnbär, nach ein paar Jahren geworden ist. Dabei werden aktuelle Themen wie Verdrängung und Gentrifizierung, Regenbogenfamilien und häufig auftretende typische Entwicklungen in Partnerschaften und Familien aufgegriffen.
Regie: Gerald Backhaus; Musik: Sven Klöpper; Produktion: Gerald Backhaus; Drehbuch: Gerald Backhaus; Kamera: Martin König Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Prenzlbär, Weddingbär und Marzahnbär sind die Protagonisten des ersten Teils, in dem auf amüsante Weise verschiedene menschliche Ausprägungen des Berliner Wappentiers Bär im Raubtierdschungel der Hauptstadt vorgestellt werden. Wird zunächst ihre aktuelle Situation im jeweiligen "Biotop" festgehalten, beginnen die "Tiere" im zweiten und dritten Teil der Ursus-Trilogie zu handeln. Sie entwickeln sich weiter, ziehen um, paaren sich und pflanzen sich fort. So mutiert beispielsweise der Marzahnbär zum Neuköllnbär, ein Griechenbär und ein Franzbär kommen hinzu, und natürlich gibt es auch jede Menge Bärinnen in dieser Mini-Serie.
In der Fortsetzung "URSUS II - Die Berliner Bären sind zurück" und in der Vollendung der Trilogie, "URSUS III", verfolgt Gerald Backhaus, was aus den drei Bären, dem Prenzlbär, dem Weddingbär und dem Marzahnbär, nach ein paar Jahren geworden ist. Dabei werden aktuelle Themen wie Verdrängung und Gentrifizierung, Regenbogenfamilien und häufig auftretende typische Entwicklungen in Partnerschaften und Familien aufgegriffen.
Drehbuch: Gerald Backhaus; Kamera: Martin König; Musik: Sven Klöpper; Regie: Gerald Backhaus; Produktion: Gerald Backhaus Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Prenzlbär, Weddingbär und Marzahnbär sind die Protagonisten des ersten Teils, in dem auf amüsante Weise verschiedene menschliche Ausprägungen des Berliner Wappentiers Bär im Raubtierdschungel der Hauptstadt vorgestellt werden. Wird zunächst ihre aktuelle Situation im jeweiligen "Biotop" festgehalten, beginnen die "Tiere" im zweiten und dritten Teil der Ursus-Trilogie zu handeln. Sie entwickeln sich weiter, ziehen um, paaren sich und pflanzen sich fort. So mutiert beispielsweise der Marzahnbär zum Neuköllnbär, ein Griechenbär und ein Franzbär kommen hinzu, und natürlich gibt es auch jede Menge Bärinnen in dieser Mini-Serie.
Haarige Biester! Auf amüsante Weise stellt Tierfilmer Gerald Backhaus im Raubtierdschungel der Hauptstadt verschiedene menschliche Ausprägungen des Wappentiers Bär vor.
Kamera: Martin König; Musik: Sven Klöpper; Drehbuch: Gerald Backhaus; Regie: Gerald Backhaus; Produktion: Gerald Backhaus Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Vadim nimmt all seinen Mut zusammen, verlässt sein enges, vertrautes Quadrat und stellt sich dem Unbekannten, das die Welt zu bieten hat. In groben Strichen und grellen Farben verdaut er all das Schöne und das Grausame, das ihm begegnet.
Der Schritt aus der Komfortzone heraus ist nie einfach, aber kaum ein Life-Coach oder ein New-Age-Besserwisser kann erklären, warum wir uns unwohl fühlen, wenn wir endlich den Schritt in die persönliche Freiheit wagen. Der wohl grundlegendste Grund für die Angst vor Neuem ist die Schwierigkeit, sich in neuen Räumen neu zu orientieren. Diese Verwirrung ist das Hauptthema von Sasha Svirskys animiertem Kurzfilm.
Wir lernen den Protagonisten kennen, als er in einem transparenten, quadratischen Raum sitzt und den Mut aufbringt, aus diesem herauszutreten und die unbekannte Welt zu erkunden, die vor seinen Augen liegt. Im weiteren Verlauf wird sein Bewusstseinsstrom, der durch eine Voice-over-Erzählung vermittelt wird, immer wilder und wechselt das Thema seiner Gedanken immer schneller. Es folgen die Wechsel in der Animationstechnik und im Stil, hin und her, mit einfachen Handzeichnungen und Computerrendering. Die mentale Landschaft des Protagonisten spiegelt sich auch in der auditiven Komponente des Films, sowohl im Sounddesign, das zwischen Klarheit und Verwirrung wechselt, sich in Verzerrungen und Loops zeigt, als auch in der musikalischen Untermalung, die sich von der typischen synthesizerlastigen Retro-Electronica in das unruhige akustische Territorium des "Nintendo-Core" bewegt.
Sasha Svirsky kommt aus der Malerei und ist ein autodidaktischer Animator, der gerne mit den Stereotypen spielt, außerhalb seiner künstlerischen Komfortzone.
Inhalt: Die Gerichtsreporterin Sabine Rückert präsentiert zehn Fälle aus ihrem Podcast zum Nachlesen. Dabei nimmt sie unser Justizsystem genau unter die Lupe und beschäftigt sich intensiv mit Kriminalpsychologie. Systematik: Fao 1 Umfang: 204 Seiten Standort: Gesellschaft Recht / 1. OG ISBN: 978-3-8479-0063-4
Inhalt: "Während meine Mutter ihr Gedächtnis verliert, wird mir klar, wie wenig ich über sie weiß."
David Sieveking ist Mitte 30, als er für einige Wochen zurück in sein Bad Homburger Elternhaus zieht. Er wird für eine Weile die Pflege seiner an Demenz erkrankten Mutter Gretel übernehmen. Denn Vater Malte, der seine Ehefrau zu diesem Zeitpunkt seit fünf Jahren pflegt, braucht dringend Entlastung.
Mit dem Einverständnis der Familie bringt David gleich ein ganzes Filmteam mit. Und viele Fragen. Seine Eltern waren früher ein unkonventionelles Paar, die miteinander drei Kinder hatten und trotzdem in offener Ehe lebten. Vater Malte war zuletzt Mathematik-Professor. Mutter Gretel wurde nach einem Sprachwissenschafts-Studium in Hamburg eine der ersten TV-Moderatorinnen des NDR, sogar mit eigener Sendung. Als das erste Kind unterwegs war, gab sie diesen Beruf jedoch auf und folgte ihrem Ehemann, der in Südwestdeutschland Arbeit gefunden hatte.
"Ich wollte den Menschen, der meine Mutter früher war und von dem ich wenig wusste, besser kennenlernen. Genauso lernte ich aber auch den Menschen neu kennen, der meine Mutter durch ihren Gedächtnisverlust geworden war," sagt David, der im Film Sohn, Pflegender und Regisseur zugleich ist.
Die Anwesenheit des Filmteams wirken erfrischend auf die Mutter, die endlich wieder Eigeninitiative entwickelt und neue Lebensfreude zeigt. Trotz ihrer zeitlich wie örtlichen Orientierungslosigkeit bleibt Gretel heiter und gelassen: Sie hält sich für eine junge Frau und David für ihren Mann Malte.
PRESSESTIMMEN "Die Sensibilität, der Humor und die weit über den Einzelfall weisende Intensität machen den Film zu einem Ereignis." Peter Claus, dpa
"Voller Feingefühl und mit großem Mut zu schonungsloser Offenheit" Hamburger Abendblatt
"David Sieveking ist nicht nur eine Liebeserklärung und Verbeugung vor einer beeindruckenden Frau gelungen, sondern auch eine realistische Darstellung über eine Krankheit, die immer mehr Menschen trifft und vor der wir die Augen nicht verschließen können." Gutachten der deutschen Film- und Medienbewertung
Kamera: Adrian Stähli; Protagonist: Gretel Sieveking, Malte Sieveking; Musik: Jessica de Rooij; Montage: Catrin Vogt; Drehbuch: David Sieveking; Regie: David Sieveking; Produktion: Martin Heisler, Carl-Ludwig Rettinger Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Noch während der Koreakrieg tobte, schickten die Machthaber Nordkoreas im Jahr 1952 handverlesene Studenten in andere sozialistische Länder, um sie dort ausbilden zu lassen und später bei ihrer Rückkehr das neu erworbene Wissen für den Wiederaufbau der zerstörten Heimat zu nutzen. Ein Großteil von ihnen landete damals in der DDR, wo sie sich schon bald in der deutschen Sprache und Kultur zurechtfanden. Im Laufe ihres Aufenthalts machten viele der nordkoreanischen Studenten auch die Bekanntschaft junger Frauen, in die sie sich verliebten und mit denen sie schließlich Kinder bekamen. Doch als die jungen Männer Anfang der 60er Jahre in ihr Vaterland zurückbeordert wurden, blieben die teilweise neu gegründeten Familien zurück. In "Verliebt, verlobt, verloren" wird die Geschichte dieser Zurückgelassenen erzählt.
Inhalt: Filmemacherin Sibylle Schönemann wurde in der DDR 1984 plötzlich und ohne Vorwarnung aus politischen Gründen inhaftiert. Mit den beiden Töchtern (6 und 10) und ihrem damaligen Mann Hannes Schönemann lebte sie in Potsdam. Auch Hannes Schönemann wurde verhaftet, getrennt von seiner Frau. Das Ehepaar hatte einen Ausreiseantrag gestellt, weil sie in der DDR keine berufliche Zukunft für sich sahen. Sonst hatten sie sich aber politisch kaum exponiert.
Die Verhaftung der Schönemanns erfolgt völlig willkürlich, kommt als Schock, zerreißt die Familie. Wie lange die Haft dauern würde, wussten die Eltern ebensowenig wie die Töchter, die während der Haft der Eltern zu Verwandten kommen. Die Ungewissheit war total.
Nach Verurteilung zu 12 Monaten Gefängnis wurden die Schönemann-Eltern schließlich in den Westen abgeschoben, freigekauft durch die Bundesrepublik. Einige Zeit danach durften auch die Töchter den Eltern in den Westen folgen. Für die Familie war danach nie wieder etwas wie vorher.
1990 ging Sibylle Schönemann zurück an die Orte ihrer Haft und befragte Menschen, die Verantwortung für die Beschädigung ihrer Familie trugen. Die weisen eine Verantwortung ausnahmslos zurück und berufen sich darauf, nach Recht und Gesetz gehandelt zu haben. Manche verweigern sich ganz.
Im Rückblick stellt die Regisseurin fest: Nur in einem ganz kurzen Zeitfenster direkt nach dem Mauerfall, in der Zusammenbruchsphase der DDR, war es überhaupt möglich, diesen Film zu machen. Später, vermutet Schönemann, hätte kaum einer der Beteiligten überhaupt noch etwas in eine Kamera gesagt.
Ein im Januar 2020 geführtes Gespräch mit der Filmemacherin findet sich in den weiterführenden Links.
Drehbuch: Sibylle Schönemann; Kamera: Thomas Plenert; Regie: Sibylle Schönemann; Mitwirkende: Hannes Schönemann, Tamara Trampe; Produktion: Bernd Burkhardt, Alfred Hürmer; Montage: Gudrun Steinbrück; Musik: Tamás Kahane Standort: Filmfriend Streamingdienst
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.240/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
letztes Datenbankupdate: 14.06.2024, 20:42 Uhr. 815 Zugriffe im Juni 2024. Insgesamt 253.354 Zugriffe seit September 2013
Mobil - Impressum - Datenschutz - CO2-Neutral